24
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Nr. i.
solcher Meister sind für die Gemälde-
künde nicht ohne Bedeutung, da sie,
ihrer Signatur beraubt und etwas appre-
tiert, gar leicht einmal als Werke des
Jan van der Heyde auf den Markt
kommen können. Die Toorenburgs sind
daher sehr selten, die verdächtigen
Van der Heyden sehr häufig geworden.
Die Toorenburghsche Ansicht der
Amstel bei Amsterdam im Besitz der
königlichen Galerie des Mauritshuis
ist nicht ausgestellt; ein Bildchen in
Gotha (Nr. 286) von 1771 leidet unter
kühler Tonart und kalter Leerheit. Ge-
legentlich sind mir signierte Aquarelle
untergekommen, die ich leider nicht
notiert habe. Das Bildchen der Samm-
lung Klarwill (auf Holz
irgend einer Nußbaumart
gemalt, wenn ich nach dem
bloßen Anschauen urteilen
darf; Höhe 37, Breite 31)
ist in hellen kursiven Zü-
gen bezeichnet rechts unten:
„Toorenburg(h) FECIT“.
Von dem Gesell-
schaftsbilde des Lam-
brechts in der Galerie
Klarwill war schon im
ersten Bande dieser Blätter
die Rede. Nun wird noch
die Abbildung nachgetragen
und bemerkt, daß das Bild
auf Leinwand gemalt und
77 X 63 cm groß ist.
Das Bildnis von einem
dem Kupetzky ver-
wandten Maler des XVIII.
Jahrhunderts sei vorläufig
abgebildet als gute Lei-
stung und als Behelf, die
dargestellte Persönlichkeit
möglicherweise zu be-
stimmen. Möge einer der
geneigten Leser mit der An-
gelegenheit Glück haben.
(Auf Leinwand Höhe 68,
Breite 50.)
Das Blumenbild des
Jan van Os bietet ein
gutes Beispiel von der
Feinmalerei des Huysum-
nachahmers. Warmer, fast
süßer Goldton. Die Landschaft rechts
ist ganz hell graugrün gehalten. Was
auch sonst bei Bildern des J. van Os
nicht selten zu beobachten ist, der
durchscheinende Eindruck von den dar-
gestellten Sachen, kehrt hier wieder,
wie an dem Bilde der Augsburger
Niederländisches Bildnis aus der zweiten Hälfte des XVI. Jahr-
hunderts (Wien, Sammlung Klarwill),
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Nr. i.
solcher Meister sind für die Gemälde-
künde nicht ohne Bedeutung, da sie,
ihrer Signatur beraubt und etwas appre-
tiert, gar leicht einmal als Werke des
Jan van der Heyde auf den Markt
kommen können. Die Toorenburgs sind
daher sehr selten, die verdächtigen
Van der Heyden sehr häufig geworden.
Die Toorenburghsche Ansicht der
Amstel bei Amsterdam im Besitz der
königlichen Galerie des Mauritshuis
ist nicht ausgestellt; ein Bildchen in
Gotha (Nr. 286) von 1771 leidet unter
kühler Tonart und kalter Leerheit. Ge-
legentlich sind mir signierte Aquarelle
untergekommen, die ich leider nicht
notiert habe. Das Bildchen der Samm-
lung Klarwill (auf Holz
irgend einer Nußbaumart
gemalt, wenn ich nach dem
bloßen Anschauen urteilen
darf; Höhe 37, Breite 31)
ist in hellen kursiven Zü-
gen bezeichnet rechts unten:
„Toorenburg(h) FECIT“.
Von dem Gesell-
schaftsbilde des Lam-
brechts in der Galerie
Klarwill war schon im
ersten Bande dieser Blätter
die Rede. Nun wird noch
die Abbildung nachgetragen
und bemerkt, daß das Bild
auf Leinwand gemalt und
77 X 63 cm groß ist.
Das Bildnis von einem
dem Kupetzky ver-
wandten Maler des XVIII.
Jahrhunderts sei vorläufig
abgebildet als gute Lei-
stung und als Behelf, die
dargestellte Persönlichkeit
möglicherweise zu be-
stimmen. Möge einer der
geneigten Leser mit der An-
gelegenheit Glück haben.
(Auf Leinwand Höhe 68,
Breite 50.)
Das Blumenbild des
Jan van Os bietet ein
gutes Beispiel von der
Feinmalerei des Huysum-
nachahmers. Warmer, fast
süßer Goldton. Die Landschaft rechts
ist ganz hell graugrün gehalten. Was
auch sonst bei Bildern des J. van Os
nicht selten zu beobachten ist, der
durchscheinende Eindruck von den dar-
gestellten Sachen, kehrt hier wieder,
wie an dem Bilde der Augsburger
Niederländisches Bildnis aus der zweiten Hälfte des XVI. Jahr-
hunderts (Wien, Sammlung Klarwill),