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Twachtmann-Schlichter, Anke [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0264
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dies haben sich aus der Erbauungszeit noch
interessante Details der Innenraumgestaltung
erhalten.
Zur denkmalgeschützten Anlage gehören wei-
tere Wirtschaftsgebäude aus der 2. Hälfte des
19. Jh. und vom Anfang des 20. Jh., unter
ihnen auch das so genannte Hofmeisterhaus,
die die nördliche Flanke bilden.
Die Marienburg kann sicherlich im Vergleich mit
den Wasserburgen im heutigen Niedersachsen
als eine typische Anlage aus der Mitte des
14. Jh. angesehen werden. Ihr besonderer kul-
turgeschichtlicher Wert liegt vor allem in der
noch existenten Ganzheitlichkeit der Anlage. Zu
ihr können auch die Bereiche der ehemaligen
Wassergräben und Befestigungsanlagen ge-
zählt werden, die heute in Parkanlagen, Hof-
und Freiflächen aufgegangen sind.
Zwar noch zur Domäne Marienburg gehörend,
aber weiter im Südwesten gelegen, befinden
sich die Wirtschaftsgebäude an der Beuster-
straße 44. Schafstall und Scheune sind als lang
gestreckte Bruchsteinbauten mit mittiger bzw.
seitlicher Längsdiele zu Beginn des 19. Jh.
errichtet. Zu dem Ensemble gehört noch einer
kleiner Fachwerkbau, der ehemalige Bockstall.
Beeindruckend ist vor allem die am südlichen
Ende der Beusterstraße liegende Lindenallee
mit der historischen Pflasterung.

HILDESHEIM/MARIENRODE

Kloster Marienrode
Der südwestlich der Stadt Hildesheim gelegene
Komplex des Klosters Marienrode, Auf dem
Gutshof, liegt in einem hügeligen Waldgebiet
am lang gestreckten Höhenzug des Tosmar
und ist nicht nur durch seine idyllische land-
schaftliche Lage, sondern auch aufgrund des
gesamten, recht gut erhaltenen Baubestandes
von besonderem Interesse.

Marienburg, Lindenallee mit historischer Pflasterung




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Marienrode, Lageplan des Klostergutes von 1858. Zentrale Altablage bei der GLL - Amt für Landentwicklung
Hannover

Eine erste Klostergründung des Augustiner-
ordens ist bereits aus dem Jahre 1125 bekannt.
Vermutet wird an gleicher Stelle eine vorange-
gangene kleine dörfliche Ansiedlung. Interes-
senkonflikte, vor allem Misswirtschaft und die
Nichteinhaltung religiöser Grundsätze und
Pflichten, führten zur Ausweisung der Augus-
tiner, so dass 1159 Zisterzienser aus Isenhagen
das Kloster zugesprochen bekamen. Fortan ist
auch die Benennung „Monasterium Novalis
sanctae Mariae“ für den ursprünglich gebräuch-
lichen Namen Baccenrode (lat.: Novale
Bacconis) nachweisbar. Die nach Norden ver-
laufende Straße trägt noch immer den Namen
„Baccenroder Stien“. Der heute gebräuchliche
Name Marienrode setzte sich allerdings erst
1439 durch. Mit der Anwesenheit der Zister-
zienser erfolgte nicht nur der wirtschaftliche
Aufschwung des monastischen Lebens, son-
dern es setzte nach 1259 eine intensive
Bautätigkeit ein. Sie verzeichnete Mitte des
15. Jh. mit dem als Reformator bekannten Abt
Heinrich von Bernten (1426-1452) einen
Höhepunkt wirtschaftlichen Erfolges. In der
2. Hälfte des 17. Jh bis zu Beginn des 18. Jh.

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