bänden auf die Stimmung ein. Nach weiteren Beratungen der Händler
unter sich kamen gemeinsame Beratungen mit uns in größerem Kreise
und schließlich stark besuchte Verhandlungen in verschiedenen Städten Deutsch--
lands zustande. Im Sommer (9(3 wurde in einer großen Versammlung
zu Eisenach die Gründung der „Dürergenossenschaft" beschlossen, als einer
aus Vertretern der HLndlerverbände zur gemeinsamen Arbeit mit uns
zu begründenden einzutragenden Genossenschaft.
Schon vorher war auf Vorschlag des „Dürerbundes" auch der „Deutsche
Werkbund" zur Beteiligung eingeladen worden. Auf den Antrag von Ave«
narius wurde in einer späteren Sitzung der Name der „Dürergenossen»
schaft" in „Dürerbund-Werkbund-Genossenschaft^ geändert. Die weitere
Arbeit wurde dann von allen drei Teilen, der „tzändlerschaft", dem „Dürer-
bunde^ und dem „Werkbunde" gemeinsam und gleichberechtigt geleistet.
Die „Vertriebstelle" des Dürerbundes in Hellerau blieb (und bleibt) bestehen,
ward aber für die in der „Dürerbund-Werkbund-Genossenschaft" vertretenen
Gebiete ausführendes Organ der Genossenschaft. Bis jetzt sind in dieser
vertreten: die keramischen Industrien, die Metallindustrien, die Lederindstrie
und die Industrie sogenannter Luxuswaren. Die Verbindung mit den
Händlerschaften weiterer großer Geschäftszweige, die ihren Anschluß vor-
geschlagen hatten, steht in Aussicht.
Das Bemühen, gute gewerbliche Gebrauchsgegenstände durch geschäftlich
unbeteiligte Sachverständige wenigstens zu einer öffentlichen Vorführung
zusammenzustellen, leitete auch die „Münchner Gewerbeschau (9(2", und
dort bemühte sich auch ein vortrefflicher gedruckter „Führer", weitere Kreise
für den Grundsatz der Sachlichkeit zu gewinnen. Wir luden den Verfasser
dieses Führers ein, auch für unser „Deutsches Warenbuch" die Einleitung
zu schreiben. Ahnliche Sammelbestrebungen und Arbeiten für ein zusam-
menfassendes „Deutsches Warenbuch" beschäftigten auch den „Münchner
Bund". Die führenden Männer auch dieser Vereinigung verbündeten sich
nun mit uns. Die „Dürerbund-Werkbund-Genossenschaft" selbst bildete
jetzt Prüfungs-Ausschüsse, in welchen die Vertreter der tzändlerschaften
und die Vertreter unsrer Bünde mit ganz gleichen Rechten ausgestattet
waren. Mit ausdrücklicher Billigung der tzändler also derart, daß bei
etwaigen Meinungsverschiedenheiten ein Zusammengehen von Dürerbund
und Werkbund die tzändler hätte überstimmen können. Eine derartige
Einrichtung schien allen Teilen geboten, um beim Publikum jeden Zweifel
daran zu nehmen, daß hier nicht etwa irgendwelche geschäftlichen Interessen
bei der Auswahl entschieden. Bei der praktischen Arbeit zeigte sich aber,
was den Anbeteiligten erstaunlich scheinen mag und was jedenfalls für die
Aussichten solcher Verbündungen überhaupt außerordentlich erfreulich ist:
es kam zwischen „tzändlern", „Dürerbündlern" und „Werkbündlern" in
keinem einzigen Falle zu unvereinbaren Meinungsverschiedenheiten. Unsre
Prüfungsausschüsse haben mit wechselnder Zusammensetzung, in Norden
und Süden, in Osten und Westen die deutschen Warenerzeugnisse durchge-
prüft, die Vertreter der einzelnen Berufskreise haben sich dabei gegenseitig
angeregt und aneinander gebildet, aber bis auf ganz verschwindende und
nebensächliche Fälle wurden alle Beschlüsse in voller Einmütigkeit gefaßt.
Die Verantwortlichkeit für sachliche und sachverständige Arbeit im „Deut-
schen Warenbuch" hat ein „Beratender Ausschuß" übernommen, der sich
aus den folgenden Mitgliedern zusammensetzt: Dr. Ferdinand Avenarius
für den Dürerbund, Dresden-Blasewitz; Prof. Peter Behrens, Berlin;
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unter sich kamen gemeinsame Beratungen mit uns in größerem Kreise
und schließlich stark besuchte Verhandlungen in verschiedenen Städten Deutsch--
lands zustande. Im Sommer (9(3 wurde in einer großen Versammlung
zu Eisenach die Gründung der „Dürergenossenschaft" beschlossen, als einer
aus Vertretern der HLndlerverbände zur gemeinsamen Arbeit mit uns
zu begründenden einzutragenden Genossenschaft.
Schon vorher war auf Vorschlag des „Dürerbundes" auch der „Deutsche
Werkbund" zur Beteiligung eingeladen worden. Auf den Antrag von Ave«
narius wurde in einer späteren Sitzung der Name der „Dürergenossen»
schaft" in „Dürerbund-Werkbund-Genossenschaft^ geändert. Die weitere
Arbeit wurde dann von allen drei Teilen, der „tzändlerschaft", dem „Dürer-
bunde^ und dem „Werkbunde" gemeinsam und gleichberechtigt geleistet.
Die „Vertriebstelle" des Dürerbundes in Hellerau blieb (und bleibt) bestehen,
ward aber für die in der „Dürerbund-Werkbund-Genossenschaft" vertretenen
Gebiete ausführendes Organ der Genossenschaft. Bis jetzt sind in dieser
vertreten: die keramischen Industrien, die Metallindustrien, die Lederindstrie
und die Industrie sogenannter Luxuswaren. Die Verbindung mit den
Händlerschaften weiterer großer Geschäftszweige, die ihren Anschluß vor-
geschlagen hatten, steht in Aussicht.
Das Bemühen, gute gewerbliche Gebrauchsgegenstände durch geschäftlich
unbeteiligte Sachverständige wenigstens zu einer öffentlichen Vorführung
zusammenzustellen, leitete auch die „Münchner Gewerbeschau (9(2", und
dort bemühte sich auch ein vortrefflicher gedruckter „Führer", weitere Kreise
für den Grundsatz der Sachlichkeit zu gewinnen. Wir luden den Verfasser
dieses Führers ein, auch für unser „Deutsches Warenbuch" die Einleitung
zu schreiben. Ahnliche Sammelbestrebungen und Arbeiten für ein zusam-
menfassendes „Deutsches Warenbuch" beschäftigten auch den „Münchner
Bund". Die führenden Männer auch dieser Vereinigung verbündeten sich
nun mit uns. Die „Dürerbund-Werkbund-Genossenschaft" selbst bildete
jetzt Prüfungs-Ausschüsse, in welchen die Vertreter der tzändlerschaften
und die Vertreter unsrer Bünde mit ganz gleichen Rechten ausgestattet
waren. Mit ausdrücklicher Billigung der tzändler also derart, daß bei
etwaigen Meinungsverschiedenheiten ein Zusammengehen von Dürerbund
und Werkbund die tzändler hätte überstimmen können. Eine derartige
Einrichtung schien allen Teilen geboten, um beim Publikum jeden Zweifel
daran zu nehmen, daß hier nicht etwa irgendwelche geschäftlichen Interessen
bei der Auswahl entschieden. Bei der praktischen Arbeit zeigte sich aber,
was den Anbeteiligten erstaunlich scheinen mag und was jedenfalls für die
Aussichten solcher Verbündungen überhaupt außerordentlich erfreulich ist:
es kam zwischen „tzändlern", „Dürerbündlern" und „Werkbündlern" in
keinem einzigen Falle zu unvereinbaren Meinungsverschiedenheiten. Unsre
Prüfungsausschüsse haben mit wechselnder Zusammensetzung, in Norden
und Süden, in Osten und Westen die deutschen Warenerzeugnisse durchge-
prüft, die Vertreter der einzelnen Berufskreise haben sich dabei gegenseitig
angeregt und aneinander gebildet, aber bis auf ganz verschwindende und
nebensächliche Fälle wurden alle Beschlüsse in voller Einmütigkeit gefaßt.
Die Verantwortlichkeit für sachliche und sachverständige Arbeit im „Deut-
schen Warenbuch" hat ein „Beratender Ausschuß" übernommen, der sich
aus den folgenden Mitgliedern zusammensetzt: Dr. Ferdinand Avenarius
für den Dürerbund, Dresden-Blasewitz; Prof. Peter Behrens, Berlin;
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