Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde
— 2.1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.27899#0140
DOI Heft:
Heft 6
DOI Artikel:Die bevorstehende Versteigerung der Sammlung Alexander Fleischner in Wien
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Cleve: Bauernwirtschaft. (Wien, Sammlung Fleischner.)
Il6
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Nr. 6.
Meister, die etwa noch
vergleichungsweise her-
anzuziehen wären, doch
nähert sich keiner so
sehr der Art des Bildes
bei Fleischner, wie La-
zaro Sebastiani*).
Ein niederländisches
Bild aus dem 16. Jahr-
hundert, eine Caritas,
wurde mit Frans Floris
in Verbindung gebracht,
dann aber auf meine
Veranlassung Vinzent
Sellaer benannt. Sel-
laer ist ein Niederländer,
der durch römische und
lombardische klassische
Gemälde des frühen
16. Jahrhunderts beein-
flußt ist. Ich gedenke
nach Möglichkeit in
diesen Blättern noch
eingehend von diesem
tüchtigen Meister zu
handeln, dessenArbeiten
nicht selten unter dem
Namen Lambert Lom-
bard, Frans Floris oder
gar unter italienischen
Firmen laufen. Sellaer
war um 1538 tätig. In
der Münchener Pinako-
thek befindet sich ein
signiertes Bild aus dem
angegebenen Jahre, ein
*) Über diesen gewiß
sehr begabten Meister, wenn^
gleich er kein Bellini und
kein Cima gewesen, äußerte
ich mich in der „Geschichte
der Wiener Gemäldesamm-
lungen“, Kapitel IV (Aka-
demie der bildenden Künste
Wien), S. 98 ff. Dort eine
Abbildung des Veneranda-
gemäldes und Angabe reich-
licher Literatur, zu der vor
einiger Zeit noch hinzukam:
Rassegna d’arte, III, S. 98.
Il6
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
Nr. 6.
Meister, die etwa noch
vergleichungsweise her-
anzuziehen wären, doch
nähert sich keiner so
sehr der Art des Bildes
bei Fleischner, wie La-
zaro Sebastiani*).
Ein niederländisches
Bild aus dem 16. Jahr-
hundert, eine Caritas,
wurde mit Frans Floris
in Verbindung gebracht,
dann aber auf meine
Veranlassung Vinzent
Sellaer benannt. Sel-
laer ist ein Niederländer,
der durch römische und
lombardische klassische
Gemälde des frühen
16. Jahrhunderts beein-
flußt ist. Ich gedenke
nach Möglichkeit in
diesen Blättern noch
eingehend von diesem
tüchtigen Meister zu
handeln, dessenArbeiten
nicht selten unter dem
Namen Lambert Lom-
bard, Frans Floris oder
gar unter italienischen
Firmen laufen. Sellaer
war um 1538 tätig. In
der Münchener Pinako-
thek befindet sich ein
signiertes Bild aus dem
angegebenen Jahre, ein
*) Über diesen gewiß
sehr begabten Meister, wenn^
gleich er kein Bellini und
kein Cima gewesen, äußerte
ich mich in der „Geschichte
der Wiener Gemäldesamm-
lungen“, Kapitel IV (Aka-
demie der bildenden Künste
Wien), S. 98 ff. Dort eine
Abbildung des Veneranda-
gemäldes und Angabe reich-
licher Literatur, zu der vor
einiger Zeit noch hinzukam:
Rassegna d’arte, III, S. 98.