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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0277

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Deutsche Kunst-Zeitung.

(> Achter Jahrgang.


Heransgegeben und redigirt (

von /

1 SO. August

/ JXS 35. .

>

Dr. Mar Schasler,

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin. <

1863.

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2. Für Großbritanien, Amerika und Australien G. Bender's Buch-
handlung und General-Zeitungs-Agentur in London, 8, Little Newport-street
Leicester-sq.

Redactionsbureau Victoriastrasse Nro. S9 a.

Inhalt:

'.'I bhlmdclndcr Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender Kunst-Kritik: Kuustbcrichte aus Belgien. I. — Die internationale
Künstler der Gegenwart: XXXII. Wilh. Zahn. (Schluß.) j Kunstausstellung in München. (Forts.)

Kunstchronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, Köln, Kunstvcrkchr : I. Ansstellnngskalender. II. Ausländische Ausstel-
Bonn, Leipzig, Weimar, München, Stuttgart, Wien. / lnngen. III. Ausstellungs-Tabelle. IV. Programme :c.

Studien xur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart.

XXXII. Wilhelm Zahn.

(Schluß.)

Die zweite Hälfte des August verweilte er in Belgien,
wo er einige Tage auf dem Sommersitze des Herzogs
von Arenberg in Enghien in Gesellschaft des Fürsten
und der Fürstin A l d o b r a n d i n i aus Rom und des Fürsten
Lobkowitz aus Prag zubrachte, und dann über Rotter-
dam nach dem Haag und Amsterdam reiste, in welchen
Städten er fleißig während des September und Oktober
die Kunstwerke studirte. Im Oktober 1850 besuchte er
wieder seine Verwandte in Minden und Bückcburg. Er
benutzte diese» Aufenthalt, um einige Tage zu ge-
wissen Studien in der Bibliothek zu Wolfenbüttel zuzu-
bringen, bei welcher Gelegenheit er das Glück hatte, ein
herrliches Miniaturgemälde von Mantegna zu ent-
decken, und kehrte endlich im Anfang des November wieder
nach Berlin zurück, uni sofort wieder an die Herausgabe
der dritten Folge seines großen Werkes zu gehen. Diese
Arbeit nahm ihn ein ganzes Jahr dermaaßen in Anspruch,

daß er erst im Oktober des folgenden Jahres (1851) einer
Einladung des Fürsten von Lippe-Detmold, mit dem er
im Jahre 1850 in London zusammen gewesen war, folgen
konnte. Auf dieser Reise untersuchte er das Schlachtfeld
des Varus und Herrmaun, machte auch mehrere Aus-
grabungen bei Lobshorn in der Nähe von Detmold, wo
er mehrere alte Grabhügel mit Urnen fand, besuchte dann
die Exterteine, die Städte Paderborn, Lippstadt und Soest,
um besonders in letzterer Stadt die alten Bauwerke und
die damals dort im Dome und in der Nikolaikapelle ent-
deckten alten Frescogemälde näher kennen zu lernen. Im
November begab er sich nach Hamburg und blieb daselbst
bis Mitte December, um die dortigen Kunstwerke kennen
zu lernen, worauf er abermals nach Berlin zu seinen Ar-
beiten zurückkehrte, welche indessen tüchtig vorgeschritten
waren, und die er in den nächstfolgenden Jahren (bis 1854)
mit Aufbietung aller Kräfte förderte. Obgleich von einer
fast unverwüstlichen Gesundheit, fühlte er doch das Be-
dürfniß, sich wieder einmal loszureißen, um seinen Geist
 
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