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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0139

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123

Kunst - Institute und Kunst-Vereine.

Verbindung für historische Kunst.

Die hauptsächlichsten Anträge, welche auf der am 27—29 Biai
zu Prag stattfindenden achten Hauptversammlung der „Verbin-
dung für historische Kunst" zur Besprechung, resp. Beschlußnahme
kommen werden, find:

1. Antrag des Vorstandes des Westphälischen Kunstvereius zu
Münster: in Zukunft von den von der Verbindung erworbenen
Gemälden jedem Actionär eine Photographie unentgeltlich zu
liefern, theils um eine Ilcbersicht über die Leistungen der Ver-
bindung zu gewinnen, theils um durch Ausstellung dieser Pho-
thographicu bei passenden Gelegenheiten der Verbindung selbst
größere Verbreitung zu verschaffen.

2. Antrag des Herrn Pestalozzi, Präsidenten des Künstler-
Vereins zu Zürich: in Erwägung zu ziehen, ob nicht die Tendenz
des Vereins dahin ausgedehnt werden könne, vorzügliche Leistun-
gen in den verschiedenen Kunstfächern zu erwerben, wie bisher
den Turnus machen zu lassen und dann zu verloosen. Sollte
aber am ursprünglichen Zweck der Verbindung sestgehaltcn wer-
den, so wird beantragt, zu erwägen, ob der Betrag der einzelnen
Actien nicht herabgesetzt werden könne, damit die Bethciligung
durch alle Volksschichten ermöglicht werde. In diesem Falle
könne auf Herumsenden und Vcrloosung der Bilder verzichtet und
die eingehenden Gelder bestimmt werden, öffentliche Räume durch
Freskogcmälde zu schmücken oder Oelgemälde zu erwerben, deren
Inhalt mit der Bestimmung des Ortes, an dem sie ausgestellt
werden sollen, im Zusammenhang stehe.

3. Antrag des Geschäftsführers: die Statuten dahin abzu-
ändern, daß außer den ordentlichen Mitgliedern oder Actionären
auch außerordentlichen Mitgliedern gegen einen jährlichen Bei-
trag von 5 oder 10 Rthlrn. die Bethciligung an der Verbindung
gestattet werde, wofür diesen von jedem Vereinsbilde eine Pho
tographic überliefert und außerdem das Recht der Theilnahme
an den Hauptversammlungen gestattet wird, während das Recht
der Ausstellnng und der Theilnahme an der Verloosung der
Bilder ausschließlich den ordentlichen Mitgliedern oder Actio-
nären verbleibt.

Dresdener Künstlcrhaus.

Der Künstlcrschaft Dresdens, welche den Mangel einer wür-
digen Räumlichkeit für ihren gemeinsamen genossenschaftlichen
Verkehr schon lange störend empfand, ist durch die Huld Sr. Maj.
des Königs Johann ein herrlich am Ufer der Elbe zwischen bei-
den Brücken gelegener Platz für die Erbauung eines eigenen
Küustlerhauses gnädig überwiesen worden.

Zur Beschaffung der Mittel für diesen Ban wurde von der
königlichen Staatsregicrung die Ausführung einer großen Lotte-
rie von Kunstwerken bereitwilligst gestattet.

Die hiesige Künstlerschaft hat selbstverständlich die regste und
ehrenhafteste Bctheiligung gezeigt und bereits für mehrere Tausend
Thaler Knnstwerlh theils unterzeichnet, theils schon abgeliefert;
allein das Unternehmen bedarf der ungewöhnlichsten Anstrengun-
gen, und wir hoffen mit Zuversicht auch auf freundliche Mit-
hülfc unserer Genossen.

Wenn diese Unternehmungen zunächst und vorzugsweise im
Interesse der dresdener Kunstgenossenschaft liegt, so darf doch
mit Recht behauptet werden, daß mit einem solchen Besitze doch
zugleich auch ein Eigenthnm und Heimwesen der ganzen deutschen
Kunstgenossenschaft erreicht wird, welcher stets darin eine gastliche
Aufnahme gesichert sein wird.

Hier am Orte aber wird zugleich ein ganz besonders wohl-
thätiger Zweck mit diesem Unternehmen verbunden, denn das zu
erbauende Hans soll bleibendes Eigenthnm des sächsischen Künst-
ler-Unterstützungs-Vereins werden, und die daraus entspringenden
Erträge sollen demselben zu seinem segensvollen Wirken für alle
Zukunft zu Theil werden. So wird find muß das Unternehmen
nach vielen Seiten hin segensreich wirken! Darum, liebe Ge-
nossen, helft uns in brüderlicher Liebe daran bauen! Mögen die
bereits erreichten Resultate anderer Genossenschaften eben so viel
günstige Vorzeichen für uns sein.

Wir bitten demgemäß zunächst möglichst bald um verbind-
liche Zusagen für unserer Lotterie, seien cs Bilder,
Skulpturen, Zeichnungen, Cartons, Skizzen, werth-
volle Stiche und Lithographien, illustrirte Pracht-

werke, Photographien und wollen Sie diese Zusen-
dungen an den Unterzeichneten Vorsitzenden der Commission:
Professor Bürkner, Dresden, Lindengasse 10, adressiren.

Die Zusendung aller dieser Gegenstände würden
wir uns bis zum 35. Oktober » c. erbitten.

Wir dürfen wohl hoffen, daß allenthalben, wo Lokal-Knnst-
genossenschasten bestehen, sich die Vorstände derselben der Samm-
lung der Unterschriften, lvie später der gemeinsamen Zusendungen
freundgenossenschaftlich unterziehen werden. Wer jedoch, außer-
halb der Verbindung mit Lokalgenossenschaften, hierbei allein Vor-
gehen will oder muß, ebenso diejenigen, welche lieber vielleicht
sofort ihre Beiträge abzugeben geneigt sind, mögen dieselben
gefälligst unter der Adresse des mitunterzeichneten Ernst Ar-
nold, Kunsthändler in Dresden, Sporergasse I, absendcn, der
die Annahme aller Kunstbeiträge für die Lotterie übernommen hat.

Wenn wir später, lvie es sich gebührt, die Namen aller der
lieben Geber und ihre Gaben ausführlich veröffentlichen, während
eine Gedenktafel im neuen Gebäude sie uns für alle Zeiten ge-
genwärtig erhalten soll, so sei es uns hier nur vorläufig erlaubt,
im Voraus allen hülfreichen Freunden unfern herzlichen Dank
auszusprechen.

Dresden, den 15. Februar 1863.

Die Bankommission für das Künstlerhans in Dresden.

Rheinischer Knnstverein-
Ausstellungen des Jahres 1863.

Die in dem Rheinischen Gcsannntverein verbundenen
Kunstvereine zu Karls ruh e,D arm sta dt, Frei bürg, Mainz,
Mannheim, Straßburg und Stuttgart lverden auch in
diesem Jahre 1863 ihre gewöhnliche Kunstausstellung, die sieben-
nndzwanzigste seit dem Bestehen des Gesammtvereines, ver-
anstalten, und zwar wird dieselbe:

1) in Stuttgart vom 15. April bis zum 11. Mai.

Freiburg

Karlsruhe

Straßburg

Mainz

Darmstadt

Mannheim

5. Juni.

1. Juli.

30. Juli.

28. August.

23. September.
19. Oktober
die Versendung der

12. Mai
6. Juni
2. Juli
31. Juli
29. August
24. September

stattfinden, so daß inzwischen nur die für
Kunstgcgcnständc von einer Stadt zu der andern unumgänglich
nöthigen Tage ausfallen werden.

Alle ausgezeichneten Künstler ohne Unterschied des Va-
terlandes, werden eingcladen, ihre für diese Ausstellung sich
eignenden und bereiteten Arbeiten baldigst, wo immer mög-
lich 14 Tage vor dem Beginn der einzelnen Lokalausstellungen
nach der betreffenden Stadt unter Adresse des dortigen Kunst-
Vereins zu senden.

Die Bedingungen, welche die verbundenen Rheinischen
Kunstvereine für die nächste Ausstellung den Künstlern und
Einsendern von Kunstwerken gegenüber übernehmen, sind bekannt.

Stuttgart im Februar 1863.

Im Namen des Rheinischen Kunstvereines:

Der Vorstand: Der Sekretär:

Nümclin. Mönch.

NB. Die Redaction ersucht die geehrten Vcrcinsvor-
st ä n d c, Programme und alle für den Druck bestimmten Druck-
sachen in zwei Exemplaren einzusendcn.

'Aariser Salon des Jahres 1863.

Die große Pariser Ausstellung des laufenden Jahres wird
am I. Mai in den Lliamps-Lassos eröffnet werden und bis
zum 1. Juli dauern. — Unter den Bedingungen heben wir
hervor:

1. Zulässig sind nur n. Gemälde, Zeichnungen, Aqua-
rellen, Pastells, Miniaturen, Emaillen und Porzel-
lanmalereien: b. Bildhanerwe rke und Medaillen;
 
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