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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 2.1906

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Heft 7
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Bildliche Darstellungen des Schlittschuhlaufens
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https://doi.org/10.11588/diglit.27899#0172

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148

Nr. 7.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

hagiologische Literatur aufschlagen. Das Fest
dieser Heiligen fällt auf den 14. April. In
Stadlers Heiligenlexikon steht sie als Benedicta
Lydwyd verzeichnet. Surius „De probatis sanc-
torum historiis“ (Köln 1581, Bd. VII, S. 278 ff.)
ist unter anderem zu beachten in der nicht
unbeträchtlichen Literatur, die sich an die
genannte Heilige knüpft. Ein koloriertes
Exemplar der erwähnten Inkunabel von
1498 befindet sich im Museum zu Haarlem,
Eine leidliche Nachzeichnung ist reprodu-
ziert in dem Buche von J. van Buttingha-

einem Feste auf dem Eise. Vorne das linke
Scheldeufer, im Hintergründe die Stadt. Soweit
man unterscheiden kann, sind es Schnabel-
Schlittschuhe, die benützt werden. Bogenläufer,
die „Auswärtsbogen" ausführen würden,
werden auf diesen alten Darstellungen noch
nicht, oder nicht in ganz deutlicher Darstellung
vorgefunden. Aus dem 18. Jahrhundert sind
mir solche bekannt, doch kann ich Ihnen ohne
neuerliche methodische Studien eine bestimmte
Zeitgrenze für die Darstellung des „Auswärts-
bogens“ nicht angeben. Schlittschuhe in großem

Nachbildung des Holzschnittes in der „Vita alme virginis lijdwine de Schiedam“ von 1498.

Wichers: „Schaatsenryden“ (s’ Gravenhage,
W. Cremer, 1888, S. 81). Daß sich bei den
Brueghels gelegentlich Schlittschuhläufer dar-
gestellt finden, muß Ihnen schon bekannt sein.
Gewiß nicht häufig ist das Blatt mit der
Signatur „Fecit Petrus vander Borcht 1559"
aus dem Verlag des bartolomeus de Mompere
in Antwerpen. Es stellt Spiele auf der zuge-
frorenen Schelde bei Antwerpen dar. Gar
kurios ist der Stich mit den Affen auf dem
Eise, ein seltener Stich von demselben V. d.
Borcht (Abbildung bei Buttingha-Wichers).
Falls Sie Gelegenheit haben aufzuschlagen
„Die nieuwe Chronycke van Brabant“ aus
dem Jahre 1565, finden Sie auf S. 443 einen
Holzschnitt, der „Antwerpia“ darstellt mit

Maßstabe werden wiedergegeben auf dem
lustigen, dramatisch aufgefaßten Blatte, das
1570 in H. Cocks Verlag erschienen ist und
das rechts unten die Signatur des Hans Bol
aufweist. Suchen Sie etwa auch bei Jacob
Grimmer, der Winterbilder gemalt hat (eines
von 1577, freilich ohne Schlittschuhe, in der
Galerie zu Budapest). Schlittschuhe mit Schna-
bel und solche mit spitzigem Vorderende bei
D. Vinckboons. Langschnäbelige Schuhe auf
einem der Monatsbilder von Maerten von
Heemskerk.

Eine gute Radierung (Gefrorener Fluß
mit zahlreichen Schlittschuhläufern) ist die
mit der Signatur „H. Breckerveld. f. 1626“.
Begreiflicherweise werden Sie hauptsächlich
 
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