Nr. 5.
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE
95
danach bei Ronald Gower „The great historic
galleries of England“ 1882.) In der gräflich
Harrachschen Galerie zu Wien befindet sich
ein Werk von 1629 und ein undatiertes,
ziemlich früh fallendes signiertes Bild mit
Albas Gericht über die niederländischen Pro-
vinzen. Dieses Werk gehört ungefähr ins
Jahr 1631. Denn ein ganz analoges, eben-
so gemaltes Bild mit der Inschrift „D V
DELEN 1631“ war aus Gustav Gerhardts
Besitz 1902 in Budapest ausgestellt (die Fi-
guren der niederländischen Provinzen knien
vor Alba; im Hintergründe die Hinrichtung
Egmonts).
Swanenburgh und nicht van Delen der
richtige Name für das Bild in Augsburg
ist. Ich hoffe demnach, daß mir auch die-
jenigen beistimmen werden, die, dem unge-
nauen, längst veralteten Katalog der Augs-
burger Galerie folgend, das Bild als Van Delen
in ihren Arbeiten erwähnt haben.
NEUERWERBUNGEN IN EINIGEN
PRIVATSAMMLUNGEN.
Die Galerie des Herrn Gustav Ritter
von Hoschek in Prag hat vor einiger Zeit
J. I. v. Swanenburgh: Platz vor der Kirche San Pietro in Vaticano.
(Gemälde der königlichen Galerie zu Augsburg.)
Nicht zu übersehen ist das datierte Werk
von 1631 in der Stockholmer Galerie. Ein da-
tiertes Bild von 1634 war in der Kölner Auk-
tion vom März 1902 zu finden. Rotterdam be-
sitzt ein signiertes Werk von 1636. Spätere
Bilder in zahlreichen Galerien, in Brüssel, im
Haag, in der Londoner National Gallery, in
Antwerpen, wieder in Rotterdam, in Wien
u. s. w. Übrigens werden wir in Anbetracht
des altertümlichen Aussehens, wie es dem
Augsburger Bilde zukommt, die späten Werke
des Dirk van Delen gar nicht mehr zur Ver-
gleichung heranziehen. Aber auch die frühen
Werke des Dirk van Delen passen nicht zum
Gemälde in Augsburg. Es ist also nach dem
beigebrachten Material sonnenklar, daß
sehr beachtenswerten Zuwachs erhalten. Einige
neuerworbene Bilder wurden schon in diesen
Blättern erwähnt. Heute teile ich den, aus der
Sammlungvan derBurgh imHaag stammenden
Jacob van Ruisdael und ein Bild aus dem
18. Jahrhundert mit, das den Jan Maurits
Quinkhard zum Urheber hat. Anbei die Ab-
bildungen. Der Ruisdael, ein kleines aber treff-
liches Bild (Breite 45 cm, Höhe 39) ist in der
Kunstwelt verhältnismäßig weit bekannt. Der
Mullersche Versteigerungskatalog vom Sep-
tember 1904 brachte auch eine Abbildung
dieser mit Ruisdaels Monogramm versehenen
Landschaft.
Dagegen ist das Bildnis von Quinkhard,
soweit mir bekannt, noch nicht abgebildet
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE
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danach bei Ronald Gower „The great historic
galleries of England“ 1882.) In der gräflich
Harrachschen Galerie zu Wien befindet sich
ein Werk von 1629 und ein undatiertes,
ziemlich früh fallendes signiertes Bild mit
Albas Gericht über die niederländischen Pro-
vinzen. Dieses Werk gehört ungefähr ins
Jahr 1631. Denn ein ganz analoges, eben-
so gemaltes Bild mit der Inschrift „D V
DELEN 1631“ war aus Gustav Gerhardts
Besitz 1902 in Budapest ausgestellt (die Fi-
guren der niederländischen Provinzen knien
vor Alba; im Hintergründe die Hinrichtung
Egmonts).
Swanenburgh und nicht van Delen der
richtige Name für das Bild in Augsburg
ist. Ich hoffe demnach, daß mir auch die-
jenigen beistimmen werden, die, dem unge-
nauen, längst veralteten Katalog der Augs-
burger Galerie folgend, das Bild als Van Delen
in ihren Arbeiten erwähnt haben.
NEUERWERBUNGEN IN EINIGEN
PRIVATSAMMLUNGEN.
Die Galerie des Herrn Gustav Ritter
von Hoschek in Prag hat vor einiger Zeit
J. I. v. Swanenburgh: Platz vor der Kirche San Pietro in Vaticano.
(Gemälde der königlichen Galerie zu Augsburg.)
Nicht zu übersehen ist das datierte Werk
von 1631 in der Stockholmer Galerie. Ein da-
tiertes Bild von 1634 war in der Kölner Auk-
tion vom März 1902 zu finden. Rotterdam be-
sitzt ein signiertes Werk von 1636. Spätere
Bilder in zahlreichen Galerien, in Brüssel, im
Haag, in der Londoner National Gallery, in
Antwerpen, wieder in Rotterdam, in Wien
u. s. w. Übrigens werden wir in Anbetracht
des altertümlichen Aussehens, wie es dem
Augsburger Bilde zukommt, die späten Werke
des Dirk van Delen gar nicht mehr zur Ver-
gleichung heranziehen. Aber auch die frühen
Werke des Dirk van Delen passen nicht zum
Gemälde in Augsburg. Es ist also nach dem
beigebrachten Material sonnenklar, daß
sehr beachtenswerten Zuwachs erhalten. Einige
neuerworbene Bilder wurden schon in diesen
Blättern erwähnt. Heute teile ich den, aus der
Sammlungvan derBurgh imHaag stammenden
Jacob van Ruisdael und ein Bild aus dem
18. Jahrhundert mit, das den Jan Maurits
Quinkhard zum Urheber hat. Anbei die Ab-
bildungen. Der Ruisdael, ein kleines aber treff-
liches Bild (Breite 45 cm, Höhe 39) ist in der
Kunstwelt verhältnismäßig weit bekannt. Der
Mullersche Versteigerungskatalog vom Sep-
tember 1904 brachte auch eine Abbildung
dieser mit Ruisdaels Monogramm versehenen
Landschaft.
Dagegen ist das Bildnis von Quinkhard,
soweit mir bekannt, noch nicht abgebildet