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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 29,1.1915

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Heft 4 (2. Novemberheft 1915)
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.14291#0204

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wort „für uns" wie geschaffen für die Vertonung. Das fiel einem Musiker,
dem Dresdner Kirchenchordirigenten Fricke, in die Hände, der im Osten als
Kämpfer stand. „Komponiert an einem Auhetage im Feld beim ostpreußischen
Landsturm am Oktober (9^", so steht auf dem Werk, und auch gesungen
wurde das Stück „draußen" schon, wie wir hinzusetzen dürfen. Ls ist
wohl kein Zweifel, daß das kleine Werk weiteste Verbreitung verdient. Was
hier ausgesprochen ist, empfinden viele Tausende heute, und der Ton«
künstler hat eine Sprache dafür gefunden, die allgemein verständlich ist,
ohne je trivial zu werden. Vur ganz leicht wird der Wechsel der An-
schauungen („Grab", „Meer", „Iugendglück", „Weinen") mit den ein»
fachsten Mitteln angedeutet, ohne daß der starke Strom des Empfindung-
ausdrucks davon überwuchert würde. So seien denn Männerchöre nach«
drücklichst auf dieses tresfliche Stück hingewiesen. Warum der schöne alte
Choral „Wenn liebe Augen brechen" angefügt ist, begreift sich wohl ohne
weiteres. Gerade in unsrer Zeit bedürfen die tiefernsten Klänge eines
solchen Requiems doppelt der Ergänzung, welche über Tag und Stunde
hinausleitet. — Auch der einzelne Spieler kann sich mühelos am Klavier
den Chorsatz und die leichte Begleitung zusammenspielen und den Gehalt
des Werkes auf sich wirken lassen. Es sei übrigens aufmerksam gemacht,
daß eine „Ausgabe für eine Mittelstimme mit Klavier oder Orgel^, vom
Komponisten selbst besorgt, im gleichen Verlag wie das Chorwerk erschien
(C. F. W. Siegel, Leipzig, ( Mk.),- es hat dazu natürlich einiger kleiner
Änderungen bedurft, aber auch als Einzellied ist das Stück von ergreifender
Wirkung. — Der Komponist ist ein Schüler tzerzogenbergs und Humper«
dincks; sein tzymnus „Dem Vaterland" für Männerchor und Orchester wurde
zu Kriegsbeginn viel gesungen.

HerauSgeber: vr. K. e. Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewltz; verantwortlich: der
tzerausgeber. Mitleitende: vr. Hermann Ullmann» vr. Wilhelm Stapel, Wolfgang
Schumann — Für bildende Kunst: Prof. Paul S chultze-Naumburg in Saaleck bei Kösen
in Thüringen — In Ssterreich-Ungarn für Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich: vr. Richard
Batka in Wien XIII/s — Sendungen für den Lext ohne Angabe eines Personennamens an -ie
.Kunstwart-Leitung* in Dresden-Blasewitz — Manuskripte nur nach vorheriger
Beretnbarung, widrigenfallS keine Derantwortung übernommen rverden kann — Derlag von
Seorg D. W. Lallwey — Druck von Kastner L Lallwey, kgl. Hofbuchdruckerei in München — GeschLstS-
stelle für Berlin: Georg Siemens, 57, Kurfürstenstratze 8 — GeschäftSstelle für Ssterreich-Ungarrii

tzofbuchhandlung Moritz PerleS, Wien I, Seilergafse 4
 
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