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Becksmann, Rüdiger
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Freiburg im Breisgau: Münster Unserer Lieben Frau — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 2,2, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2010

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https://doi.org/10.11588/diglit.52840#0380

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379

IV. DER SPÄTGOTISCHE CHOR DES MÜNSTERS

Bibliographie: Kempf/Schuster 1906, S. 127-129, 142-146, 157-207 (knappe, jedoch präzise Angaben zum Bestand
und seiner Geschichte vor den Geiges’schen Maßnahmen); Geiges 1908, S. 41-81 (exemplarische Bearbeitung der Ver-
glasung der Annenkapelle von 1515; erste und bisher umfangreichste Behandlung eines einzelnen Scheibenbestandes);
ders. 1931—1933, S. 117k, 125h, 141, 153-158, 223, 227-237, 254, 273h, 307-313, 367E (behandelt die Glasmalereien des
spätgotischen Chores bis auf die Scheiben in der Sakristei nur in teilweise ausschweifenden, in Text und Anmerkungen
versteckten Exkursen, was ihre Rezeption erschwert hat); Hermans 1953, S. 6-88, 107-117, 133-143, 145-150, 152E,
Anhang S. 1-14, 23-34, 38, 4i~44a (grundlegende Bearbeitung aller von der Ropstein-Werksatt für den Chor geschaffe-
nen Glasgemälde, der erhaltenen wie der verlorenen; enthält auch eine Zusammenstellung der zeitgenössischen Quellen);
Wentzel 1954, S. 68, 102, Abb. 221 (verweist in der zweiten Auflage seiner »Meisterwerke« zwar auf Hermans, bildet
jedoch nur einen einzigen Ausschnitt aus der Mater dolorosa im Hochchor ab; stellt Ropstein zusammen mit Valentin
Busch in die Tradition der Hemmel-Werkstatt); Krummer-Schroth 1967, S. 13-18, 24h, 126-151, 185-196, bzw. 1978,
S. 8-10, 13h, 64-76, 96-103 (enthält eine ausgewogene, die ikonographischen Vorgaben wie die historischen Fakten be-
rücksichtigende Darstellung der Chorverglasung; charakterisiert deren technische und künstlerische Besonderheiten);
dies. 1973, S. 2of. (knappe Angaben zu den Stiftern der Chorverglasung aus dem Kreise Kaiser Maximilians); Becks-
mann 1995, S. 225-227, 23if., 250, 252 (würdigt die Grisailleverglasung der Annenkapelle und die partielle Farbver-
glasung der Kaiserkapellen als Höhepunkte der Glasmalerei der deutschen Frührenaissance); Parello 1997, S. 6-31 (ge-
winnt in einer exemplarischen Untersuchung die verloren geglaubte Steinmeyer-Stiftung von 1494 für Chor S VI zurück
und kann damit erstmals eine klare, auch für die Baugeschichte des Chores folgenreiche Vorstellung von der partiellen
Färbverglasung der beiden westlichsten Hochchorfenster vermitteln); Scholz 1998, S. 384-419 (stellt in einem grund-
legenden Beitrag die zu Lebzeiten wie die posthum ausgeführten Fensterstiftungen Kaiser Maximilians für den Chor
des Freiburger Münsters erstmals in den Kontext seiner übrigen Gedächtnisstiftungen); Parello 2000, S. 30, 32, 52-56,
58-68, 72, 75E, 181, Anm. 115-136, Abb. 30-33, 36-39, 43E (erschließt aus einer schier unerschöpflichen Fülle schrift-
licher Quellen den Zustand der Chorverglasung seit dem späten 18. Jh. sowie alle im 19. und 20. Jh. zu ihrer Erhaltung
bzw. Wiederherstellung getroffenen Maßnahmen und unterzieht diese erstmals einer historisch-kritischen Bewertung);
Mittmann 2005, S. 26L, 72L, 76-117 (bildet alle Fenster mit Glasmalereien in der Sakristei, den Chorkapellen und dem
Hochchor farbig ab und beschreibt sie auf der Grundlage des bisherigen Kenntnisstandes).
Gegenwärtiger Bestand: Im Hochchor haben neun von elf Fenstern ihre Färbverglasung von 1511/13 nahezu voll-
ständig bewahrt; die beiden westlichsten Fensteröffnungen enthalten seit 1908 nur noch Butzen. Von den elf zum Chor-
umgang sich öffnenden Kapellen besitzt dagegen keine einzige mehr ihre zwischen 1517 und 1530 ausgeführte originale
Färbverglasung: Aus elf Fenstern wurden die Originale ins Augustinermuseum verbracht und vor Ort durch Kopien
von Heimle & Merzweiler bzw. Geiges ersetzt; in zehn Fenstern waren sie von Heinrich Heimle neu bemalt worden.
Nur die vom Querhaus aus zugängliche Annenkapelle hat ihre 1515 datierte Grisailleverglasung ohne Einbußen bewahrt.
Insgesamt befinden sich im spätgotischen Chor noch 135 originale Scheiben in situ; 67 Scheiben und fünf Scheibenfrag-
mente sind abgewandert, rechnet man die von Heimle neu bemalten Scheiben mit, so erhöht sich der Gesamtbestand
von 207 auf 259 Scheiben und Scheibenfragmente.
1. Von einer ursprünglich wohl nur sechs Scheiben umfassenden partiellen Farbverglasung der Sakristei blieben vier
Scheiben (Fig. 460-463, 465, Abb. 215h, 219E) durch Versetzung nach Chor NORD VI erhalten; seit 1926 befin-
den sie sich wieder an ihrem ursprünglichen Standort in der Sakristei und werden dort auch behandelt (s. S. 391-396).
2. Der einst acht Scheiben umfassenden partiellen Farbverglasung von 1494, die in der unteren Hälfte der beiden westlich-
sten Hochchorfenster saß, konnten zwei Scheiben im Karlsruher Landesmuseum (Fig. 470-472, 475, 477-480, Abb. 22if.)
sowie zwei zugehörige Scheibenfragmente im Augustinermuseum (Fig. 473f., Abb. 217E) zugewiesen werden (s. S. 397-
404). Die bereits 1493 im oberen Teil beider Fenster eingesetzten Reste der spätromanischen Chorverglasung hat Geiges
1908 ausgebaut und großenteils zur Verglasung der Dreifenstergruppe des Südquerhauses verwendet (s. S. 93-115).
3. Von der einst 132 Scheiben zählenden, in Butzen eingebetteten partiellen Farbverglasung des Hochchores von 1511/13,
die neun der elf Obergadenfenster umfaßt, blieben 112 in situ erhalten, die zwölf 1878 von Heimle neu bemalten Felder
 
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