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Brinckmann, Justus; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Weimar, Wilhelm [Hrsg.]; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg [Hrsg.]
Beschreibung der europäischen Fayencen: mit geschichtlichen Einleitungen — Hamburg: Museum für Kunst und Gewerbe, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.53038#0056
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Hamburgisches Museum für Kunst und Gewerbe.

Im siebenten
Zimmer.
(Zweites der
Südseite.)



Schüssel von Fayence, mit vierfarbiger Malerei; das Ornament des
Randes blau. Winterthur, ca. 1625. Durehm. 31i/2 cm.

Schweizer Oefen und Fayencen.
Früher als in anderen Ländern deutscher Sitte wurde in der Schweiz
die Fayence-Malerei geübt, vornehmlich für die grossen Kachelöfen, welche
man in Verbindung mit einem ebenfalls aus Kacheln gebauten, mit Kücken-
und Seitenlehnen versehenen Sitze anzuordnen und mit lehrreichen Sprüchen
und Bildern aus der biblischen oder der römischen Geschichte, bisweilen
auch aus den schweizerischen Freiheitskämpfen zu schmücken liebte. Die
erste Hälfte des 17. Jahrhunderts ist die Blüthezeit der vielfarbig bemalten
Fayence-Oefen, aber noch zu Anfang des 18. Jahrhunderts wird das alte
Verfahren gepflegt. Dann wird es durch die Blaumalerei verdrängt, neben
welcher nach der Mitte des Jahrhunderts nochmals die Vielfarbigkeit in
den Oefen auftritt, jetzt aber mit Muffelfarben im Blumen-Geschmack
der elsässischen Fayencen.
Im Anschluss an die Herstellung der kunstvollen Fayence-Oefen
entwickelt sich auch eine mit den gleichen Mitteln arbeitende Gefäss-
Töpferei. Aus denselben Werkstätten, von denen diejenigen zu Winter-
thur im 17. Jahrhundert die Führung hatten, gingen auch zahlreiche
 
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