Millionen Freiwillige. Aber woher kamen sie? Gestehen wir uns: wir
haben die Sparbüchse von Vater und Großvater angegriffen. Was da
zwischen und Iahren auf den Plan trat, und von bis über
60 Iahre hinaus sich freiwillig meldete, das waren die Iahrgänge
l854-l87i«i896, also aus der Zeit, wo auf ^000 Deutsche noch 35, 38,
40,9, 35,7, 33 Lebendgeborene im Iahr kamen. Was heute im Felde
steht, ist die Volkskraft vergangener Tage. Die Mutterkraft ist nicht
mehr, die diesen Söhnen das Leben gab. Vor die Riesenaufgaben
der Zukunft wird ein deutsches Volk gestellt werden, dessen Streitkräfte
durch diesen Weltkrieg an Verwundeten, Toten und Kranken um Hundert«
tausende geschwächt, dessen Fruchtbarkeit heute schon auf 28, in Berlin
sogar auf i2,7 Geburten für lOOO (Linwohner gesunken war, und dessen
Geburtziffer nach staatlichen Lrhebungen schon im Iahre hei ähn-
licher Beschleunigung des Absturzes auf die heutigen Ziffern Frankreichs
mit l8,8 Geburten auf ^OOO Einwohner sinken würde. So waren die
Aussichten. Wo in deutschen Landesteilen die Geburtenziffer noch über
33 steht, „verdanken" wir das der ländlichen oder industriellen slawischen
Bevölkerung. In den rein slawischen Staaten ist die Mindestziffer 40,
in Rußland ist sie H6,8, und das bedeutet nach Abzug der Gestorbenen
einen Geburtenüberschuß von (,8 Millionen Menschen jährlich, gegen
0,74 Millionen bei uns. Wie aber, wenn Rußland wirtschaftlich weiter
erstarkte, wenn die hygiene den Seuchen, eine bessere Bodennutzung den
Hungersnöten, ein besserer Verkehr den (Lntfernungen dort entgegenwirkte,
wenn (Lisen, Kohle und Gold wie Riesen aus dem Boden auferständen?
Was will es bedeuten, daß sich unser kleineres Kapital an Volkskraft
heute noch mit l>56 v. H. verzinst gegen eine Verzinsung der gewaltigen
russischen Volkskraft mit nur (,(( v. H. ? Das war der ganze Erfolg
unserer bis zum äußersten verfeinerten öffentlichen Gesundheitspflege, Seu»
chenbekämpfung, städtischen Hygiene und unserer durch Asepsis und Bak-
teriologie, durch Licht, Luft und Strahlenbehandlung vervollkommneten
Krankenhauskultur. Wie wenig das auf die Dauer der Volkskraft auf-
helfen kann, zeigt die Verzinsung des Bevölkerungskapitals mit nur 0,(8 v. tz.
in dem Kulturland Frankreich mit seiner M>3) gegen uns (O>2) so ge-
ringen Säuglingssterblichkeit. Wir haben die Wirkungen künstlicher
Hebung der Volkskraft hinter uns, Rußland hat sie noch vor sich, und von
der Zukunft haben wir hier zu reden.
Also ginge es mit der deutschen Volkskraft reißend abwärts? Die
Lebenskraft eines Organismus läßt sich nicht erneuern, weder Sieg
noch Niederlage, weder Schulden noch erbeutete Kriegsmilliarden könnten
Deutschland vor seinem Schicksal bewahren? Aber der Lebenswille kann
es. Die Frage nach den Ursachen des Geburtenrückganges hat nach Krohne
gezeigt, daß weder Heiratsscheu, noch ein höherer Prozentsatz alter Leute,
noch die bessere Erhaltung der Säuglinge es hindert, daß neue Kinder
geboren werden, daß auch nicht Rassenverschlechterung, Alkoholismus,
Tuberkulose, Geschlechtskrankheiten an der Verminderung der Geburten-
zahl wesentlich beteiligt sind. Nein, der Geburtenrückgang ist ge-
wollt. Wir müssen sagen: Gott sei Dank, sr war nicht Notwendigkeit,
er war nur gewollt! Denn mit dieser (Lrkenntnis öffnet sich dem deut»
schen Volk die Hoffnung im Kampf um die Zukunft. Rnd so steht die
Frage: wird unser Volk, das es fertig brachte, nach beispiellosem Auf-
schwunge, vierzig Iahre nach dem glorreichen Kriege durch langsame Ver»
haben die Sparbüchse von Vater und Großvater angegriffen. Was da
zwischen und Iahren auf den Plan trat, und von bis über
60 Iahre hinaus sich freiwillig meldete, das waren die Iahrgänge
l854-l87i«i896, also aus der Zeit, wo auf ^000 Deutsche noch 35, 38,
40,9, 35,7, 33 Lebendgeborene im Iahr kamen. Was heute im Felde
steht, ist die Volkskraft vergangener Tage. Die Mutterkraft ist nicht
mehr, die diesen Söhnen das Leben gab. Vor die Riesenaufgaben
der Zukunft wird ein deutsches Volk gestellt werden, dessen Streitkräfte
durch diesen Weltkrieg an Verwundeten, Toten und Kranken um Hundert«
tausende geschwächt, dessen Fruchtbarkeit heute schon auf 28, in Berlin
sogar auf i2,7 Geburten für lOOO (Linwohner gesunken war, und dessen
Geburtziffer nach staatlichen Lrhebungen schon im Iahre hei ähn-
licher Beschleunigung des Absturzes auf die heutigen Ziffern Frankreichs
mit l8,8 Geburten auf ^OOO Einwohner sinken würde. So waren die
Aussichten. Wo in deutschen Landesteilen die Geburtenziffer noch über
33 steht, „verdanken" wir das der ländlichen oder industriellen slawischen
Bevölkerung. In den rein slawischen Staaten ist die Mindestziffer 40,
in Rußland ist sie H6,8, und das bedeutet nach Abzug der Gestorbenen
einen Geburtenüberschuß von (,8 Millionen Menschen jährlich, gegen
0,74 Millionen bei uns. Wie aber, wenn Rußland wirtschaftlich weiter
erstarkte, wenn die hygiene den Seuchen, eine bessere Bodennutzung den
Hungersnöten, ein besserer Verkehr den (Lntfernungen dort entgegenwirkte,
wenn (Lisen, Kohle und Gold wie Riesen aus dem Boden auferständen?
Was will es bedeuten, daß sich unser kleineres Kapital an Volkskraft
heute noch mit l>56 v. H. verzinst gegen eine Verzinsung der gewaltigen
russischen Volkskraft mit nur (,(( v. H. ? Das war der ganze Erfolg
unserer bis zum äußersten verfeinerten öffentlichen Gesundheitspflege, Seu»
chenbekämpfung, städtischen Hygiene und unserer durch Asepsis und Bak-
teriologie, durch Licht, Luft und Strahlenbehandlung vervollkommneten
Krankenhauskultur. Wie wenig das auf die Dauer der Volkskraft auf-
helfen kann, zeigt die Verzinsung des Bevölkerungskapitals mit nur 0,(8 v. tz.
in dem Kulturland Frankreich mit seiner M>3) gegen uns (O>2) so ge-
ringen Säuglingssterblichkeit. Wir haben die Wirkungen künstlicher
Hebung der Volkskraft hinter uns, Rußland hat sie noch vor sich, und von
der Zukunft haben wir hier zu reden.
Also ginge es mit der deutschen Volkskraft reißend abwärts? Die
Lebenskraft eines Organismus läßt sich nicht erneuern, weder Sieg
noch Niederlage, weder Schulden noch erbeutete Kriegsmilliarden könnten
Deutschland vor seinem Schicksal bewahren? Aber der Lebenswille kann
es. Die Frage nach den Ursachen des Geburtenrückganges hat nach Krohne
gezeigt, daß weder Heiratsscheu, noch ein höherer Prozentsatz alter Leute,
noch die bessere Erhaltung der Säuglinge es hindert, daß neue Kinder
geboren werden, daß auch nicht Rassenverschlechterung, Alkoholismus,
Tuberkulose, Geschlechtskrankheiten an der Verminderung der Geburten-
zahl wesentlich beteiligt sind. Nein, der Geburtenrückgang ist ge-
wollt. Wir müssen sagen: Gott sei Dank, sr war nicht Notwendigkeit,
er war nur gewollt! Denn mit dieser (Lrkenntnis öffnet sich dem deut»
schen Volk die Hoffnung im Kampf um die Zukunft. Rnd so steht die
Frage: wird unser Volk, das es fertig brachte, nach beispiellosem Auf-
schwunge, vierzig Iahre nach dem glorreichen Kriege durch langsame Ver»