CHOR I
42I
Fig. 508. ES
AM Nr. 78-85.
Ehemals Münster
Chor I, 4/5 a-d.
sich einander zuneigend, die Wappen der vier österreichischen
Erblande: in 3a in Rot ein silberner Balken (Erzherzogtum Öster-
reich), in 3d in einem rot bordierten goldenen Schild drei blaue
Schrägrechtsbalken (Alt-Burgund), in 1a in Gold ein roter, blau-
bewehrter Löwe (Habsburg, nicht Flandern, dessen Schild einen
schwarzen, goldgekrönten Löwen in Gold zeigt) und in id in
Silber ein roter, goldgekrönter und -bewehrter Adler mit golde-
nen Flügelspangen und einem grünen Kranz hinter dem Haupt
(Tirol)93. StAFD 35/60/179-190 (um 1910);
CVMA H 2204-2206, 2209-22116, 2219-2221 (1976)
AUGUSTINERMUSEUM Nr. 78-85
78, 79. HL. GEBHARD VON KONSTANZ
Fig. 508, Abb. 252
Inv. Nr. 63/M, 62/M. Bis 1878 in Chor I, 4/5a.
1930 als Leihgabe der Münsterfabrik dem Augustinermuseum
überlassen; dort heute deponiert.
Inschrift: Auf dem Architrav in gotischen Minuskeln mit An-
fangsversalien: • S • Gebhard(us) • .
Erhaltung: Gläser durchwegs alt, jedoch bis auf die Krümme des
Bischofsstabes und das Blendmaßwerk im Sockel (?) von Heimle
neu bemalt und gebrannt. Original nur die auf der Außenseite
aufgebrachte Damaszierung des Chormantels in 5 a, während die
auf der Innenseite aufgemalte in 4a von Heimle stammt. Das ur-
sprüngliche Erscheinungsbild wird im Gesicht wohl am stärk-
sten durch den zu dichten Lotauftrag verfälscht.
Ikonographie, Farbigkeit: 949 als Sohn des Grafen Ulrich von
Bregenz geboren wird der 995 als Bischof Gebhard II. von Kon-
stanz Verstorbene von Mennel unter die Heiligen aus der Ver-
wandtschaft Maximilians gerechnet94. Nur durch den Namen auf
4/5a-d HEILIGE DER SIPP-, MAG- UND SCHWÄGER-
SCHAFT KAISER MAXIMILIANS Fig. 493
Die 1908-1912 von Geiges angefertigten Kopien sind in ihrer
Farbwirkung ingesamt kühler und lichter, ihr Lotauftrag weni-
ger dicht, graphischer und dadurch weniger plastisch. Einige ver-
meintliche Vereinfachungen in der Neubemalung der Gläser
durch Heimle hat Geiges korrigiert, so die in der Krümme und
dem Attribut des Hl. Hubertus (s. S. 422) fehlende Differenzie-
rung der Farbigkeit durch Silbergelbauftrag.
CVMA H 2207E, 2212E, 2217E, 2222h (1976)
Fig-493> 508, Abb. 252-255
dem Architrav gekennzeichnet, trägt der im Bistum Konstanz
vielverehrte Heilige über der weißen Albe und einer violetten
Dalmatik mit dunkelgelber Borte einen rot gefütterten grünen
Chormantel mit weiß/gelber Borte und vielfarbigen Fransen.
Mitra weiß mit Silbergelb, Stab und Mantelschließe hell-,
Krümme und Nimbus dunkelgelb.
StAFD 35/59/215E (um 1910); CVMAB 264E (1966)
80, 81. HL. THOMAS VON CANTERBURY
Fig. 508, Abb. 253
Inv. Nr. 67/M, 124/M. Bis 1878 in Chor I, 4/5b.
93 Angaben nach Franz Gall, Österreichische Wappenkunde, Wien/Köln
1977, S. 124!., 138f., 147, 152-154. Die falschen Angaben von Scholz,
in: Kat. Ausst. Freiburg i. Br. 1998, S. 387, und Mittmann 2005, S. 100,
gehen auf Hermans 1953 zurück.
94 Laschitzer 1886/87, Taf. 38, S. 205E; Künstle 1926, S. 260, und zu-
letzt LCI VI, 1974, Sp. 353.
42I
Fig. 508. ES
AM Nr. 78-85.
Ehemals Münster
Chor I, 4/5 a-d.
sich einander zuneigend, die Wappen der vier österreichischen
Erblande: in 3a in Rot ein silberner Balken (Erzherzogtum Öster-
reich), in 3d in einem rot bordierten goldenen Schild drei blaue
Schrägrechtsbalken (Alt-Burgund), in 1a in Gold ein roter, blau-
bewehrter Löwe (Habsburg, nicht Flandern, dessen Schild einen
schwarzen, goldgekrönten Löwen in Gold zeigt) und in id in
Silber ein roter, goldgekrönter und -bewehrter Adler mit golde-
nen Flügelspangen und einem grünen Kranz hinter dem Haupt
(Tirol)93. StAFD 35/60/179-190 (um 1910);
CVMA H 2204-2206, 2209-22116, 2219-2221 (1976)
AUGUSTINERMUSEUM Nr. 78-85
78, 79. HL. GEBHARD VON KONSTANZ
Fig. 508, Abb. 252
Inv. Nr. 63/M, 62/M. Bis 1878 in Chor I, 4/5a.
1930 als Leihgabe der Münsterfabrik dem Augustinermuseum
überlassen; dort heute deponiert.
Inschrift: Auf dem Architrav in gotischen Minuskeln mit An-
fangsversalien: • S • Gebhard(us) • .
Erhaltung: Gläser durchwegs alt, jedoch bis auf die Krümme des
Bischofsstabes und das Blendmaßwerk im Sockel (?) von Heimle
neu bemalt und gebrannt. Original nur die auf der Außenseite
aufgebrachte Damaszierung des Chormantels in 5 a, während die
auf der Innenseite aufgemalte in 4a von Heimle stammt. Das ur-
sprüngliche Erscheinungsbild wird im Gesicht wohl am stärk-
sten durch den zu dichten Lotauftrag verfälscht.
Ikonographie, Farbigkeit: 949 als Sohn des Grafen Ulrich von
Bregenz geboren wird der 995 als Bischof Gebhard II. von Kon-
stanz Verstorbene von Mennel unter die Heiligen aus der Ver-
wandtschaft Maximilians gerechnet94. Nur durch den Namen auf
4/5a-d HEILIGE DER SIPP-, MAG- UND SCHWÄGER-
SCHAFT KAISER MAXIMILIANS Fig. 493
Die 1908-1912 von Geiges angefertigten Kopien sind in ihrer
Farbwirkung ingesamt kühler und lichter, ihr Lotauftrag weni-
ger dicht, graphischer und dadurch weniger plastisch. Einige ver-
meintliche Vereinfachungen in der Neubemalung der Gläser
durch Heimle hat Geiges korrigiert, so die in der Krümme und
dem Attribut des Hl. Hubertus (s. S. 422) fehlende Differenzie-
rung der Farbigkeit durch Silbergelbauftrag.
CVMA H 2207E, 2212E, 2217E, 2222h (1976)
Fig-493> 508, Abb. 252-255
dem Architrav gekennzeichnet, trägt der im Bistum Konstanz
vielverehrte Heilige über der weißen Albe und einer violetten
Dalmatik mit dunkelgelber Borte einen rot gefütterten grünen
Chormantel mit weiß/gelber Borte und vielfarbigen Fransen.
Mitra weiß mit Silbergelb, Stab und Mantelschließe hell-,
Krümme und Nimbus dunkelgelb.
StAFD 35/59/215E (um 1910); CVMAB 264E (1966)
80, 81. HL. THOMAS VON CANTERBURY
Fig. 508, Abb. 253
Inv. Nr. 67/M, 124/M. Bis 1878 in Chor I, 4/5b.
93 Angaben nach Franz Gall, Österreichische Wappenkunde, Wien/Köln
1977, S. 124!., 138f., 147, 152-154. Die falschen Angaben von Scholz,
in: Kat. Ausst. Freiburg i. Br. 1998, S. 387, und Mittmann 2005, S. 100,
gehen auf Hermans 1953 zurück.
94 Laschitzer 1886/87, Taf. 38, S. 205E; Künstle 1926, S. 260, und zu-
letzt LCI VI, 1974, Sp. 353.