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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 16.1915

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Nr. 4
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Stechele, Karl: Der Zehrgaden im Schloß zu Burghausen
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https://doi.org/10.11588/diglit.32141#0094

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Summa Summarum als noch vorhannden ist zu kuchen, keler u. kamer bringt aindlefhundert
achtundsiebenzik 45 Pf. ain haller landwerung dy der kuchenmaister in seiner schirstenH Nechnung
verrechnen sol.

(Ringsiegel des Herzogs.)

Stellt man die Summen in Abersicht, so beziffert sich des Mauttners Rechnung auf

4025 Pfund 7 Schilling 19 Pf.

der Übertrag vom Vorjahr auf 1049 „ 4 „ 19 -- 1 haller

in Sunnna 5075 Pfund 4 Schilling 8 Pf. 1 haller.

Hiervon ab der neue Übertrag an Vorräten 1178 „ 1 „ 15 „ 1 haller.

Die Arkunde gibt na-
türlich kein genaues Bild
der Hofküchenbilanz, aus
dem man einen Äberblick
über allen Bedarf und
dessen Taxierung gewinnen
könnte. Ganz bedeutende
Posten sind vielfach weg-
gelassen oder gar nicht zu
Geld angeschlagen worden:
Darunter reiht sich Wild
jeglicher Art aus den nahen
BannforstenH und die Fische
aus den Flüssen und zahl-
reichen Weihern der Ge-
gend. Selbst reden durften
Fische an der Hoftafel
nicht fehlen. Der Küchen-
meister erhielt gelegentlich
den Auftrag, die Weiher zu
Braunau, zu hl. Kreuz, die Fischwasser zu Überackern und Kling zu verwalten, ein andermal erging Be-
fehl: die kuchenknecht, torwart und wachter, so under der malzeit das slotz warten, solln, wo es die zeit er-
leiden mag, miteinander essen u. so viel man mag, vil fischgericht vermitn werden. Besonderen Vor-
trag erfährt eingangs der Arkunde die „Kleie", ein Posten von mehr als 500 fl. an Wert, während anderer-
seits wieder sehr wichtige Haushaltungsartikel, wie Seife, Hefe gar nicht aufgeführt sind. Die Seife unter-
stand der Selbstbereitung aus Schmer (im Übertrag 270 Schmer laibe!), Kalk und Buchenasche; die Hefe
erhielt man aus dem als „Hepfwein" gekausten Wein bester Sorte, da der landesübliche Säuerling sich
nicht zum Abziehen eignete. Am den Wert des in einem Iahre verbrauchten Brennholzes zu bestimmen,
fehlt jeglicher Anhaltspunkt.

Abgesehen von den nicht bewerteten Vorräten, die sozusagen unter direkten Bezug vom „eigenen
Hause" fallen, mutz auch jener gedacht werden, die „gedient"^) wurden, vor allem der grotzen Menge Ge-
treides, dessen nirgend Erwähnung geschieht, während immerhin noch ein Posten von 216 Eimern unge-
werteten Weines angeschrieben steht; ferner der Schafe, Lämmer, Zicklein, des Geflügels, der Eier, des
Obstes, des Honigs usw.

y nächstjährigen. Öttinger, Marktler Forst, Weilhardt, Höhenhart, die schon zu Karolingerzeit Reichsforste waren; letztere
zwei allein über 22 000 lw. Feudalabgaben.

bleibt nach Wortlaut der Rechnung 3827 Psund 87 Ps.

in runder Summe ungefähr 70 OOO fl.

Abb. 5Z. Stadt und Burg Burghausen.
 
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