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Curtius, Ernst
Gesammelte Abhandlungen (Band 2) — Berlin, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.33815#0218

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VII.

Die Geburt des Erichthonios

Terracotta des Berliner Antiquariums.

(Hierzu Tafel V.)

Die ldeine Gruppe, deren Ahbildung icb bier mittbeile,
gebört in diejenige Klasse plastiscber Darstellungen, welche
mit dem Gattungsnamen der „melischen Thonreliefs" bezeich-
net zu werden pHegt und unter diesem Namen zuerst von
R. Schöne in seinem Werke über griechische Reliefs S. 59 f.
übersichtlich behandelt worden ist. Um so wichtiger sind die
Exemplare, welche nach Fundort und Stil unzweifelhaft attischer
Kunstübung angehören, wie das vorliegende. Es stammt aus
einem der Grräber, welche jenseits des Uisos an dem IVege
nach Halimus liegen. Die Bruchstücke, in denen es gefunden
wurde, konnten vollständig zusammengesetzt werden. In der
Mitte der Gruppe war die Oberdäche abgesprungen, so dafs
Kopf und Oberleib des Knaben sowie der anliegende Arm des
Mannes mangelhaft erhaiten sind.

Die gröfste Ausdehnung nach Höhe und Breite beträgt
0,14, die Dicke 0,06. So lange der Thon noch weich war,
hat man an dem Aufsencontur der Figuren entlang den Relief-
grund weggeschnitten und denselben auch innerhalb der Gruppe
entfernt. Beides ist offenbar rasch und mit geringer Sorgfalt
geschehen. So hat man den inneren Reliefgrund an den Stellen
stehen lassen, wo es schwierig wurde ihn ohne Beeinträchtigung
der Figuren herauszuschneiden, wie z. B. in der Ecke zwischen
dem Rücken des Knaben und dem rechten Unterarm des
Mannes und ebenso zwischen dem linken Oberarme desselben
und dem Ende des Drachenschweifs. Auch die äufseren Um-
 
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