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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 17.1905-1906

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Schaefer, Karl: Nordwestdeutsche Kunstausstellung Oldenburg 1905
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https://doi.org/10.11588/diglit.7136#0010

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XIIXIIKIIX KUNSTAUSSTELLUNG OLDENBURG 1905 ►Kll*ll*ll*

PROF. PETER BEHRENS—DÜSSELDORF.

Galerieankäufe müssten wieder in stärkerem
Sinne, als sie es bisher waren, national oder
sogar heimatlich gedacht sein. Lichtwarks
Ankäufe und Aufträge für die Hamburger
Kunsthalle haben in letzter Zeit diesem Ge-
danken in einer sehr beherzigenswerten Weise
Ausdruck gegeben, und der Erfolg dieser
im besten Sinne hamburgisch gedachten
Beschränkung in der Auswahl der Meister
und der Motive ist ein überraschend schöner
und unbestrittener. Vielleicht vermag auch
die »Oldenburger Ausstellung« dieses Som-
mers zur künftigen Klärung dieser Frage
etwas beizutragen. Oldenburg ist ganz gewiss
nicht der Ort eines lebhaften Kunstmarktes,
und ebensowenig liegt es im Mittelpunkt
einer regen Kunstproduktion. Die Landes-
ausstellung, anspruchslos und klein, wie es
die Gewerbetätigkeit des vorwiegend von
Landwirten bevölkerten Staates erwarten
lässt, bietet jenes bunt zusammengewürfelte
patriarchalische Bild, das man von solchen
Veranstaltungen gewohnt ist. Die hübsche

Zigarren-Pavillon.
Ausgeführt von A. & C. Westerhold—Oldenburg-Osternburg.

Lage der kleinen Bretterstadt am Saum des
Schlossparks mit seinen mächtigen Laub-
kronen, und die Tatsache, dass ein einheimi-
scher Architekt, Oberbauinspektor Rauch-
held, einzelne der Gebäude mit einer besonders
anerkennenswerten schlichten Anmut und
Sachlichkeit ausgeführt hat, sind das einzige,
was ich hervorzuheben wüsste. Das ein-
heimische Kunsthandwerk zu einer gemein-
samen wohlorganisierten Leistung zusammen-
zufassen, hat man versäumt, und hat sich
statt dessen begnügt damit, den Kirchen-
besitz an Gerät und Mobiliar und einige
preziöse französische Möbelstücke und Bronzen
aus den Schlössern zu Jever und Eutin zu-
sammenzubringen. Unter diesen Umständen
wäre auch die Kunstausstellung in diesem
Rahmen wohl zu einer gefälligen Versamm-
lung von bekannten Mittelmässigkeiten ver-
urteilt worden, wenn der rastlose Eifer und
die hohen Ansprüche des als Sekretär
dieser Abteilung tätigen Malers Professor
W. Otto—Bremen nicht mit aller Energie
 
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