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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 16.1915

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Nr. 3
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Koch, Konrad Albert: Burg Staufeneck (stufinegge 1257) bei Göppingen in Württemberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.32141#0071

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schaftlichen Obervogts, ist aber seit Ansang des 19. Iahrhunderts unbewohnt. Ludwig von Stausen,
ein Sohn Friedrichs von Bühren, des nachmaligen Herzogs von Schwaben und angeblich ein Bruder
des ersten Herzogs von Schwaben, soll die Burg ums Iahr 1080 erbaut haben. Um die Mitte
des 13. Iahrhunderts erscheint erst ein eigenes Geschlecht von Staufenech welches wahrscheinlich mit
Büren und Rechberg eine Familie bildete. In Urkunden von 1259—1330 erscheinen vielfach die
Staufenecker*). Aber im Iahre 1333 gelangte, vermutlich durch Erbschaft, Conrad von Rechberg
in den Besih der Burg und nannte sich Staufeneck-Rechberg, ein Geschlecht, welches 1599 mit Albrecht
Herrmann,derblotz
einAltervon9Iah-
ren erreicht hatte,
erlosch. In dem-
selbenIahrewurde
auch die Burg von
dem Herzog Fried-
rich I. von Würt-
temberg einge-
nommen, nachdem
die einzige Schwe-
ster des Vaters von
AlbrechtHerrmann
M. Magdalena, ihr
Erbschaftsrecht an
den gedachten Her-
zog abgetreten
hatte. Der Herzog
trat jedoch sein
Recht an Herr-
manns Mutter,

Gertrud von Bur-
geichlingen, ab,
woraufdiese Stau-
feneck an den Frei-
herrn v. Freiberg
zu Iustingen ver-
kaufte, dessen Söh-
ne es im Iahre

1542 an Frih von Guya käuflich abtraten. Dessen Witwe verkaufte endlich die Herrschast im Iahre 1655
an Ferd. von Degenfeld, den Vater obiger Raubgräfinnen, deren älteste Tochter solche ihrer 21ichte, eincr
Gräfin von Degenseld-Schomburg, im Iahre 1755 vermachte. Wie Salach, war die Burg, die mit
diesem an Württemberg gelangte, bis dahin der Ritterschaft einverleibt. Gegenwärtig ist es im Besitz
der Grafen von Degenfeld-Schomburg-Eybach. Die Ruine ist noch in gutem Iustand und wurde vom
jehigen Besiher vor weiterem Verfall geschützt.

*) Nach Alberti. Edelsreie ohne Zweifel des Hohenstauf-Geschlechts, vorübergehend Reichsministerialen und Reichs-
freiherrn. Erste Nennung 1259, ein Eberhard v. Staufen war 1284 Domherr zu Konstanz. Ver zuletzt iin Aahre 1574
genannte Aörg v. St., der ebenfalls den Löwen im Schilde führt, scheint dem Stand der Edelfreien nicht mehr angehört
zu haben.

Abb. 39. Ruine Staufeneck. Grundriß.
 
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