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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 20.1902

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Fundberichte und kleinere Notizen
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Gutmann, Carl: Die archäologischen Funde von Egisheim (1888 - 1898)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24775#0525

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— 43* -

farbigen Masse, vielleicht auch mit einer grell gefârbten Schnur ausgefüllt,
die mit dem Braun des Ringes kontrastierte. Sind diese Figuren woh! nur
als eine Verzierung oder aber als Schriflzeichen jener Zeit aufzufassen,
die môglicberweise eine Widmung entbalten ?

Im Becken lag das bronzene
Schioss des schmalen Ledergürtels
(Fig. 79). Die Agraffe bestebt aus
Blech und hat jetzt noch, nachdem
der vordere Teil mit dem Haken
weggebrochen ist, eine Lange von
25 mm und eine Breite von 9 mm.

Die Befestigungsweise dieses Metall-
stückes auf dem Leder war die
denkbar einfachste, dieselbe wird
heute noch vielfach ebenso ausge-
führt. Man hat an dem Bronzeblech fünf Lappchen angeschnitten, wovon
je zwei an den Seiten und eines am Ende, dem Ilaken gegenüber, ange-
bracht war. Aus einem gleichen, jedenfalls nur etwas grôsseren Lappen
bat der Haken bestanden (Fig. i). Die Lappchen wurden in entsprechende
Einschnitte im Leder gesteckt und umgebogen ;
so sass die Agraffe fest. Der Haken griff in
einen Ring ein, welch letzterer auf der Photo-
graphie (Fig. 79) am unrichtigen Ende steht.

Armring.

nj

Gürtelblech Fig. 79 restaurirt.

Dieser Ring hat einen Durchmesser von 2 cm
bei einer Wandbreite von 3 mm. Die unlere
Seite ist flacb, die obéré gewôlbt, docli nur
wenig erbaben. Das ganze Schioss ist also recbt scbwach gehalten, was
darauf hinweist, dass der Gürtel mehr als Schmuckstück dienle, demi eine
kraftige Spannung hatte das Schioss nicht.ertragen.

Verschiedene Bronzebuckelchen und Plâttchen (Fig. 80), die dem
Gürtel als Zierat aufgeheftet waren, fanden sich in der Lendengegend.

An der linken Kôrperseite, vom Knie abwârts standen in einer Reihe
die Gefâsse Fig. 67, 68, in letzterem drinnen 69, dann folgte 70 und zu
unterst 71. Aile fünf reprâsenlieren typische Formen der Hallstattperiode.

Die Schüssel Fig. 68 hat eine senkrechte Hdlie von 14 cm. Der flache
Boden erreicht einen Durchmesser von 7 cm. Die grossie Bauchung mit
21 cm Durchmesser liegt in Hôhe von 7 cm. Der obéré Lichtdurchmesser
hat 18,6 cm, der Rand misst 55 mm, die Wandstarke 6 mm. Das Gefass
ist aus mildem, gut geschlemmtem Thon hergestellt, mittelstark gebrannt
 
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