Nr. 4 und 5
BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
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Reitern und zwei Fußgängern (verrieben,
besonders in der Luft).
Das Hauptbild der Hermannstädter
Galerie ist das kleine Bildnis von Jan
van Eyck, das durch die „Galerie-
Studien“ in die Kunstgeschichte ein-
geführt, seither zu einer Menge von
Erörterungen Anlaß gegeben hat.
Weale nahm es in sein Werk über
die Van Eycks auf. In der Brügger
Ausstellung von 1902 und in der
Londoner Vorführung flandrischer
Meister von 1906 war es zu sehen.
Die Bilder des Memling aus
Hermannstadt sind im Laufe der
jüngsten Lustren beachtet und ein-
gehend studiert worden. 1902 waren
sie in Brügge ausgestellt. (Abb. S. 98.)
Auch der Lorenzo Lotto, ein
signiertes und besonders durch seine
künstlerische Stufe bedeutsames
Werk, hat in weiten Kreisen Be-
achtung gefunden, und Berenson hat
es in seine Lotto-Monographie auf-
genommen. (Vergleiche auch Archi-
vio storico dell’ arte 1896, S. 438,
Anmerkung.) Ein Faksimile der
Signatur stand schon in meinen
kleinen Galeriestudien. (Abb. S. 99.)
Der kleine Tizian ist wohl
nicht so unbedingt und allgemein
anerkannt worden, wie der Lotto,
doch denke ich, daß auch dieses Bild
immer mehr Beachtung und Be-
wunderung finden wird, je häufiger
fremde Bilderkenner die Brukental-
curieuse et facile pour la connaissance
des tableaux von 1772 (S. 60) wird von
zahlreichen Kopien nach den Rubens--
sehen Urbildern mit der Darstellung der
zwei genannten Heiligen gesprochen.
Man wird die Möglichkeit offen halten
sehe Galerie studieren werden. (S. 100.)
Als Probe der Abbildungen aus
dem neuen Führer sei zum Schluß
noch ein David Teniers der jüngere
vorgebracht, der zu den beachtens-
werten Nummern der Sammlung gehört.
Zu den Schulbildern aus der Nähe
des Rubens (Franciscus Xaverius und
Ignatius von Loyola) habe ich nach-
träglich eine kleine Notiz gefunden,
welche die Erörterungen in den Kleinen
Galeriestudien erweitern. In der Methode
Jan van Eyck: Bildnis. (Nach der Abbildung im neuen
Führer durch die Hermannstädter Galerie.)
müssen, daß es sich auch in Hermann-
stadt um alte Kopien handelt, an denen
Rubens keinen Anteil mehr hat.
Die Galerie des Brukentalschen
Museums bildet eine nicht nur für
Siebenbürgen und Ungarn, sondern
auch für internationale Kreise so be-
deutsame Kunststätte, daß es gewiß
vielen willkommen sein wird, von dem
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BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.
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Reitern und zwei Fußgängern (verrieben,
besonders in der Luft).
Das Hauptbild der Hermannstädter
Galerie ist das kleine Bildnis von Jan
van Eyck, das durch die „Galerie-
Studien“ in die Kunstgeschichte ein-
geführt, seither zu einer Menge von
Erörterungen Anlaß gegeben hat.
Weale nahm es in sein Werk über
die Van Eycks auf. In der Brügger
Ausstellung von 1902 und in der
Londoner Vorführung flandrischer
Meister von 1906 war es zu sehen.
Die Bilder des Memling aus
Hermannstadt sind im Laufe der
jüngsten Lustren beachtet und ein-
gehend studiert worden. 1902 waren
sie in Brügge ausgestellt. (Abb. S. 98.)
Auch der Lorenzo Lotto, ein
signiertes und besonders durch seine
künstlerische Stufe bedeutsames
Werk, hat in weiten Kreisen Be-
achtung gefunden, und Berenson hat
es in seine Lotto-Monographie auf-
genommen. (Vergleiche auch Archi-
vio storico dell’ arte 1896, S. 438,
Anmerkung.) Ein Faksimile der
Signatur stand schon in meinen
kleinen Galeriestudien. (Abb. S. 99.)
Der kleine Tizian ist wohl
nicht so unbedingt und allgemein
anerkannt worden, wie der Lotto,
doch denke ich, daß auch dieses Bild
immer mehr Beachtung und Be-
wunderung finden wird, je häufiger
fremde Bilderkenner die Brukental-
curieuse et facile pour la connaissance
des tableaux von 1772 (S. 60) wird von
zahlreichen Kopien nach den Rubens--
sehen Urbildern mit der Darstellung der
zwei genannten Heiligen gesprochen.
Man wird die Möglichkeit offen halten
sehe Galerie studieren werden. (S. 100.)
Als Probe der Abbildungen aus
dem neuen Führer sei zum Schluß
noch ein David Teniers der jüngere
vorgebracht, der zu den beachtens-
werten Nummern der Sammlung gehört.
Zu den Schulbildern aus der Nähe
des Rubens (Franciscus Xaverius und
Ignatius von Loyola) habe ich nach-
träglich eine kleine Notiz gefunden,
welche die Erörterungen in den Kleinen
Galeriestudien erweitern. In der Methode
Jan van Eyck: Bildnis. (Nach der Abbildung im neuen
Führer durch die Hermannstädter Galerie.)
müssen, daß es sich auch in Hermann-
stadt um alte Kopien handelt, an denen
Rubens keinen Anteil mehr hat.
Die Galerie des Brukentalschen
Museums bildet eine nicht nur für
Siebenbürgen und Ungarn, sondern
auch für internationale Kreise so be-
deutsame Kunststätte, daß es gewiß
vielen willkommen sein wird, von dem
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