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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 20.1902

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Fundberichte und kleinere Notizen
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Gutmann, Carl: Die archäologischen Funde von Egisheim (1888 - 1898)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24775#0535

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Fig. q.

Grôsse

Fig. r. Grôsse '/

Gürtelschlosses, genau gearbeitet wie der in Fig. 79 abgebildete und
auf Seite 43 beschriebene. Ein Unterschied besteht bloss darin, dass der
abgebildete 20 mm, dieser aber 25 mm Durchmesser hat. Wahrend sich
im ganzen Umkreise der Fundstelle keine Spur von Stückchen einer
grôsseren Urne entdecken liess, fanden sich zwischen den Knochen ver-
schiedene Fragmente von zwei kleinen
Gefassen, von denen dasjenige, dem
die Mehrzahl der Stückchen zugehôrte,
ein sehr hübsches gewesen sein muss.

Esistaus redit feiner Erde hergestellt,
nicht klingend gebrannt und hat choco-
ladefarbige, polierte, wachsglânzende
Aussenseiten. Der flache Boden misst
hôchstens 25 mm in der Breite. Diese Flache wird fast gânzlich von dem
halbkugelfôrmigen Eindruck nach oben eingenommen. Die Wand erhebt
sich schief nach aussen, geht etwa in balber Gefâsshôhe in ein schmales,
senkrechtes Band über und wendet sich dann ein-
wârts, wo bald der Hais begann, welcher leider weg-
gebrochen ist. Vor Beginn der Aufbiegung zum Hais
zieht ringsherum eine leichte Hohlkehle. Die zwischen
dem senkrechten Band und dieser Hohlkehle schief
einwarls ziehende Flache, von nicht ganz 1 cm Breite,
ist mit sauber eingeschnittenen oder eingedrückten,
schragen Strichen ornamentiert, von denen jeweils
15 zu einer Gruppe zusammengestelltsind. DieSchale
muss ungefàhr die Gestalt der nebenstehenden Fig. q
gehabt haben.

Am 29. Mai 4892 wurde auf Grundstück Nr. 253
(PI. I, P. 35) bei der Feldarbeit das Mittelstück eines
Dolchgriffes gefunden (Fig. r). Derselbe bildet eine
aus Bronzeguss hergestellte kràftige ïiülle, die in der
Mitte den grôssten Durchmesser von 21 mm und an
den conisch zulaufenden Enden einen solchen von 15 mm erreicht. Um
die Mitte làuft ein erhabener, etwas kraftiger Reifen, daneben folgen auf
beiden Seiten je 4 schwachere, dann zum Schluss wieder ein kraftigerer
Ring mit einer Rinne auf der erhabensten Stelle. Diese Verzierung diente
wohl mehr zum besseren Festhalten des sonst glatten Griffes, als zur
eigentlichen Ornamentierung. Das Fundobjekt ist noch 7 cm lang und
dürfle auch früher kaum merklich langer gewesen sein, da an der einen

Dolchgriff.
 
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