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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 16.1915

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Nr. 4
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Koch, Konrad Albert: Burgruine Reußenstein
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.32141#0097

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Schristliche Dokumente über die Entstehung der Burg scheinen nicht vorhanden zu sein. Erst Ende
des 13. Iahrhunderts treten Herren von Reutzenstein auf, diese scheinen von den Herren von Kirchheim
abzuzweigen, ein Konrad, gen. Nuzze, wird um 1284 genannt. Diese sind noch 1311 im Besitze der Burg,
die damals einfach „Der Stein" hieß. Die Burg war 1388 im Besitz eines Konrad von Randeck (die
Burg Randeck stand auf der gegenüberliegenden Hochfläche vom Reuhenstein und ist ganz verschwunden),
und hietz da schon Reitzenstein. Die Herren von Reutz, von denen die Burg ihren Namen erhielt, satzen
seit 1370 im Schlotz Filseck zu Göppingen und sind 1603 ausgestorben. Gegen Ende des 14. Iahrhunderts
wurde sie von Gras Eberhard von Württemberg dem Ritter Hans von Lichtenstein überlassen, der sie später
einem Tochtermann abtrat. Im Iahre 1441 kam sie durch Kauf an den Grafen von Helsenstein und
machte von da an einen Teil der Reichsherrschaft Wiesensteig aus. Von Bayern kam das Gut um 1753
in Privathände. Seit 1825 gehört die Ruine und der Hof Reutzenstein dem Generalmajor v. Fleischmann.
Seit 186O württembergische Hofdomäne. Amfangreiche Erhaltungsarbeiten der schönen Nuine wären
dringend notwendig.

Burgenschau.

Die mit * vcrsehenen Nachrichten sind eigene Mitteilungen nnserer
Mitarbciter. Nachdruck derselben nnr mit Oucllenangabe gcstattet.

Erhaltungsarbeiten.

Denkrnalpklege im l^heinlancl.

Bei der Fortsetzung der Sicherungsarbeiten an der Burg
Lichtenberg wurde die ältere Anterburg in der Hailptsache ge-
sichert. Neben diesen Hauptunternehmungen sind noch kleinerc
Arbeiten an der KlosterruineHinnnerod und an den Burgruinen
Nieder-Manderscheid, Kerpen und Pyrmont ausgesührt worden.
Vollendet wurden auch die kleinen Moselkirchen in Aldegund
und Enkirch und die spätromanische, statisch aus das höchste ge-
führdete Kirche in Oberbreisig. Die Hauptarbeit des vorigen
Sommers war hier die Ausmalung. Zn Lleve wurden nach
der Anstandsetzung der bisher als Sakristei benutzten Kapelle
die bciden spütgotischen Grabtumben der Clever Herzöge aus
dem Dunkel der Apsiden und das herrliche frühgotische Stifter-
grab aus dem benachbarten Bredburg aufgebaut. Zn Iülpich
wurden die Fundamente der alten Stadtbefestigung gesichert,
die Wiederherstellung der aufgehenden Mauerteile soll in den
ilüchsten Aahren erfolgen.

Zn erfreulicher Weise haben die maßgebenden Stellen im
Rheinlande auch der durch deil 5Lrieg in Not geratenen Künstler
gedacht. Die versügbaren Mittel wurden in stürkerem Maße
als bisher zur Instandsetzung von Ausstattungsstücken, Ge-
mülden usw. verwendet.

7<erpen.

Aus der von dein Gemeinderat zll Illingen genehmigten
Abrechnung über Herstelülng der Burgruine Kerpen ist zu ent-
nehmen, daß für diese Lrhaltungsarbeitcn 1S 9S4,ö2 M. alif-
gewendet wurden.

lüangenrenn.

Mit einein Kostenalifwand von 24 000 M. werden gegen-
würtig bauliche Amünderungen und Verbesserungen an dem
aus dem 15. Iahrhundert stammenden srüheren Kloster-
gebüudc vorgenommen. Dicses bestand schon zu Zeiten der
Burggrafen von Hohenzollcrn und gehörte seinerzeit zunr
Markgrafentum Ansbach. Der Baustil ist eine Mischung von.
Gothik, Barock und Renaissance. Das Landbauamt Nürnberff
hat schon vor einiger Zeit im Innern des Gebüudes den schöneir
Klosterhof rcnoviert. Der jetzige Ambau des Bauwerkes, in
dem sich neben den Schulräumen mehrere Lehrer- und Pfarrer-
wohnungen befinden, wird noch in diesem Iahre fertig. Das^
Gebäude wird jetzt vom Kultusministerium unterhalten. Dev
ganze Dachstuhl wird neu eingedeckt, ebenso wird das Äußere^
des Gebüudes, das sehr beschüdigt war, instand gesetzt.

Ndanclerscheicl.

Für die Instandsetzung der Oberburg bei Manderscheid, die
der Eisel-Verein von dcm bisherigen Besitzer, dem Grafen Brühl,
angekaust hat, wurden bishcr 5500 M. gesammelt. Die Kosten
für die geplanten Erhaltungsarbeiten wurden auf V500 M.
geschätzt. Mit dein Beginn der Arbciten soll bis nach Beendi-
gung des Krieges gewartet werden, ebenso mit den Arbeiten
an der Niederburg Mandcrscheid, die schon längere Zeit dem
Eifel-Derein gehört.

ikegenstem.

Auf Burg Regenstein bei Blankenburg a. Harz werden ver-
schiedene Erneuerungen vorgenommen; so sollen das Tor, die
Bastion „Scharfe Ecke" und die Grundmauer der alten Festungs-
kirche ausgebessert werden. Für diese Arbeiten, die auf Emp-
sehlung des Ausschusses für die Denkmalpslege vorgenommen.
werden, sind 600 M. bewilligt worden.

Wiederherstellungsarbeiten.

Gurg a. cl. ^9upper.

Der Fremdenverkehr, der unter dem Einfluß des Krieges
im vorigen Sommer ganz gewaltig zurückging, hebt sich jetzt
 
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