Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Wille: des Kunstwarts — 29,1.1915

DOI Heft:
Heft 5 (1. Dezemberheft 1915)
DOI Artikel:
Vom Heute fürs Morgen
DOI Artikel:
Unsre Bilder
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14291#0263

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
.„Sprung auf — marsch, marsch!"
<vgl. erstes Iuniheft) in echter
Photogravüre herstellen lassen(Preis
(8Mark). Wir bitten aber ausdrück-
lich unsre Leser über den neuen Win-
terschen Blättern nicht seine alten
Werke zu übersehn! Insbesondere
seine friesische „Bauernhochzeit"
ist ein Hauptwerk deutscher Kunst,
das nicht einmal ein Vautier (vgl.
Kw. XIX, <) an Innerlichkeit, an
Feinheit und an Reichtum erreicht.
Wir haben davon unter unsern
„Vorzugsdrucken" schon längst eine
große Gravüre herausgegeben, die
obendrein billig ist (Mk. 6.—).

Kleine Berichtigungen nnd
Ergänzungen

^N Sachen Chamberlains
Owird uns geschrieben, seine Mei-
nung, daß die deutsche Presse zurVer-
öffentlichung freundlicher und vor-
nehmer Handlungen von Englän-
dern schwer zu haben sei, treffe we«
nigstens für Süddeutschland nicht zu,
in manchen süddeutschen Zeitungen
buche man auch solche Züge gern.
Urn so besser, unsre eigenen Beobach-
tungen mußten aber in diesem Fall
Chamberlain recht geben. Bei die-
ser Gelegenheit: unsere roten Köpfe
haben es jetzt schon s o weit gebracht,
daß neulich sogar zu lesen stand,
Schumann habe im Kunstwart vor
Chamberlain als vor einem Aber-
läufer gewarnt. Ich möchte wegen
dieser und andrer polemischen Lei-
stungen in Sachen „Chamberlain und
der Kunstwart" empfehlen, doch ein-
mal den Schumannschen Aufsatz im

zweiten Maiheft (9(5 selber nach-
zulesen, statt weitere Mythen um
ihn zu bilden. Meiner Meinung
nach gelten alle seine Sätze auch
heute noch, sowohl die, welche zur
Nachprüfung seiner Behauptungen
und Schlüsse auffordern, wie die,
welche den geistreichen, feinenSchrift-
steller und den überzeugten Kämp-
fer für Dentschland anerkennen. —
Die „W iener Illustrierte
Zeitung" rächt sich für unsre Auf-
klärung über ihre Bilderfälschung
(Kw. XXIX, 3) auf eine Weise, die zu-
nächst sehr scherzhaft anmutet. Sie
schreibt ihren Gedichteinsendern: sie
könne zwar ihre schönen Verse lei-
der nicht drucken, aber wir täten
das gewiß gern, — und nun tauen
diese Gaben der Donaumuse auf uns
nieder. Das wäre zum Lachen,
wenn's nicht auf Kosten der Cinsen-
der geschähe, die durch den Miß-
brauch des Vertrauens zu dem Wie-
ner Blatt um Hoffnungen sowohl
wie um Mühe und Geld von ihm
eines „Spasses" halber geprellt
werden. A

Wahr bleiben!

ch habe es auch im politischen
Leben stets für nützlich gehalten,
wahr zu bleiben, um den Mut zu
behalten. Ich habe dadurch manche
Feinde erworben und manches Wort
gesprochen, was zu den übelwol-
lendsten Deutungen Anlaß geben
kann; aber im ganzen: Das Ge-
samtresultat ist für mich doch ein
nach menschlicher Rnvollkommenheit
in hohem Maße befriedigendes.

Bismarck

Unsre BUder

^^enken wir an den großen Friedrich und an den, mit dessen
^-D^Augen wir alle uns gewöhnt haben, ihn zu sehn, so fällt uns ge-
wöhnlich gar nicht bei, wie wenig Schlachtenbilder Adolf
Menzel gemalt hat. Bilder aus dem Soldatenleben zuhauf, aber
Schlachtenbilder nur ein paar. Dafür ist die „Schlacht bei Hochkirch" die
Gipfelung der deutschen Schlachtenmalerei. Mir kommt die Versuchung,
zu sagen: die Gipfelung der Malerei des preußischen Geistes. „Cs

207
 
Annotationen