Nr. i.
23
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Der dritte im Bunde weist eine blau-
grünliche Joppe und bräunliche Hosen
und ebensolchen Hut auf. (Eichenholz,
Breite 39, Höhe 28.)
Ein Stilleben des Jakob Fopsen
(d. i. des Sohnes eines Fabianus, Fop)
van Es mit voller Signatur ist im Zu-
sammenhang mit dem nicht ge-
rade häufig vorkommenden
Künstler schon erwähnt.*) Doch
wird umstehend zum ersten Male
eine Abbildung gegeben. Die
Farben des kleinen Gemäldes
(auf Eichenholz, Breite 33, Höhe
23) sind kräftig, die Ausführung
ist gewissenhaft bis ans Trockene.
Gegen unten links die Signatur
JACOB VAN • ES (die Punkte
ungefähr in halber Höhe der Buch-
staben. Dunkle Züge).
Die Signatur auf einem an-
deren hier nicht abgebildeten flan-
drischen Stilleben aus der Nähe
des A. Coosemans ist schon
schwer leserlich geworden. Nach
dem, was vom Signum erhalten
ist, wäre Coosemans so gut wie
ausgeschlossen, obwohl der Name
mit den Buchstaben „emans“
zu endigen scheint.
Nun sei noch ein holländi-
sches Stilleben von feiner kolo-
ristischer Haltung eingeschoben,
das ich als Gegenstück zum Jakob
van Es gerne in dessen Nähe ab-
bilden möchte. Es trägt eine
Signatur „I. De Heem“ rechts
oben, die gewiß nicht modern ist,
aber doch auch nicht unbedingt mit dem
Bilde gleichzeitig sein muß. Der Autor
dürfte Jan Davidsz de Heem sein
(Eichenholz, Breite 33, Höhe 22).
Schon mit Naiveu und Hoet waren
*) Galeriestudien, Neue Folge, Heft III,
S. 26 ff., siehe Helbings Monatsberichte, I, S.
137, wo u. a. auch die Bilder der Liechtenstein-
galerie, das bei Noväk in Prag, die zwei in
Seitenstetten und andere erwähnt sind.
wir beim XVIII. Jahrhundert angelangt.
Nun wollen wir aus dieser Spätzeit uns
noch den vorzüglichen G. Toorenburg,
einen Lambrechts und ein Kupetzky-
artiges Bildnis betrachten. Mit Jan van
Os kommen wir sogar bis in die ersten
Jahre des XIX. Jahrhunderts herein.
Gerrit Toorenburg gehört in die
Gruppe von Landschaftsmalern und
Architekturdarstellern, die Jan van der
Heydes Art in einer immerhin sekun-
dären, aber sehr gepflegten Technik
fortpflanzten. (Toorenburg wäre nach
den Katalogen des Mauritshuis gegen
1737 zu Amsterdam geboren und 1785
oder 1786 zu Nijkerck gestorben. Jan
van der Heyde verstarb 1712.) Die Bilder
Jan van Os: Blumen und Früchte (Wien, Sammlung
Klarwill),
23
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Der dritte im Bunde weist eine blau-
grünliche Joppe und bräunliche Hosen
und ebensolchen Hut auf. (Eichenholz,
Breite 39, Höhe 28.)
Ein Stilleben des Jakob Fopsen
(d. i. des Sohnes eines Fabianus, Fop)
van Es mit voller Signatur ist im Zu-
sammenhang mit dem nicht ge-
rade häufig vorkommenden
Künstler schon erwähnt.*) Doch
wird umstehend zum ersten Male
eine Abbildung gegeben. Die
Farben des kleinen Gemäldes
(auf Eichenholz, Breite 33, Höhe
23) sind kräftig, die Ausführung
ist gewissenhaft bis ans Trockene.
Gegen unten links die Signatur
JACOB VAN • ES (die Punkte
ungefähr in halber Höhe der Buch-
staben. Dunkle Züge).
Die Signatur auf einem an-
deren hier nicht abgebildeten flan-
drischen Stilleben aus der Nähe
des A. Coosemans ist schon
schwer leserlich geworden. Nach
dem, was vom Signum erhalten
ist, wäre Coosemans so gut wie
ausgeschlossen, obwohl der Name
mit den Buchstaben „emans“
zu endigen scheint.
Nun sei noch ein holländi-
sches Stilleben von feiner kolo-
ristischer Haltung eingeschoben,
das ich als Gegenstück zum Jakob
van Es gerne in dessen Nähe ab-
bilden möchte. Es trägt eine
Signatur „I. De Heem“ rechts
oben, die gewiß nicht modern ist,
aber doch auch nicht unbedingt mit dem
Bilde gleichzeitig sein muß. Der Autor
dürfte Jan Davidsz de Heem sein
(Eichenholz, Breite 33, Höhe 22).
Schon mit Naiveu und Hoet waren
*) Galeriestudien, Neue Folge, Heft III,
S. 26 ff., siehe Helbings Monatsberichte, I, S.
137, wo u. a. auch die Bilder der Liechtenstein-
galerie, das bei Noväk in Prag, die zwei in
Seitenstetten und andere erwähnt sind.
wir beim XVIII. Jahrhundert angelangt.
Nun wollen wir aus dieser Spätzeit uns
noch den vorzüglichen G. Toorenburg,
einen Lambrechts und ein Kupetzky-
artiges Bildnis betrachten. Mit Jan van
Os kommen wir sogar bis in die ersten
Jahre des XIX. Jahrhunderts herein.
Gerrit Toorenburg gehört in die
Gruppe von Landschaftsmalern und
Architekturdarstellern, die Jan van der
Heydes Art in einer immerhin sekun-
dären, aber sehr gepflegten Technik
fortpflanzten. (Toorenburg wäre nach
den Katalogen des Mauritshuis gegen
1737 zu Amsterdam geboren und 1785
oder 1786 zu Nijkerck gestorben. Jan
van der Heyde verstarb 1712.) Die Bilder
Jan van Os: Blumen und Früchte (Wien, Sammlung
Klarwill),