Nr. io.
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
193
auch noch ganz anders verhalten mit diesen
Bildern, die man doch wohl nur mit Vorbehalt
als Werke von und nach Lambert Lombard
führen wird.
Über diesen Künstler, seine erhaltenen
und verschollenen Werke unterrichten uns
Helbig und die zahlreichen Lexika und Korn-
pendien. Auch mache ich auf die Angaben
einem (monogrammierten) Bilde der Wiener
Sammlung Bossi die Rede, das für die Stil"
kritik der Abendmahlsbilder nicht ohne Be'
deutung wäre. Seit der Bossischen Versteigerung
ist es verschollen. Soweit mein Gedächtnis
reicht, hatte es eine ganz allgemeine Stilver-
wandtschaft mit den Bildern, die gewöhnlich
dem L. Lombard zugeschrieben werden, auch
Stich von Hendrik Goltzius aus dem Jahre 1585.
aufmerksam, die in meiner Geschichte der
Wiener Gemäldesammlungen (I, S. 478 f.) zu-
sammengestellt sind.*) Dort ist auch von
*) Im Lauf der jüngsten Jahre wurden noch
notiert eine signierte Zeichnung von L. Lombard aus
dem Jahre 1552 auf der Amsterdamer Versteigerung
vom 19. Jänner 1904, eine Erörterung in der Gazette
des beaux arts 1905, II, S. 492 ff. und eine Bemerkung
zu den Bildern Nr. 303 und 304 in der Galerie zu
Nancy („EcolefIamande“j, Ich möchte diese Bilder dem
Lambert Lombard nähern. 303 dürfte geradewegs von
ihm selbst gemalt sein. 304 gehört wohl seiner Schule
mit unseren Darstellungen des Abendmahls.
Damit ist aber noch lange nicht bewiesen,
daß diese Bilder auf Lambert Lombard zurück-
gehen müssen. Ich vermag die Frage nach
an. Eine Wiederholung der Nr. 304 im Musee d'Epinal.
— Ohne Nummer im Ryksmuseum zu Amsterdam
wurden als Werke des L. Lombard notiert: a) Joseph
und Putiphars Weib, b) Tarquinius und Lukretia. —
In der Düsseldorfer Akademie bemerkte ich vor Jahren
ein Bild mit zwei jungen nackten Mädchen und Amo-
retten, das mir übrigens aus dem Gedächtnis gekom-
men ist.
2*
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
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auch noch ganz anders verhalten mit diesen
Bildern, die man doch wohl nur mit Vorbehalt
als Werke von und nach Lambert Lombard
führen wird.
Über diesen Künstler, seine erhaltenen
und verschollenen Werke unterrichten uns
Helbig und die zahlreichen Lexika und Korn-
pendien. Auch mache ich auf die Angaben
einem (monogrammierten) Bilde der Wiener
Sammlung Bossi die Rede, das für die Stil"
kritik der Abendmahlsbilder nicht ohne Be'
deutung wäre. Seit der Bossischen Versteigerung
ist es verschollen. Soweit mein Gedächtnis
reicht, hatte es eine ganz allgemeine Stilver-
wandtschaft mit den Bildern, die gewöhnlich
dem L. Lombard zugeschrieben werden, auch
Stich von Hendrik Goltzius aus dem Jahre 1585.
aufmerksam, die in meiner Geschichte der
Wiener Gemäldesammlungen (I, S. 478 f.) zu-
sammengestellt sind.*) Dort ist auch von
*) Im Lauf der jüngsten Jahre wurden noch
notiert eine signierte Zeichnung von L. Lombard aus
dem Jahre 1552 auf der Amsterdamer Versteigerung
vom 19. Jänner 1904, eine Erörterung in der Gazette
des beaux arts 1905, II, S. 492 ff. und eine Bemerkung
zu den Bildern Nr. 303 und 304 in der Galerie zu
Nancy („EcolefIamande“j, Ich möchte diese Bilder dem
Lambert Lombard nähern. 303 dürfte geradewegs von
ihm selbst gemalt sein. 304 gehört wohl seiner Schule
mit unseren Darstellungen des Abendmahls.
Damit ist aber noch lange nicht bewiesen,
daß diese Bilder auf Lambert Lombard zurück-
gehen müssen. Ich vermag die Frage nach
an. Eine Wiederholung der Nr. 304 im Musee d'Epinal.
— Ohne Nummer im Ryksmuseum zu Amsterdam
wurden als Werke des L. Lombard notiert: a) Joseph
und Putiphars Weib, b) Tarquinius und Lukretia. —
In der Düsseldorfer Akademie bemerkte ich vor Jahren
ein Bild mit zwei jungen nackten Mädchen und Amo-
retten, das mir übrigens aus dem Gedächtnis gekom-
men ist.
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