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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 16.1995

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Oehlke, Horst: Nachwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.31840#0245

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Nachwort

Der vorliegende Band hat wie alle vorherge-
henden protokollarischen Charakter.

Für die Breite des Problemfeldes und die Tie-
fe des Eindringens von unterschiedlichen
Gesichts- und Standpunkten her, stehen die
Vorträge.

Man kann ein Thema, das für Design grund-
legenden Charakter hat, formulieren wie
man will, es kommt das Design in seiner Ge-
samtheit, Vielfalt und Vielschichtigkeit zur
Sprache. Insofern knüpft das vorliegende Kol-
loquium auch an die beiden vorhergehenden
von 1990 und 1993/94 an.

Die derzeit sich vollziehenden Prozesse der
Digitalisierung des Informationsaustausches
und der Verarbeitung von Information mö-
gen von dem einen oder anderen euphorisch
begrüßt oder als Störung empfunden wer-
den, keine Profession entgeht ihnen.

Schon lange steht nicht mehr ein Für oder
Wieder die neuen digitalen Techniken im
Design zur Debatte, sondern das Wie und
Wozu.

In den Vorträgen und in der Diskussion wur-
de wieder deutlich, nicht einmal der zuwei-
len eingeforderte oder gar wünschenswerte
kohärente gegenstandsadäquate Sprachge-
brauch ist das allein verbindliche Kriterium
für Verständigung in einem grenzüberschrei-
tenden Diskurs, sondern auch die Fähigkeit
Hinzuhören.

Das Kolloquium entsprach in dieser Hinsicht
exemplarisch der Einsicht, daß Designtheorie
und designwissenschaftliche Auseinanderset-
zung des fachlich klar umrissenen Beitrags der
Einzelnen bedarf, insgesamt aber als offener,
weder in disziplinären Hierarchien verfestig-
ter, noch auf individuelle Theoriekonstruk-
tionen verkürzter Diskurs aufzufassen und zu
betreiben ist.

Eine Veranstaltung wie dieses Kolloquium
sichert natürlich nur ein Minimum an not-
wendigem theoriebezogenen Austausch über
disziplinäre Grenzen und institutionelle Mau-
ern hinweg und über die individuellen Be-
ziehungen hinaus.

Sie ist nur eine schmale inselhafte Plattform
des interschulischen und interdisziplinären
Austausches und ersetzt nicht eine lebendi-

ge und vielschichtig betriebene Forschungs-
arbeit und -landschaft, deren das real existie-
rende Design zu seiner Reprofilierung und
weiteren Fundierung heute mehr denn je
bedarf.

Die designwissenschaftlichen Kolloquien der
Burg wurden immer wesentlich mitgetragen
durch Gastreferenten aus unterschiedlichen
Disziplinen und Institutionen und mit diffe-
renzierten Positionen.

In diesem Sinne richten wir unseren Dank in
ganz besonderer Weise an die Gäste unter
unseren Vortragenden, die dazu beigetragen
haben, dem thematischen Anliegen Breite
des Zuganges und Einblickes zu geben und
das Informationsangebot nachhaltig abzu-
runden.

H. Oe.

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