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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 8.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.13517#0404

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388

noch gelten und in Ewigkeit gelten werden," können
wir wohl annehmen, daß — wenn hoffentlich auch das Letztere
nicht der Fall ist — er selbst doch jedenfalls diese Geltung für sich
in Anspruch nimmt. Um es kurz zu sagen, ist die Reihenfolge
nämlich gerade umgekehrt. Die sogenannte „Schönheit Gottes,"
die mit der göttlichen Wahrheit, Unendlichkeit, Ewig-
keit u. s. f. zusammenfällt, ist das ganz abstrakte, durchaus nicht spe-
cificirte, d. h. sich vom Guten, Wahren als solchem abscheidende
Schöne, und darum ganz wesenlos, oder, wie Hegel es nennt,
eine „schlechte Unendlichkeit." Das eigentliche und höchste Schöne
ist eben das künstlerisch-Schönc, denn erst in der Knust wird
die Schönheit als jene vollkommene Harmonie von Sinnlichkeit
und Geist postulirt, worin ihr Wesen liegt. Die Natur erreicht
dieses künstlerische Ideal nie im Einzelnen und ist, nach dieser
Seite hin, entschieden viel weniger, also schlechter als die Kunst.
Die „Kunst als Naturnachahmung" definiren zu wollen, heißt
ihr ein Arnmthszeugniß ansstellen. Wenn also die Ansicht des
Verfassers dahin geht, daß die Schönheit der sinnlichen
Natur höh er stehen soll als die Kunstschönheit so stellt
er sich damit einfach selber ein Armuthszeugniß aus, und wenn
er (S. 104. 105) diesen Satz wieder zu modificiren sucht, so
reicht dies bei Weitem nicht aus, um das Wesen des Schönen
in seiner konkret geistigen Bedeutung und specifischen Begrisflich-

keit zu bestimmen. Was er sonst liefert, ist sehr hausbackne
Kost. Ob sie aber gerade für Künstler sehr gaumenreizend sei,
lassen wir füglich dahingestellt. — R. —

Gesetzentwurf der deutschen Kunstgenossenschaft, betreffend
das Recht des Urhebers an den Werken der bildenden
Künste, nebst einer rechtfertigenden Denkschrift von
I)r. Fr. Jul. Kühus, Docenten in der juristischen
Fakultät der berliner Friedrichs-Wilhelms-Universität.
(Berlin. Verlag von Schröder 1864.)

Diese in durchweg sachgemäßer Weise bearbeitete Schrift ver-
dient die größte Aufmerksamkeit, weil sic einen kranken Punkt
unserer Gesetzgebung berührt, der schon lange der Heilung be-
dürftig ist. Der Verfasser hat, mit Anlehnung an die von der
österreichischen Regierung ausgehenden Projekte, einen vollständi-
gen Gesetzentwurf ausgearbeitet, der zum größten Theil die An-
sicht der deutschen Kunstgenossenschaft ausdrllckt, in deren Aufträge
sich der Vers, dieser Aufgabe unterzogen hat. In die Sache
selbst principiell cingehen, ist hier nicht der Ort, und so begnü-
gen wir uns denn, das Schriftchen allen sich dafür Jnteressirenden
zu empfehlen. Sr.

Ansstellungskalender.

Deutscher Ausstellungskalender.

>. Süddeutscher Eykkus. Eröffnung im November zu Regens-
burg. lS. die Anzeige in Nro. 42.)

2. Westdeutscher Hykt'us. Eröffnung im März 1864. (Siehe
Bekanntmachungen in Nr. 47.)

3. Wiener WKademie. Eröffnung der Ausstellung am

15. April 1864. (Das Programm siehe unter den Bekannt-
machungen in Nr. 32 d. D.)

4. Hikstter Kuustvcrein. Eröffnung der Ausstellung im April.

5. Worddeutschcr ß>esaiumt - Kuustvcrein. Eröffnung in
Bremen ani 1. März. (Siehe das Programm in Nr. 49). Es folgen
Hamburg, Lübeck, Rostock, Stralsund n. Greifswald.

Kunstverkehr.

Gesucht:

Nr. 1 erledigt mit Dank für die eingelaufenen Offerten.

Nr. 2 und 3 erledigt.

Nr. 4. Vollständige Ausgabe der Ridinger'schen Radi-
rungcn und Kupferstiche. (Siehe auch unter Angeboten Nr. 7.)

Nr. 5. Der 4. Band zu dem Werke: Le Museum de
Florence, avec des explications Francoises par Mulot-
Paris 1787.

Angeboten:

1. Die 24 Platten der berühmten landschaftlichen Radirun-
gen des verstorbenen Direktors Karl Frommel. (S. die An-

nonce in Nro. 36 d. Diosk.)

2. Die Schönheitengalerie des Königs Ludwig,
36 Kunstblätter in Stahlstich u. s. f.; vollständig und wohl er-
halten. (Verlag von Piloty und Löhlc) für 18 Thlr. (Laden-
preis 36 Thlr.)

3. Pi er er's Uuiversallexicon; neuste Ausgabe (noch
nicht vollendet) 15 Bände, wird bis zum Schluß geliefert; pro
Band 1 Thlr. (Subskriptionspreis 1 Thlr 20 Sgr).

4. Eine Sammlung von 600 antiken Gemmen und 4000
antiken Glaspasten, einzeln oder im Ganzen. Frankirte
schriftliche Anfragen bei der Redact. d Diosk.

Kunst-Ausstellungen.

Die vereinigten Kunst-Vereine in Regensburg, Bamberg, Würzburg
und Wiesbaden veranstalten in den Monaten November und Decembcr
1863 und Januar bis August 1864 incl., gemeinschaftliche Ausstellungen
von 8- bis I4tägiger Dauer, unter den bekannten Bedingungen für die Einsendungen,
von welchen nur diejenige hervorgehoben wird:

daß alle Kunstwerke in den Monaten November 18«:* bis Mai
1SG4 zuerst nach RegenSbnrg oder nach Wiesbaden, in den Mo-
naten Juni bis August 1861 aber jedenfalls zuerst nach Wies-
baden einzusenden sind.

Die verehrlichen Herren Künstler werden daher zu zahlreicher Einsendung
ihrer Kunstwerke eingeladen. [170]

Permanente Gemälde-Ausstellung

von Sachse &. Comp., Jägerstr. 30.
IF. Hümmels Portrait Sr. K. H.
des Prinzen Carl v. Pr. ganze Figur
Lebengrösse.

Neues von de Cauwer, R. Schultze,
Steuencald, Frische etc. [144]

W. A. Lantz & Co.

Depositeurs des couleurs de Mss. (ilienal

a Paris et Windsor & Newton ä Londres.

— 22. Leipziger-Straffe 22. —
empfehlen ihr aufs Beste assortirtes Lager
von Maler- und Zeichnen-Utensilien, Bu-
reau- und Luxus-Gegenständen, sowie
aller auf die Kunst bezüglichen Artikel.

[105] Commission & Exportation.

Kunst-Auction.

I [183]

Soeben erschien und ist durch jede
Buch- und Kunsthandlung zu beziehen:

Katalog der Böruer'sclieu Kuiist-Sannn-
lling IV. Abtheiluilg enthaltend die erste
Hälfte der Deutschen Schule:
Kupferstiche, welche Montag den 11. Ja-
nuar 1864 zu Leipzig im AuctionslokaL
des Unterzeichneten öffentlich verstei-
gert werden. Leipzig, 2.Decbr. 1863.

Rudolph Weigel.

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Dieser Nummer liegt bei:

Prospectus

zur „Europa, Clironik des mo-
dernen Kulturlebens”. (Verlag von
C. Lorck in Leipzig. [184].

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Kommissions-Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (©. Parthey) in Berlin. — Druck von G. Bernstein in Berlin.
 
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