1.4 Realität: Als Module miteinander dasein
"lch sage also, was nur irgendein Vermögen
besitzt, es sei nun, ein anderes zu irgend
etwas zu machen, oder, wenn auch nur das
mindeste von dem allergeringsten zu
leiden, und wäre es auch nur einmal,
das alles sei wirklich."
Platon, Dialog Sophistes 247 16
Was bedeutet 'Realität'? Oder als dasselbe:
'Wirklichkeit'? Wir erinnern uns, daß Abbil-
dung 1 Tun und Leiden als Fälle des Wirkens
eingeführt hat. Platon baut seinen Realitäts-
begriff auf diese schmale Basis auf. Sie reicht
auch für die Begründung des Ganzen hin,
denn Begegnen und Weilen ordnen sich dem
allgemeinsten Wirken unter. Tun und
Leiden in Platons Auffassung berücksichti-
gen auch die Spiegelsymmetrie der Abbil-
dung 3. Dies wird sofort einsichtig, wenn
man die Weltbeschreibung Platons als Top-
down-Ontologie interpretiert, d.h. als Be-
gründung von oben nach unten, dessen was
da ist. Um irgendein Beispiel heranzuziehen:
Auch der vom Gletscher getragene und lang-
sam bewegte Stein erleidet diesen Vorgang.
Andererseits tut der Glaziologe etwas, selbst
wenn er jenen Gletscher als das Objekt sei-
ner Forschung für eine Weile nichts als selbst-
vergessen anschauen sollte.
Eine derartige Top-down-Konstruktion er-
laubt die Einordnung des Subjekt/Moduls in
Platons Seinslehre dadurch, daß man Subjekt-
haftigkeit als graduierbare Qualität annimmt:
Die dem Menschen nächsten Primaten sind
dann auch die Subjekte nächstminderer
Subjekthaftigkeit. Ja selbst der vom Gletscher
geführte Stein ..., unser Argument kehrt in
sich selbst zurück. So sind wir alle zusammen
in der Welt, die für uns Menschen im Zusam-
menwirken, Zusammensein und Miteinander-
reden entsteht. Abbildung 4 stellt dieses Fak-
tum dar. Hier sind die Phasenräume, d.h. die
Bereiche sicher verschieden, die von den ein-
zelnen Modulen im Wirken-Kommunizieren-
Weilen-System durchstreift werden können.
Doch überschneiden sie sich und ermöglichen
dadurch die Kommunikation.
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"lch sage also, was nur irgendein Vermögen
besitzt, es sei nun, ein anderes zu irgend
etwas zu machen, oder, wenn auch nur das
mindeste von dem allergeringsten zu
leiden, und wäre es auch nur einmal,
das alles sei wirklich."
Platon, Dialog Sophistes 247 16
Was bedeutet 'Realität'? Oder als dasselbe:
'Wirklichkeit'? Wir erinnern uns, daß Abbil-
dung 1 Tun und Leiden als Fälle des Wirkens
eingeführt hat. Platon baut seinen Realitäts-
begriff auf diese schmale Basis auf. Sie reicht
auch für die Begründung des Ganzen hin,
denn Begegnen und Weilen ordnen sich dem
allgemeinsten Wirken unter. Tun und
Leiden in Platons Auffassung berücksichti-
gen auch die Spiegelsymmetrie der Abbil-
dung 3. Dies wird sofort einsichtig, wenn
man die Weltbeschreibung Platons als Top-
down-Ontologie interpretiert, d.h. als Be-
gründung von oben nach unten, dessen was
da ist. Um irgendein Beispiel heranzuziehen:
Auch der vom Gletscher getragene und lang-
sam bewegte Stein erleidet diesen Vorgang.
Andererseits tut der Glaziologe etwas, selbst
wenn er jenen Gletscher als das Objekt sei-
ner Forschung für eine Weile nichts als selbst-
vergessen anschauen sollte.
Eine derartige Top-down-Konstruktion er-
laubt die Einordnung des Subjekt/Moduls in
Platons Seinslehre dadurch, daß man Subjekt-
haftigkeit als graduierbare Qualität annimmt:
Die dem Menschen nächsten Primaten sind
dann auch die Subjekte nächstminderer
Subjekthaftigkeit. Ja selbst der vom Gletscher
geführte Stein ..., unser Argument kehrt in
sich selbst zurück. So sind wir alle zusammen
in der Welt, die für uns Menschen im Zusam-
menwirken, Zusammensein und Miteinander-
reden entsteht. Abbildung 4 stellt dieses Fak-
tum dar. Hier sind die Phasenräume, d.h. die
Bereiche sicher verschieden, die von den ein-
zelnen Modulen im Wirken-Kommunizieren-
Weilen-System durchstreift werden können.
Doch überschneiden sie sich und ermöglichen
dadurch die Kommunikation.
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