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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 19.1918

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Nr. 8
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Ebhardt, Bodo: Wiedergabe einiger Druckseiten aus dem soeben erschienenen Werke: Die zehn Bücher der Architektur des Vitruv und ihre Herausgeber seit 1484
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Vom Leben Vitruvs
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https://doi.org/10.11588/diglit.34328#0099

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SS

ansprucht, die Vaterstadt dieses großen Lehrers
der Baukunst zu sein'). Dafür wurde angeführt,
daß eine alte Inschrist an einem römischen Tore^),
nahe der Alten Burg, in Verona vorhanden sei, die
die Erbauung dieses Tores dem Vitruv zuschrieb. Die
Inschrift lautete: I.. VIMIIVII78 I.. U. OtMVO
EOI4IMOVV8P
Es ist bezweifelt worden, daß die Inschrift über-
haupt alt sei. Gegen die Beziehung der Schrift aus
Vitruv spricht, daß der Name an dem Veroneser Tor
von dem meist üblichen abweicht. Während Vitruv
in der Regel Markus Vitruvius genannt wird, steht
an dem genannten Bogen u,. Vitruvius H. (üeräo
urolritsetus. Über diese Inschrift haben sich zahlreiche
Herausgeber ausführlich ausgesprochen, so Cesariano,
Torelli Sarayna, der gelehrte Abt Baldus und vor
allem Polen! in seinen umfangreichen Erläuterungen
vom Jahre 17ZSH.
Es wird zu weit führen, alle diese Untersuchungen
zu betrachten, doch sei die eingehende Unterstützung
des großen Veroneser Forschers Masfei kurz wieder-
gegebeiV).
Unter den Scrittori Veronesi führt er Vitruv auf. Auch Merula und Sabellico, sagt Maffei,
nennen Vitruv einen Veroneser. Als es sich ferner bei Erbauung eines Ratsaales 1476 darum handelte,
die berühmten Männer Veronas durch Standbilder zu ehren, gab ein Peter Avogario eine Schrift heraus,
die als ganz unbezweifelt Vitruv darunter, neben
Latull, Marco, Plinius usw., nannte.
Sarayna nennt 1540 die gleiche Nachricht allge-
meine Überlieferung^).


Abb. 9. Städteplan, Vitruv l. Buch, nach Walter Riff
(Rivius). Nürnberg 1548, deutsch.

') Amati nennt (ohne Nachweise) unter den großen Männern
Veronas: VHI. 1216. Llsroo I-uslo ^.uto Vltruvlo srolutstt o
äl Osssrs s cli Vugusto sä 11 plu grauäs 8or1ttors sutloo
su.I1' ^.rolutstturs,.
2) Lantu schreibt: Bd. 4, Seite 348. I7uu traälräous vaZs,
ka vsronsss. LIsroo VI ruvlo, autors äst Ilkrl sullo' arsültso-
turn sä s. rsZIous lua^Zlors 11 suo llksrto pur ssso arolrltstto
äl Islltos lu^oguo lasslo u öolls, prova, 1'uroo äs 6s>v11.
Siehe dazu Maffei V. 111. 74. Scrittori.
Maffei Bd. II, Seite 21, sagt: l'lsorl^lous s autlos, s
sluosra. — Lkdkslll s Llsrulu Io otilsmlauo Vorousss.
Prestel, Bd. II, Seite 584 führt übrigens einen 6c>äsx
Vslllosttlauus aus dem 15. Iahrh. an, an dessen Ende als Titel
beigesügt ist: ü II. Osräouls ^.rolrttsotl äs ^crotiltsotur» usw.
y Wegen der genauen Titel siehe Seite 67—90.
y Maffei, Vsrourr lllustrutu. Bd. II. Seite 20.
°) Lsrnzmus, lorslil. Vsronssls l.sZ Ooes, äs orlpMS st
uinplituäius Vsronss 1540.



ä——.
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Abb. 10. Ionische Ordnung, Vitruv 3. Buch, nach
Barbaro-Palladio. Venedig 1556, italienisch.
 
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