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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 17.1905-1906

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Schaefer, Karl: Nordwestdeutsche Kunstausstellung Oldenburg 1905
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https://doi.org/10.11588/diglit.7136#0028

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H11►!<11►!<11►!< KUNSTAUSSTELLUNG OLDENBURG 1905 *IIXIIXIIX

arbeiten des Portals
und der seitlich der
Kunsthalle aufge-
stellte Marmorbrun-
nen von Rauchheld,
ausgeführt v. Bernh.
Högl in Oldenburg
— ein Werk, das
im Sinne jener be-
kannten Obristschen
Ideen das plätschern-
de Spiel des Wassers
allein zum Motiv der
Komposition macht,
und das diese neue
Aufgabe in einer
überzeugend selbst-
verständlichen , fei-
nen Weise löst, so
dürfte der wesent-
liche Inhalt dieser
Auslese von guter

niederdeutscher
Kunst damit er-
schöpft sein. —
Oldenburg war schon
bisher nicht arm an
gutem Kunstbesitz.
Während der beiden
vergangenen Gene-
rationen haben wahr-
haft kunstsinnige
Fürsten dafür ge-
sorgt, dass eine aus-
erwählte Sammlung alter Meister in der
Galerie des Augusteums zusammen kam.
Und anderseits hat Grossherzog Peter mit
unablässigem, fast systematischem Sammel-
eifer seine Galerie von deutscher Malerei der
Zeit von 1860—1890 gegründet, in der
die Achenbachs, Böcklin, Schleich, Lier, Len-
bach u. a. gut vertreten sind. Diesen Be-
sitz zu ergänzen, die Verbindung herzustellen
mit der heute lebenden Kunst, das war für
Oldenburg die Aufgabe dieser Ausstellung.
Für die Allgemeinheit hat sie die ungleich
wichtigere Mission, gegen das wahllose

EROF. WILHELM OTTO — BREMEN.

Ölgemälde: Landschaft.

Allerlei unserer zentralen Kunstausstellungen
den Wert kleiner, von heimatlichem Geiste
getragener, der Sensation von Natur un-
zugänglicher Veranstaltungen deutlich vor
Augen zu führen. A^ielleicht ist der Augen-
blick jetzt gegeben, wo sich unsere Künstler
nicht mehr zusammenschliessen, um einen
billigen Ausstellungserfolg durchzudrücken,
sondern wo, wie die gemeinsame Liebe zu
dem oder jenem der vielen Gaue unseres
Reichs, die wirkliche oder die künstlerische
Heimat, aus innerem Triebe sie zusammen-
führt. DR- K. SCHAEFER—BREMEN.

1806. L 3.
 
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