Fayencen von Marseille.
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Mehrere Teller, mit natürlichen Streublumen. Die Spuren der Brandstützen
auf der Unterseite grün.
Zuckerstreuer, geriefelt, bemalt mit natürlichen Blumen, die Kanten ver-
goldet. Marke aus einem V und P, d. h. Veuve Perriu.
Durchbrochenes Körbchen, die verschlungenen Akanthusranken blassgelb
und rosa gehöht; in zwei herzförmigen Schildern vielfarbige Landschaften mit Figuren.
Theile eines Tafelservice, 4 Hache Teller, 17 Dessertteller, Tafelaufsatz
mit Confectschälchen, kleine ovale Terrine, Salz- und Pfeffernapf, Weinkühlei- und
durchbrochener Korb mit
Teller eine grosse, meistens
rothe Blume (Centifolien,
Bandrosen, Iris, Tulpen,
Mohn, Nelken, Anemonen,
Orange), begleitet von
einem kleineren Zweig mit
blauen oder gelben Blütben
(zur weissen Orangcblüthe
eine rothe Mignon-Rose)
(S. Abb.); kleine Fehl-
stellen mit Insecten be-
deckt. Der Tafelaufsatz
in Gestalt einer ovalen,
mit Blumensträussen be-
malten Platte, in deren
Mitte auf rotli und blau-
gehöhtem Rocaille - Sockel
ein junges Mädchen steht,
Früchte und Blumen in
der Schürze, auf dem Kopf
ein Körbchen. Einige
Stücke dieses ausgezeich-
neten Service tragen als
Marke eine graue oder
lila Wappenlilic, welche als Marke der Fabrik II. Savy’s nach 1777 gilt. Nicht aus-
geschlossen ist jedoch, dass diese Fayencen Erzeugnisse einer lothringischen Fabrik,
vielleicht von Bellevue sind, welche als königliche Manufactur wahrscheinlich ebenfalls
eine Lilie als Marke benutzt hat. (Angekauft aus dem Legat des Fräulein A. E. C.
Werchau.)
farbigen Blumenmalereien von erster Güte. Auf jedem
Teller von Fayence, der Rand zart gelb und rosa, Blumen
in den natürlichen Farben. Frankreich, ca. 1775. Vs nat. Gr.
Belgische Fayencen.
Der holten Stufe, welche die gewerblichen Künste in den heute
zum Königreich Belgien vereinigten Ländern im Mittelalter erreicht hatten
und unter der Renaissance behaupteten, entsprechen keine hervorragenden
Leistungen auf keramischem Gebiete. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts
wurden in Antwerpen Fayencefliesen mit blauer, gelber, grüner Bemalung
hergestellt zum Belegen der Heerdwände und Fussböden. (Derartige Fliesen
fanden auch in hamburgischen Bürgerhäusern Anwendung. Das Museum
besitzt Fliesen mit Blumenvasen und Rosetten vom Fussboden eines Ge-
maches in einem Hause am kleinen Bäckergang.) Spätere Versuche, die
Delfter Fayencen nachzuahmen, bieten nur ortsgeschichtliches Interesse.
Im neunten
Zimmer.
(Viertes der
Südseite.)
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Mehrere Teller, mit natürlichen Streublumen. Die Spuren der Brandstützen
auf der Unterseite grün.
Zuckerstreuer, geriefelt, bemalt mit natürlichen Blumen, die Kanten ver-
goldet. Marke aus einem V und P, d. h. Veuve Perriu.
Durchbrochenes Körbchen, die verschlungenen Akanthusranken blassgelb
und rosa gehöht; in zwei herzförmigen Schildern vielfarbige Landschaften mit Figuren.
Theile eines Tafelservice, 4 Hache Teller, 17 Dessertteller, Tafelaufsatz
mit Confectschälchen, kleine ovale Terrine, Salz- und Pfeffernapf, Weinkühlei- und
durchbrochener Korb mit
Teller eine grosse, meistens
rothe Blume (Centifolien,
Bandrosen, Iris, Tulpen,
Mohn, Nelken, Anemonen,
Orange), begleitet von
einem kleineren Zweig mit
blauen oder gelben Blütben
(zur weissen Orangcblüthe
eine rothe Mignon-Rose)
(S. Abb.); kleine Fehl-
stellen mit Insecten be-
deckt. Der Tafelaufsatz
in Gestalt einer ovalen,
mit Blumensträussen be-
malten Platte, in deren
Mitte auf rotli und blau-
gehöhtem Rocaille - Sockel
ein junges Mädchen steht,
Früchte und Blumen in
der Schürze, auf dem Kopf
ein Körbchen. Einige
Stücke dieses ausgezeich-
neten Service tragen als
Marke eine graue oder
lila Wappenlilic, welche als Marke der Fabrik II. Savy’s nach 1777 gilt. Nicht aus-
geschlossen ist jedoch, dass diese Fayencen Erzeugnisse einer lothringischen Fabrik,
vielleicht von Bellevue sind, welche als königliche Manufactur wahrscheinlich ebenfalls
eine Lilie als Marke benutzt hat. (Angekauft aus dem Legat des Fräulein A. E. C.
Werchau.)
farbigen Blumenmalereien von erster Güte. Auf jedem
Teller von Fayence, der Rand zart gelb und rosa, Blumen
in den natürlichen Farben. Frankreich, ca. 1775. Vs nat. Gr.
Belgische Fayencen.
Der holten Stufe, welche die gewerblichen Künste in den heute
zum Königreich Belgien vereinigten Ländern im Mittelalter erreicht hatten
und unter der Renaissance behaupteten, entsprechen keine hervorragenden
Leistungen auf keramischem Gebiete. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts
wurden in Antwerpen Fayencefliesen mit blauer, gelber, grüner Bemalung
hergestellt zum Belegen der Heerdwände und Fussböden. (Derartige Fliesen
fanden auch in hamburgischen Bürgerhäusern Anwendung. Das Museum
besitzt Fliesen mit Blumenvasen und Rosetten vom Fussboden eines Ge-
maches in einem Hause am kleinen Bäckergang.) Spätere Versuche, die
Delfter Fayencen nachzuahmen, bieten nur ortsgeschichtliches Interesse.
Im neunten
Zimmer.
(Viertes der
Südseite.)