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Brinckmann, Justus; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Weimar, Wilhelm [Hrsg.]; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg [Hrsg.]
Beschreibung der europäischen Fayencen: mit geschichtlichen Einleitungen — Hamburg: Museum für Kunst und Gewerbe, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.53038#0009
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V orwort.

Ein flüchtiger Besucher der keramischen Sammlung des Hamburgischen
Museums für Kunst und Gewerbe wird in den Ueberschriften der Schau-
schränke und in den kurzen Erläuterungen, welche den Gegenständen
beigegeben sind, hinreichende Unterweisung finden.
Denjenigen Besuchern, welche eine tiefergehende Belehrung über die
Geschichte der europäischen Fayencen wünschen, bietet sich dieser Sonder-
abdruck aus der Beschreibung unserer Sammlungen als ein Führer dar,
welcher unser gegenwärtiges Wissen über dieses Gebiet der technischen
Künste zusammenfasst. Die Ausführlichkeit, mit welcher hierbei die
Geschichte der deutschen Fayencen besprochen ist, findet ihre Erklärung
in der Oberflächlichkeit, mit welcher die kunstgewerblichen und keramischen
Handbücher diesen Abschnitt der Kunsttöpferei bisher behandelt haben.
Was nur ein Hülfsmittel des Studiums sein sollte, die Kenntniss
der von den Fabriken und ihren Modelleuren 'und Malern benutzten
Zeichen, pflegt in diesen Handbüchern 'so. , sehr in den Mittelpunkt der
Darstellung gerückt zu werden, dass die Nebensache zur Hauptsache wird
und, wenn einmal die Marken ausbleiben, alle Kennerschaft ein Ende hat.
Das hat dann weiter zur Folge, dass für die Sammler und natürlich auch
im Antiquitätenhandel Alles sich um die Marke dreht und ein geistloses
mechanisches Wissen sich an die Stelle lebendigen Erfassens des Wesens
der Altsachen und der Umstände, welche bei ihrer Entstehung zusammen-
gewirkt haben, zu drängen droht.
In den nachfolgenden Abschnitten ist wenigstens der Versuch
gemacht worden, dem Stoffe andere Seiten abzugewinnen. Ohne eine
gewisse Belastung mit historischen Angaben konnte es dabei nicht
abgehen, weil sich bei der Durchsicht der historischen Ausführungen in
den Handbüchern deren Unzuverlässigkeit und Lückenhaftigkeit nur allzusehr
herausstellte. Soweit es möglich war, musste daher den Betrachtungen
zunächst ein gesicherter geschichtlicher Boden gegeben werden. Für
diesen hat in den letzten Jahren eine Anzahl emsiger Forscher gute
 
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