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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0241

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Deutsche Kunst-Zeitung.

HMptgMn der Deutschen

Achter Jahrgang.

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Herallügegeben und redigirt
von

(

> 2«. Juli

/ JM 30. j

>

Di-. Mar Schasler,


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Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.




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3 n l,

Abhandclnder Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender
Künstler der Gegenwart: XXXII. Wilh. Zahn. (Forts.)
Korrespondenzen: LJ Düsseldorf, am 23. Juli. (Permanente
und akademische Ausstellung.)

Kllllstchronik: Lokalnachrichtcu aus Greifswald, Köln, Mander-
scheid, Prag, Mainz, Rcgensburg, t Kehlheim, t München,

alt:

Meißen, Reutlingen, Dresden, Stnttgart, Worms, Konstanz,
Wien, Paris.

Knnstinstitntc und Kunstlicrcine. Archäologische Gesellschaft. —
Pcsthcr Knnstvcrcin.

Kunstuerkehr: I. Deutscher Ausstelluugskaleuder n. s. f. —

Briefkasten.

Studien )ur Charalrteristik bedeutender Künstler der Gegenwart.

XXXII. Wilhelm Zahn.

(Fortsetzung.)

Indessen arbeitete Zahn mit solchem Eifer an der ersten
Folge dieses Werkes, daß cs, obgleich erst im März 1828
begonnen, bereits Ende 1830 in 10 Heften von 100 Tafeln
mit deutschem und französischem Text vollendet war. Wenn
man bedenkt, daß er in dieser Zeit nicht nur die Original-
blättcr für die Stcinzeichner Herstellen, sondern letztere so-
wohl wie die Steindrucker sämmtlich erst in der neuen
Technik entrichten und stets bei der Ausführung überwachen
mußte, so muß man füglich über dieses Resultat erstaunt
sein. Die Herausgabe des Werkes erregte daher ein un-
gewöhnliches Aufsehen, nicht nur in Deutschland, sondern
auch in Frankreich und England, sodaß in Folge dessen
einige Franzosen und Engländer nach Berlin kamen, um
die Technik des Farbensteindrucks kennen zu lernen. Mit
der uns' Deutschen cigenthümlichen Nichtberücksichtigung
des eigenen Vorthcils machte Hahn, statt — wie es

ein Engländer und Franzose sicher gethan hätte — ein
Geheimniß aus seiner Erfindung zu machen und sich die
Ausbeutung derselben durch ein Patent zu sichern, die
Fremden bereitwilligst mit der ganzen Technik bekannt.
Er nahm sie sogar in die Druckereien mit und erklärte
ihnen auf's Uneigennützigste alle Geheimnisse und Vortheile
des Verfahrens. Zwar rühmten sich die Franzosen schon
im Jahre 1824 Oelgcmälde durch Druck hervorzubringen.
Diese sogenannte Farbendrucke waren aber nichts weiter
als schwarz gedruckte Lithographien, die man nachher mit
Oelfarbe bemalte. Alexander von Hu mb old, der
diesen französischen Schwindel kannte und in Zahn's neue
Erfindung eingcweiht war, hatte sich damals über die
großen Verdienste derselben öffentlich ausgesprochen. Eben-
so Göthe, der schon beim Erscheinen der ersten Hefte
einige Aufsätze in seinem Werke über Kunst und Alterthum
im Jahre 1828 und später, als die erste Folge dieses für
die Kunstärchäologie wichtigen Werkes ganz vollendet war.
 
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