DOI Heft:
Nr. 7
DOI Artikel:Haupt, Richard: Burgen im Herzogtum Schleswig, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.32141#0146
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^si-tturm mit ^uinr 6!smbeck
stätten sind auch am Ost-
und Westende des Oster-
walles anzunehrnen. Nahe
seinem Ostende licgt hcute
aus der Höhe das DorfBor-
by, d.i. Burgdorf; hier war
ein bedeutender Wall noch
am Ende des 16. Iahrhun-
derts zu schen, und eine
halbe Stunde davon unten
am Wasser war eine andere
Burganlage, die auf der
Zeichnung als ein bedeu-
tender schrosfer Hügel er-
scheint.
Was die Burgen der
Nitterschaft angeht, so haben
wir auä) nicht das schwäch-
Abb. S4."Glambeck. Nordseite. Ain Hintergrunde das neue Wirtschaftsgebäude. ste Anzeichen davon, daß
von irgend einer etwas er-
halten sei, was ins Mittelalter zurückgeht; und es sehlt sogar an Abbildungen durchaus, wenn nicht etwa
die Ranzauische Tasel in ihren Bildchen auch einige noch mittelalterliche Herrensihe zeigt. Da die Ranzaue
ihre Besitzungen vorzugsweise ül Holstein gehabt haben, beziehen sich aber auf Schleswig nur dreizehn
von den fünfzig Darstellungen. Keines der Gebäude Lrägt unzweifelhaft mittelalterlichen Charakter; alle,
die ein bestimmteres bauliches Wesen zeigen, sind erst der Zeit zuzuschreiben, welche, als sie gezeichnet
wurden, Neuzeit war, und so verdanken sie die Aufnahme in die Reihe wohl gerade dem Umstande, daß sie,
noch neu, damals den Stolz der Erbauer bildeten. So besonders auch das Schloß Troyburg, 1580 erbaut.
Wir wissen von diesem recht genau, wie es ausgesehen hat; es bildet heute noch eine sehr stattliche Nuine, die
einzige ihrer Art im Lande (s. Burgwart IV, 81 ff.), und man hat auch Bilder ausdem 18. und 19. Iahr-
hundert, aufgenommen vor
dem 1854 geschehenen Ab-
bruche. Was die Tabvla.
HariL von Troyburg gibt,
und auch, etwas besser, das
große Ölbild, ist keineswegs
geeignet gewesen, zu ge-
nügen. So hat Heinrich
Ranzau in die Ansicht der
Stadt Tondern, die ihm
Marcus Iordanus, Bürger-
meister zuKrempe gestochen
und Braun zu Löln in sein
Städtewerk aufgenommen
hat, unter anderen für uns
wertvollen Bildchen auch
eine, sehr sorgsame Ab-
bildungTroyburgs einfügen
lassen. Auch in dieser ist
dieUmstilisierung der natÜr- Abb. 95. Der dicke Turm in der Burg Glambeck.
^si-tturm mit ^uinr 6!smbeck
stätten sind auch am Ost-
und Westende des Oster-
walles anzunehrnen. Nahe
seinem Ostende licgt hcute
aus der Höhe das DorfBor-
by, d.i. Burgdorf; hier war
ein bedeutender Wall noch
am Ende des 16. Iahrhun-
derts zu schen, und eine
halbe Stunde davon unten
am Wasser war eine andere
Burganlage, die auf der
Zeichnung als ein bedeu-
tender schrosfer Hügel er-
scheint.
Was die Burgen der
Nitterschaft angeht, so haben
wir auä) nicht das schwäch-
Abb. S4."Glambeck. Nordseite. Ain Hintergrunde das neue Wirtschaftsgebäude. ste Anzeichen davon, daß
von irgend einer etwas er-
halten sei, was ins Mittelalter zurückgeht; und es sehlt sogar an Abbildungen durchaus, wenn nicht etwa
die Ranzauische Tasel in ihren Bildchen auch einige noch mittelalterliche Herrensihe zeigt. Da die Ranzaue
ihre Besitzungen vorzugsweise ül Holstein gehabt haben, beziehen sich aber auf Schleswig nur dreizehn
von den fünfzig Darstellungen. Keines der Gebäude Lrägt unzweifelhaft mittelalterlichen Charakter; alle,
die ein bestimmteres bauliches Wesen zeigen, sind erst der Zeit zuzuschreiben, welche, als sie gezeichnet
wurden, Neuzeit war, und so verdanken sie die Aufnahme in die Reihe wohl gerade dem Umstande, daß sie,
noch neu, damals den Stolz der Erbauer bildeten. So besonders auch das Schloß Troyburg, 1580 erbaut.
Wir wissen von diesem recht genau, wie es ausgesehen hat; es bildet heute noch eine sehr stattliche Nuine, die
einzige ihrer Art im Lande (s. Burgwart IV, 81 ff.), und man hat auch Bilder ausdem 18. und 19. Iahr-
hundert, aufgenommen vor
dem 1854 geschehenen Ab-
bruche. Was die Tabvla.
HariL von Troyburg gibt,
und auch, etwas besser, das
große Ölbild, ist keineswegs
geeignet gewesen, zu ge-
nügen. So hat Heinrich
Ranzau in die Ansicht der
Stadt Tondern, die ihm
Marcus Iordanus, Bürger-
meister zuKrempe gestochen
und Braun zu Löln in sein
Städtewerk aufgenommen
hat, unter anderen für uns
wertvollen Bildchen auch
eine, sehr sorgsame Ab-
bildungTroyburgs einfügen
lassen. Auch in dieser ist
dieUmstilisierung der natÜr- Abb. 95. Der dicke Turm in der Burg Glambeck.