Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Twachtmann-Schlichter, Anke [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0019
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vorwort

Die „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland“ ist von der Vereinigung der
Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Ziel konzipiert wor-
den, den Denkmalbestand bundesweit nach einheitlichen Bewertungskriterien zu doku-
mentieren und die Öffentlichkeit auf die Verantwortung für das historische Erbe sowie
dessen Erhaltung hinzuweisen. An der konzeptionellen Entwicklung hatte die nieder-
sächsische Denkmalfachbehörde entscheidenden Anteil und legte 1981 mit der „Denk-
maltopographie“ für den Landkreis Lüneburg bundesweit den allerersten Band vor.
Mit der Herausgabe der „Denkmaltopographie“ für die Stadt Hildesheim, Band 14.1,
wird nunmehr der 20. Band für Niedersachsen veröffentlicht. Damit ist in etwa die Hälfte
der Gesamtbearbeitung für das zweitgrößte Flächenland bewerkstelligt. Um die übrigen
Landesteile zu bewältigen, bedarf es noch ganz erheblicher Anstrengungen und es
bleibt zu hoffen, dass bis zu einem abschließenden Ergebnis weiterhin Geduld, Ver-
ständnis und besonderes Engagement auch bei den Partnern der noch zu bearbeiten-
den Städte und Landkreise anzutreffen sein werden.
Die „Denkmaltopographie“ dokumentiert flächendeckend in einer Auswahl die Denkmale
in der Stadt Hildesheim und dient der Begründung der Denkmalausweisung. Dabei stellt
sie den historisch-topografischen Zusammenhang sowie den bau- und kunstgeschicht-
lichen Wert der historischen Zeugnisse vor dem Hintergrund der Entwicklungs-
geschichte der Stadt in Form von Texten, Abbildungen und Kartierungen dar.
Trotz der großen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg hat Hildesheim mit über 1.000 in
der Denkmalliste verzeichneten Kulturdenkmalen immer noch einen beachtlichen Denk-
malbestand bewahrt. Der Dom und die St. Michaeliskirche haben insbesondere wegen
ihrer Ausstattung bzw. wegen ihres einzigartigen Inventarbestandes 1985 mit der
Eintragung in die Liste des Kulturerbes der Welt durch die UNESCO die höchste zu ver-
gebende Auszeichnung erlangt, die für unsere Kulturdenkmale erreichbar ist. Das stellt
uns bei der denkmalpflegerischen Betreuung nach den anerkannten internationalen
Regeln der entsprechenden Konventionen der UNESCO und des Europarates immer
wieder auch vor große gemeinsame Herausforderungen. Wie bei der zweiten Welt-
erbestätte Niedersachsens, dem Erzbergwerk Rammeisberg und der Altstadt Goslar,
wirkt diese Auszeichnung zudem wie ein Magnet auf Menschen in aller Weit, die sich von
den großartigen Welterbestätten anziehen lassen. Das muss uns auch weiterhin Ver-
pflichtung sein.
Nach der erfolgten Verwaltungsreform und der Neuorganisation der Denkmalpflege in
Niedersachsen zum 1. Januar 2005 wächst der Reihe „Denkmaltopographie“ weiterhin
Bedeutungsqualität zu, indem die Kommunen nunmehr die Trägerschaft öffentlicher
Belange wahrnehmen. Hierbei wird gerade die Zukunft unseres Denkmalbestandes
maßgeblich durch die vielfältigen Planungsverfahren, insbesondere durch die Flächen-
nutzungs- und Bebauungsplanung, tangiert, so dass mit der „Denkmaltopographie“ den
Denkmalbehörden wichtige Entscheidungshilfen zum mitverantwortlichen Umgang mit
unseren Kulturdenkmalen an die Hand gegeben werden können. Die Öffentlichkeit wird
zu dem Verzeichnis der Kulturdenkmale - das in Niedersachsen nachrichtlichen Charak-
ter hat - auf anschauliche Weise in Text und Bild darüber informiert, welche Kultur-
denkmale wegen ihrer geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen oder städte-
baulichen Bedeutung erhalten werden sollen. Diese vielschichtigen Facetten zur histo-
risch gewachsenen Stadt Hildesheim fördern zudem das Identitätsempfinden der Be-
wohner und tragen gewiss auch zur Akzeptanz des öffentlichen Anliegens von Denk-
malpflege bei.

15
 
Annotationen