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Kolbe, Peter: Das Bindungsmodell virtueller Gegenständlichkeit - ein Beitrag zur Gestaltung von virtuellen 3D-Szenarien und Interaktionsräumen
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.31840#0104
indexikaIische Nutzung realitätsadäquater
Wirkungen ist sinnvoll, da der bildhafte Ver-
weis die Fixierung von Handlungszielen und
Brauchbarkeitsbewertungen ermöglicht.
Infolge der grafischen Abstraktion des bild-
haften Potentials ist die funktionale produkt-
sprachliche Dekodierung (Interpretation)
jedoch häufiger mit Problemen verbunden.
Geht die grafische Abstraktion ('Ausdün-
nung') bei der Ikonisierung zu weit, dann ist
die eindeutige Bindung an eine Funktion auf
mentaler Ebene nicht mehr möglich. Auf
einem derartigen Abstraktionsniveau sind
aber viele Piktogramme der Benutzungs-
oberflächen gegenwärtiger Software-Pakete.
6.3.2. Der 'semiotische Bruch' in der bildhaf-
ten Kodierung des Erscheinungspoten-
tials
Einen häufigen, spezifischen Konfliktfall in-
nerhalb der phänomenalen Kodierung der
Funktionalität von informationellen Werk-
zeugen kann man in den gängigen Paint-
Grafikpaketen antreffen. Dieser Konflikt ent-
steht, wenn sich das Erscheinungsbild eines
Werkzeuges während unterschiedlicher Ge-
brauchshandlungen qualitativ verändert -
semiotisch gesehen z.B. von einer ikonisch-
zu einer symbolisch-zeichenhaften Präsenta-
tion 3). Der primäre Orientierungsprozeß der
Gebrauchshandlung und das 'Erkennen' der
Werkzeugfunktionalität erfolgt mit Hilfe ei-
nes ikonisch-bildhaften Piktogramms. Bei der
Ausführung bestimmter Voreinstellungen
verändert sich aber das gesamte Erschei-
nungsbild und es erscheint ein standardisier-
tes Windows-Dialogfenster, in dem eine Rei-
he von unterschiedlichen Optionen einge-
stellt werden können. Diese Situation wäre
in der Realität etwa damit vergleichbar, wenn
ich an einen Videorekorder gehe, den Dek-
kel für die optionalen Einstellungen herun-
terklappe und in diesem Moment verwandelt
sich der Videorekorder in einen „Stunden-
plan" für die Zeiteinstellungen.
Reizfigur
Bezeichnung 1
Bezeichnung 2
A
Flasche
Steigbügel
Schiffsrad
Sonne
Airbrush-
\d.
Taucherausrüstung
Piktogramm
Achtungshinweis
Blockauswahl-
Piktogramm
Abbildung 8: Bindung von unterschiedlicher Funktionalität (über die Bezeichnungen darge-
stellt) an ein Erscheinungspotential (Piktogramm) (Beispiele 7 bis 2 nach [Ande89])
102
Wirkungen ist sinnvoll, da der bildhafte Ver-
weis die Fixierung von Handlungszielen und
Brauchbarkeitsbewertungen ermöglicht.
Infolge der grafischen Abstraktion des bild-
haften Potentials ist die funktionale produkt-
sprachliche Dekodierung (Interpretation)
jedoch häufiger mit Problemen verbunden.
Geht die grafische Abstraktion ('Ausdün-
nung') bei der Ikonisierung zu weit, dann ist
die eindeutige Bindung an eine Funktion auf
mentaler Ebene nicht mehr möglich. Auf
einem derartigen Abstraktionsniveau sind
aber viele Piktogramme der Benutzungs-
oberflächen gegenwärtiger Software-Pakete.
6.3.2. Der 'semiotische Bruch' in der bildhaf-
ten Kodierung des Erscheinungspoten-
tials
Einen häufigen, spezifischen Konfliktfall in-
nerhalb der phänomenalen Kodierung der
Funktionalität von informationellen Werk-
zeugen kann man in den gängigen Paint-
Grafikpaketen antreffen. Dieser Konflikt ent-
steht, wenn sich das Erscheinungsbild eines
Werkzeuges während unterschiedlicher Ge-
brauchshandlungen qualitativ verändert -
semiotisch gesehen z.B. von einer ikonisch-
zu einer symbolisch-zeichenhaften Präsenta-
tion 3). Der primäre Orientierungsprozeß der
Gebrauchshandlung und das 'Erkennen' der
Werkzeugfunktionalität erfolgt mit Hilfe ei-
nes ikonisch-bildhaften Piktogramms. Bei der
Ausführung bestimmter Voreinstellungen
verändert sich aber das gesamte Erschei-
nungsbild und es erscheint ein standardisier-
tes Windows-Dialogfenster, in dem eine Rei-
he von unterschiedlichen Optionen einge-
stellt werden können. Diese Situation wäre
in der Realität etwa damit vergleichbar, wenn
ich an einen Videorekorder gehe, den Dek-
kel für die optionalen Einstellungen herun-
terklappe und in diesem Moment verwandelt
sich der Videorekorder in einen „Stunden-
plan" für die Zeiteinstellungen.
Reizfigur
Bezeichnung 1
Bezeichnung 2
A
Flasche
Steigbügel
Schiffsrad
Sonne
Airbrush-
\d.
Taucherausrüstung
Piktogramm
Achtungshinweis
Blockauswahl-
Piktogramm
Abbildung 8: Bindung von unterschiedlicher Funktionalität (über die Bezeichnungen darge-
stellt) an ein Erscheinungspotential (Piktogramm) (Beispiele 7 bis 2 nach [Ande89])
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