aber nicht weiter verfolgt werden, da die Stelle im Zuge der ziemlich
schmalen, sehr befahrenen Vicinalstrasse liegt. Es fanden sich damais Tülle
und Hais einer eisernen Pfeilspitze, viele eiserne Nàgel, Terra sigillaten
aus der ersten Kaiserzeit und eine ebenfalls dem ersten christlichen Jahr-
hundert angehôrende Charnierfibel, welche durch nebenstehende Fig. u
in Front und Seitenansicht zur Veranschaulichung kommt.
Etwas nôrdlicher ergaben sich in einem Piebstück Anhaltspunkte vom
Vorhandensein zweier Brunnen (PL II, P, F). Auf dem Friedhof wurde ein
halber rômischer Mühlstein ausgegraben, und ôstlich der Friedhofmauer
sind in den fünfziger Jahren gut erhaltene rômische Gefasse in grosser
Anzahl in einer dort angelegten Sandgrube (PL II, P. S) ausgegraben, aber
von den Arbeitern zerschlagen worden.
Die vorerwâhnten Funde, sowie die
Fig. u. Grosse
Rômische Charnierfibel.
noch hâufig auf dem links der Alten-
Strasse hinziehenden Gelànde umherlie-
genden Mauersteine und die zu Tage ge-
tretenen Stellen, welche metertief aus
Kohlen und Kohlenpartikelchen bestehen,
liefern den Nachweis, dass unmittelbar
ausserhalb des Castells, von diesem nur
durcb die Strasse getrennt, Privatwoh-
nungen gestanden haben.
Rômische Strassen. — Nachdem die Sicherstellung des rômischen
Lagers gelungen war, mussten die vorhandenen Strassen einer nâheren
Prüfung unterzogen werden. Der Anfang wurde im Frühling 1896 mit der
am Castell vorbeiführenden sogenannten Alten-Strasse, Vicinalstrasse I b,
gemacht. Man begann nahe am Übergang über den Malzbach und hob
sowohl nach Süden als auch nach Norden je vier grôssere Flàcben aus
(PL II). Die Voraussetzung erwies sich als richtig. Das Pfïaster kam im
Süden bei 40 cm, nôrdlicher bei 70 cm unter dem heutigen Fahrweg zum
Vorschein und zeigte sich als ein ziemlich festes aber wenig kunstvolles
Gefüge, in welches tiefe Geleise eingefahren sind. Als Material wurden
Kalk-Sandsteine vom Bühl, grôsstenteils jedoch die harten, knolligen Kalk-
steine des Sundelberges verwendet. Die Breite der Strasse konnte auf
6 m festgeslellt werden. Die vom Bühl her, lângs des Castells hinziehende
Strecke ist genau von Süden nach Norden orientiert und befîndet sich
teilweise unter den rechts liegenden Gebàulichkeiten und dem Friedhof,
wabrend sie gegen Westen nicht ganz die Breite der jetzigen Vicinal-
schmalen, sehr befahrenen Vicinalstrasse liegt. Es fanden sich damais Tülle
und Hais einer eisernen Pfeilspitze, viele eiserne Nàgel, Terra sigillaten
aus der ersten Kaiserzeit und eine ebenfalls dem ersten christlichen Jahr-
hundert angehôrende Charnierfibel, welche durch nebenstehende Fig. u
in Front und Seitenansicht zur Veranschaulichung kommt.
Etwas nôrdlicher ergaben sich in einem Piebstück Anhaltspunkte vom
Vorhandensein zweier Brunnen (PL II, P, F). Auf dem Friedhof wurde ein
halber rômischer Mühlstein ausgegraben, und ôstlich der Friedhofmauer
sind in den fünfziger Jahren gut erhaltene rômische Gefasse in grosser
Anzahl in einer dort angelegten Sandgrube (PL II, P. S) ausgegraben, aber
von den Arbeitern zerschlagen worden.
Die vorerwâhnten Funde, sowie die
Fig. u. Grosse
Rômische Charnierfibel.
noch hâufig auf dem links der Alten-
Strasse hinziehenden Gelànde umherlie-
genden Mauersteine und die zu Tage ge-
tretenen Stellen, welche metertief aus
Kohlen und Kohlenpartikelchen bestehen,
liefern den Nachweis, dass unmittelbar
ausserhalb des Castells, von diesem nur
durcb die Strasse getrennt, Privatwoh-
nungen gestanden haben.
Rômische Strassen. — Nachdem die Sicherstellung des rômischen
Lagers gelungen war, mussten die vorhandenen Strassen einer nâheren
Prüfung unterzogen werden. Der Anfang wurde im Frühling 1896 mit der
am Castell vorbeiführenden sogenannten Alten-Strasse, Vicinalstrasse I b,
gemacht. Man begann nahe am Übergang über den Malzbach und hob
sowohl nach Süden als auch nach Norden je vier grôssere Flàcben aus
(PL II). Die Voraussetzung erwies sich als richtig. Das Pfïaster kam im
Süden bei 40 cm, nôrdlicher bei 70 cm unter dem heutigen Fahrweg zum
Vorschein und zeigte sich als ein ziemlich festes aber wenig kunstvolles
Gefüge, in welches tiefe Geleise eingefahren sind. Als Material wurden
Kalk-Sandsteine vom Bühl, grôsstenteils jedoch die harten, knolligen Kalk-
steine des Sundelberges verwendet. Die Breite der Strasse konnte auf
6 m festgeslellt werden. Die vom Bühl her, lângs des Castells hinziehende
Strecke ist genau von Süden nach Norden orientiert und befîndet sich
teilweise unter den rechts liegenden Gebàulichkeiten und dem Friedhof,
wabrend sie gegen Westen nicht ganz die Breite der jetzigen Vicinal-