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Twachtmann-Schlichter, Anke [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0257
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evangelische Theologe Pastor Bernhard Iser-
meyer gründete 1887 die Anstalt für heimatlose
Frauen. Die Familie Isermeyer bestimmte ent-
scheidend die Erziehungsarbeit des Zentrums
im evangelisch-christlichen Sinne. Im Zuge der
Umbau- und Expansionsmaßnahmen erhielt
das Frauenheim 1902 eine eigene evangelische
Kirche im neugotischen Stil. Der hohe Ziegel-
bau prägt heute noch eindrucksvoll das Stra-
ßenbild. Richtete man den Kirchenraum im
oberen Geschoss ein, so nutzte man die beiden
unteren Geschosse mit durchgehenden Säulen
als große Wirtschaftsräume. Diese Struktur ist
noch heute ablesbar und hat sich weitgehend
unverändert erhalten. In den 70er Jahren des
20. Jh. wurde die Kirche Mittelpunkt des jetzi-
gen serbisch-orthodoxen Zentrums, Obere Dorf-
straße 12. Nach den dringend erforderlichen
Instandsetzungsmaßnahmen konnte die Kirche
1979 eingeweiht werden. Da die Anschauung
der Bibel mit Bildern in der Religion der ortho-
doxen Christen eine große Rolle spielt, präsen-
tiert sich die Kirche heute mit einer vollständi-
gen Neuausmalung religiöser Bilderzyklen.


Itzum, Karte von der Feldmark des Dorfes Itzum, von 1858. Zentrale Altablage bei der GLL - Amt für Landent-
wicklung Hannover

Relikt der ehemals dörflichen Bebauung ist das
ehemalige Kleinkötnerhaus, Konrad-Naue-Stra-
ße 7. Das zweigeschossige, um 1800 erbaute
Fachwerkhaus wurde um 1800 erbaut.
Neben den zahlreichen, meist recht schlicht ge-
haltenen Wegekreuzen, beispielsweise an der
Jahnstraße/Ecke Breslauer Straße, die aber hier
im Einzelnen nicht alle aufgeführt werden sollen,
sind noch der Breitpfeilerbildstock an der Unte-
ren Dorfstraße und die kleine Flurkapelle St. Jo-
seph zu nennen. Durch das Anwachsen des
Ortes ist allerdings eine gänzlich andere räumli-
che Situation entstanden. Vormals außerhalb
des Dorfes gelegen, umgibt sie heute unmittel-
bar städtische Bebauung. Der massive rechtek-
kige Baukörper besteht aus Bruchsteinen und
einem Satteldach. Leider ist die originale Roko-
koausstattung nicht mehr erhalten, allerdings
wird die Kapelle als Prozessionsstation genutzt.
Für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ent-
stand das Kriegerdenkmal Am Osterberg. In
den 50er Jahren des 20. Jh. erhielt es seine
heutige Form durch den Bildhauer Ueckert und
den Architekten Konrad Naue. An der hohen,
im Grundriss halbkreisförmig verlaufenden
Mauer sind Gedenktafeln zu Ehren der gefalle-
nen und vermissten Soldaten des Zweiten
Weltkrieges angebracht, ebenso der Opfer
unter der Zivilbevölkerung. Reliefdarstellungen
verdeutlichen die Gewaltherrschaft des Krieges,
dies wiederholt sich thematisch in der Skulptur
des knieenden Soldaten. Zur Straßenseite
schließen Säulen das Ehrenmal.

HILDESHEIM/ITZUM

Itzum, im Südosten der Stadt Hildesheim nahe
der Marienburg gelegen, gehört zu den älteren
Pfarreien und umfasste ehemals auch Lech-
stedt, Harlessem, Walshausen und Marienburg.
Für die Befestigung Hildesheims war der kleine
Ort durch die zu Beginn des 15. Jh. errichtete
bis hierher reichende Landwehr von Bedeutung.

Itzum, Itzumer Hauptstraße 30A, Kath. Kirche St. Georg, Blick von Südosten


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