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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 16.1915

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Nr. 3
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Radinger, Karl von: Hocheppan
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Koch, Konrad Albert: Burg Staufeneck (stufinegge 1257) bei Göppingen in Württemberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.32141#0069

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darüber das Gotteslamm sowie Christus mit Petrus und Paulus. Die Pfeilerchen zwischen den Apsiden
nehmen halbverlöschte Prophetengestalten ein. Die ganze Wand oberhalb der Nischen süllt endlich die
Darstellung des Erlösers und der Apostel aus, jener segnend, diese in erhabener Ruhe zu beiden Seiten
thronend. Arsprünglich sand dieser Bildstreisen auf der Nordwand seine Fortsehung. Von dem Bilder-
schmuck der gegenüberliegenden Südwand haben sich zwischen den Fenstern die Darstellungen der Ver-
kündigung und Heimsuchung sowie Neste der Geburt Christi erhalten, auch ein Christophorus ist hier blotz-
gelegt worden. Alles übrige ist noch von der Tünche überdeckt, darunter gewitz auch Szenen aus der
Legende der Schuhpatronin Magdalena. Beachtung verdienen auch die schönen romanischen Muster der
Nischeneinsassungen, Friese und Trennungsstreifen.

Die Erhaltung der Fresken ist natürlich auf der Autzenmauer schlechter als im Innern, doch hat auch
hier ein durch die Mittelapside bis zum Dachstuhl reichender Ritz zerstörend eingewirkt.

Als Entstehungszeit der stark byzantinisierenden Malereien ist die zweite Hälste des zwölsten Iahr-
hunderts anzunehmen.

Eine genaue Scheidung der einzelnen Burgteile nach Bauperioden ist wie bei den meisten Schlössern
nicht durchsührbar, dazu wurden aus Hocheppan im Lause der Iahrhunderte viel zu viel Erweiterungen,
Zu- und Aufbauten vorgenommen. Man wird höchstens sagen dürsen, datz der Bergsried, Teile der Ring-
mauer und die Kapelle noch ins 12. Iahrhundert zurückreichen, während das Pächterhaus, der Kern des
Palas und das Nondell der Zeit um 150O, also der Spätgotik, angehören. Datz aber noch im 17. Iahr-
hundert gebaut wurde, beweist die Form der Tore der Vorburg.

An einen Wiederaufbau von Hocheppan kann aus verschiedenen Gründen nicht gedacht werden.
Es wird sich also darum handeln, die noch leidlich erhaltenen Hauptteile, den Bergsried und den anstotzenden
Palastrakt zu sichern, die sehr zersallenen Ring- und Zingelmauern aus dem alten Materiale möglichst
herzustellen und vor allem den Freskenschah der Kapelle vor Zerstörung zu bewahren. Daß diese Zlrbeiten
im Sinne der Denkmalpflege baldigst ausgesührt werden, dasür bürgt uns der Name des neuen Be-
sißers, des kunstsinnigen Schlotzherrn von Trahberg.

urg Staufeneck sxlukinegge 1257> bei Göppingen

in Württemberg.

Von Konrad Albert K o ch.

Ruine Stauseneck liegt auf der kegelförmigen Bergecke, der das Lautertal
von dem Filstale trennt; zu seinen Fützen ist das Dorf Salach gelagert. Der
Vorhos des einst sehr sesten Schlosses ist ein grotzes unregelmätziges Viereck, ein-
geschlossen von Ökonomiegebäuden neuerer Bauart; ein einziges von denselben,
das an der Ostseite, trägt die Ausschrift 1592. An dieser Vorburg scheint an der südöstlichen Ecke auch ein
Nundturm gestanden zu haben. Der Weg in das erhöht stehende Schloh sührt mittels einer steinernen
Brücke über den tiesen Graben in einen einst ummauerten Vorhof durch ein gewölbtes Tor in den engen
 
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