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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 2.1906

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Heft 8
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Bilder von seltenen Meistern in der Sammlung Mallmann zu Blaschkow, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.27899#0177

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Nr. 8.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

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Namen, oder auch werden sie auf irgend
einen Künstler bezogen, der sich größeren
Rufes erfreut, als der wirkliche Autor.
In den Museen, wo ja doch an manchen
Orten die Wissenschaft zu Wort kommt,
ist das freilich anders. Dort wird mit
Aufmerksamkeit auch nach den Parallel'
meistern der großen geforscht und nach
den Trabanten der Malerfürsten. Einige

Wollen wir dann auch nicht über'
sehen, daß auch Meister von geringerem
Ruf in guten Stunden sich geradewegs
selbst übertroffen haben, und daß es
wenig genannte Künstler gibt, die durch
Ungunst der Umstände trotz höchster
Begabung nur zu geringer Schätzung
durchdringen konnten. Hercules Seghers
war so einer, der von seiner Mitwelt

Arent Arentsz: Landschaft mit Fischern. iBlaschkow, Galerie Mallmann.)

Theoretiker beachten die Entstehung
einer künstlerischen Bewegung, auch
wenn sie an unscheinbaren Werken
namenloser Verfertiger zum Ausdruck
kommt. Solche Studien vertiefen dann
auch das Verständnis der großen Meister,
erleichtern ihre Wertschätzung und er'
halten den Blick viel frischer, als wenn
er ununterbrochen auf glänzenden Na'
men ruht. Die großen Meister erhalten
dadurch mehr Relief, daß sie mit be'
stimmten ihnen verwandten Künstlern
verglichen werden.

nicht verstanden worden ist. Jean
Francois Millet ist in dieser Beziehung
typisch. Ein wenig denkt man auch an
Manet und Pissarro.

Endlich die Sammler. Die können
doch aus hundert Gründen nicht immer
das beste vom besten erwerben. Gerade
die kostbarsten Stücke sind mit wenig
Ausnahmen in festen Händen. Der
mannigfache Geschmack der Sammler
läßt sie in allen möglichen Winkeln der
Kunst nachspüren und auf Gebieten
sammeln, die untereinander gar nicht
 
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