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mauer noch eine zweite Mauer, deren Verlauf und Vereinigung mit der oberen Burgmauer wegen
hohen auslagernden Schuttes nicht genau festgestellt werden konnte. Diese Mauer dürfte die einzige
sein, deren genauer Verlauf nicht genau festgelegt ist.
Auf der Höhe des Burghofs nach Osten zu ist der Palas, das Wohngebäude, völlig freigelegt; seine
Außenmauer bildet zugleich die äußere obere Burgmauer. Der Palas bildet eine Flucht von fünf Näumen,
an die sich rechteckig dazu ein sechster Naum anschließt. An der Hofseite finden sich Spuren von Mauer-
werk, welche auf eine Fluranlage vor diesen fünf Näumen hindeuten. Rnterkellert sind nur die drei nörd-
lichen Räume (1 —3). Die Tiefe der Räume beträgt etwas über 7 m, die Länge 8,8, 9,0 und 17,0 m. Über
diesen Kellern lagen Holz-
balkendecken, unterstützt in
der Mittelaxe durch gemau-
erte Pfeiler, auf denen die
Unterzüge ruhten, die ihrer-
seits die Balken trugen. Die
Löcher für die Auflager der
Unterzüge und Balken sind
zum Teil noch vorhanden.
Zum Keller 2 führt ein
noch erhaltener überwölbter
Kellerhals, in dem jeden-
falls gemauerte Stufen
lagen. Die drei anderen
Räume (4—6) waren nicht
unterkellert, im Naum 4
liegt noch ein gut erhaltener
Gipsfußboden (Abb. 22).
Im Naum 6 fand man Zie-
gelerde und ungebrannte
Tonscherben, so daß man
annehmen kann, daß hier
die Töpfe geformt wurden.
Fm Hofe neben Raum 6
lag ein kleines Gebäude, das den Backofen enthielt. Vor Naum 1 und 4 lagern sich nach außen zu
Vorbauten, die wohl zu Verteidigungszwecken gedient haben.
Oberhalb des Kellerhalses (Abb. 22) trennt eine starke Mauer, die nach dem Bergfried zu verläuft, den
Burghof noch in zwei Teile, so daß hier eine nochmalige vierte Verteidigungsstellung sich ergibt.
Zwischen Bergfried und Palas fand man Mauern eines unterkellerten Raumes mit einem nicht in
der Mitte stehenden Pfeiler, alles in etwas roh gehaltenem Mauerwerk. Der Zweck dieses Naumes war
nicht zu bestimmen.
Zwischen dem Bergfried und dem Naume rechts neben dem dritten Tore sind verschiedene Mauerreste
freigelegt, welche zu untergeordneten Wohnräumen oder Ställen gedient haben dürften. Während die
Außenmauern aller anderen Gebäude der Oberburg zugleich die Burgmauer bilden, liegt der Bergfried
h i n t e r der Burgmauer. Dies läßt zugleich mit der anderen Bauweise in Bruchsteinen vielleicht auf ein
etwas jüngeres Alter schließen. Die nur roh eingebrochene jetzige Zugangsöffnung an der Westseite des
Bergfrieds ist erst in neuerer Zeit geschaffen. Der Bergfried hatte seinen Zugang, den man auf steilen
äußeren Holztreppen erklimmen mußte, etwa erst in einer Höhe von 5 m. Der Hohlraum in seinem Fnnern
liegt nur rund 1 m unter den äußeren Geländefußboden, war jedoch ohne Zugang von außen und daher
nur durch eine Öffnung in der Decke zugängig.
Abb. 22. Burg Anhalt im Harz. Ausgrabung mit Gipssußboden in Raum 4.
mauer noch eine zweite Mauer, deren Verlauf und Vereinigung mit der oberen Burgmauer wegen
hohen auslagernden Schuttes nicht genau festgestellt werden konnte. Diese Mauer dürfte die einzige
sein, deren genauer Verlauf nicht genau festgelegt ist.
Auf der Höhe des Burghofs nach Osten zu ist der Palas, das Wohngebäude, völlig freigelegt; seine
Außenmauer bildet zugleich die äußere obere Burgmauer. Der Palas bildet eine Flucht von fünf Näumen,
an die sich rechteckig dazu ein sechster Naum anschließt. An der Hofseite finden sich Spuren von Mauer-
werk, welche auf eine Fluranlage vor diesen fünf Näumen hindeuten. Rnterkellert sind nur die drei nörd-
lichen Räume (1 —3). Die Tiefe der Räume beträgt etwas über 7 m, die Länge 8,8, 9,0 und 17,0 m. Über
diesen Kellern lagen Holz-
balkendecken, unterstützt in
der Mittelaxe durch gemau-
erte Pfeiler, auf denen die
Unterzüge ruhten, die ihrer-
seits die Balken trugen. Die
Löcher für die Auflager der
Unterzüge und Balken sind
zum Teil noch vorhanden.
Zum Keller 2 führt ein
noch erhaltener überwölbter
Kellerhals, in dem jeden-
falls gemauerte Stufen
lagen. Die drei anderen
Räume (4—6) waren nicht
unterkellert, im Naum 4
liegt noch ein gut erhaltener
Gipsfußboden (Abb. 22).
Im Naum 6 fand man Zie-
gelerde und ungebrannte
Tonscherben, so daß man
annehmen kann, daß hier
die Töpfe geformt wurden.
Fm Hofe neben Raum 6
lag ein kleines Gebäude, das den Backofen enthielt. Vor Naum 1 und 4 lagern sich nach außen zu
Vorbauten, die wohl zu Verteidigungszwecken gedient haben.
Oberhalb des Kellerhalses (Abb. 22) trennt eine starke Mauer, die nach dem Bergfried zu verläuft, den
Burghof noch in zwei Teile, so daß hier eine nochmalige vierte Verteidigungsstellung sich ergibt.
Zwischen Bergfried und Palas fand man Mauern eines unterkellerten Raumes mit einem nicht in
der Mitte stehenden Pfeiler, alles in etwas roh gehaltenem Mauerwerk. Der Zweck dieses Naumes war
nicht zu bestimmen.
Zwischen dem Bergfried und dem Naume rechts neben dem dritten Tore sind verschiedene Mauerreste
freigelegt, welche zu untergeordneten Wohnräumen oder Ställen gedient haben dürften. Während die
Außenmauern aller anderen Gebäude der Oberburg zugleich die Burgmauer bilden, liegt der Bergfried
h i n t e r der Burgmauer. Dies läßt zugleich mit der anderen Bauweise in Bruchsteinen vielleicht auf ein
etwas jüngeres Alter schließen. Die nur roh eingebrochene jetzige Zugangsöffnung an der Westseite des
Bergfrieds ist erst in neuerer Zeit geschaffen. Der Bergfried hatte seinen Zugang, den man auf steilen
äußeren Holztreppen erklimmen mußte, etwa erst in einer Höhe von 5 m. Der Hohlraum in seinem Fnnern
liegt nur rund 1 m unter den äußeren Geländefußboden, war jedoch ohne Zugang von außen und daher
nur durch eine Öffnung in der Decke zugängig.
Abb. 22. Burg Anhalt im Harz. Ausgrabung mit Gipssußboden in Raum 4.