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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 20.1902

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Fundberichte und kleinere Notizen
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Gutmann, Carl: Die archäologischen Funde von Egisheim (1888 - 1898)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24775#0524

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— 42*

beschriebenen bronzezeitlichen Brandgràber traf man am 24 Novem-
bcr 1894 ein grôsseres Stück eines menschlichen Oberschenkelknochens

und menschliche Zâhne, sowie einige
grobe Topffragmente mit rotem Anstrich.
Das sind die Überbleibsel eines Hall-
stattgrabes, das durch Pflug oder Karst
der Vernichtung anheimfiel.

Ein wissenschaftlich wertvoller Fund
wurde am 27. November 1893 gemacht
auf Grundslück Nr. 195, Sect. G, 66 m
vom Strassenrand, nur 3 m nôrdlich
vom neolithischen Schàdel und 6 m vom
Zwergskelett entfernt (PI. I, P. 28). Ein
vollstândig und in seiner ursprünglichen
Lage erhaltenes weibliches Skelett von
1,50 m bis 1,55 m Lange mit allen Bei-
gaben wurde 40 cm unter der Acker-
Oberflàche aufgedeckt (Fig. g). Der
Leichnam war ausgestreckt auf dem
Rücken liegend, frei, ohne irgend welche
Unterlage von Kohlen, Sand pp. in die
Erde gebettel worden und zwar mit dem
Kopfe nach Ostcn, mit dem Fussende
nach VVesten gerichtet. Die Arme ruhten
langs der Kôrperseiten. Die Handgelenke
waren je mit einem breiten, geschlosse-
nen, auf der Aussenseite gewôlbten Arm-
ring aus Lignil von hellbrauner Farbe
geschmückt. Beide Ringe sind 48 mm
lioch, etwas oval geformt, so dass die
Acbsen des Armloches im Lichte 60 mm
und 65 mm messen. Die Stârke betrâgt
in der Mitte 10—11 mm. Der Ring des
rechten Armes ist nicht ornamenliert;
dagegen sind in den des linken Armes
acht schmale Lôcher gebohrt, die durch
Rinnen auf der Aussenseite mit einander in Verbindung stehen. Diese
Zeichen nehmen nur die eine Halfte des Armringes ein (Fig. A). Jedenfalls
waren die Lôcher und Ausfrâsungen mit einer weissen oder sonst hell-

!
 
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