HILDESHEIM/MARIENBURG
Die im Kartenausschnitt gezeigte Anlage gehört
zu den im 14. Jh. errichteten Verteidigungsanla-
gen, die in unmittelbarer Nähe der Stadt
Hildesheim entstanden. Bischof Heinrich III. ließ
die Marienburg „castrum Mariae“ zu seinem
Schutz als Zwingburg in den Jahren 1346 bis
1349 errichten, und zwar an einem strategisch
günstigen Schnittpunkt zweier Handelsstraßen.
Circa 5 km südöstlich der Stadt Hildesheim
liegt die imposante Anlage in einer Niederung
der Innerste zwischen den Dörfern Itzum und
Söhre. Als Zwingburg umzogen die Kernburg
ringförmig angelegte Wassergräben, die auch
die später im 15. Jh. angelegte Vorburg mit ein-
bezogen. Auch wenn diese im Laufe der
Jahrhunderte verfüllt wurden, so sind sie noch
gut erkennbar. Die gesamte Anlage ist von
besonderem denkmalpflegerischem Interesse,
wobei Palas, Brauhaus und die große Stein-
scheune Einzeldenkmalqualität besitzen. Das
gesamte Ensemble wurde bis in das frühe
20. Jh. erweitert und präsentiert sich in einem
guten Erhaltungszustand.
Heute kennzeichnen im Wesentlichen drei
Bestandteile die Domäne: die frühere Kernburg,
die westlich gelegene Vorburg sowie der nord-
westlich anschließende Wirtschaftshof. Die im
Ursprung dreiflügelige Anlage bildet den ältes-
ten und interessantesten Bestandteil. Bauhis-
torisch von großer Bedeutung sind der nordöst-
lich gelegene Palas und der südwestliche
Bergfried. Der besondere kulturgeschichtliche
Wert der Anlage liegt vor allem in der noch
überkommenen Ganzheitlichkeit. Dazu gehören
auch die Bereiche der ehemaligen Wassergrä-
ben und Befestigungsanlagen, die heute in
Parkanlagen, Hof- und Freiflächen aufgegan-
gen sind.
HILDESHEIM/MARIENRODE
In einem hügeligen Waldgebiet am lang ge-
streckten Höhenzug des Tosmar liegt südwest-
lich der Stadt Hildesheim das Kloster Marien-
rode. Im Jahre 1125 durch den Augustiner-
orden gegründet, übernahmen wenig später
die Zisterzienser das Kloster. Aufgrund seines
intakten Baubestandes ist der gesamte Bereich
als Gruppe baulicher Anlagen ausgewiesen.
Weiträumig wird noch heute das Klosterareal
von einer Mauer umschlossen. Die nahe gele-
genen Fischteiche dokumentieren die intensiv
betriebene Landwirtschaft der Zisterzienser. Die
komplexe Anlage wird durch eine Ost-West-
Achse verkehrsmäßig erschlossen. Um den
großen Innenhof gruppieren sich die Konvent-
und landwirtschaftlichen Gebäude. Von beson-
derer bauhistorischer Bedeutung ist hier das
östlich gelegene barocke Konventgebäude,
das mit der anschließenden Klosterkirche St.
Michael und dem dreiflügeligen Kreuzgang ein
geschlossenes Quadrat bildet. Die heutigen
Konventgebäude stammen vorwiegend aus
dem 18. Jh., die Klosterkirche wurde bereits im
15. Jh. errichtet. Nord- und südwestlich schlie-
ßen die Ökonomiegebäude an.
Nach der Säkularisation wurde die Kirche den
katholischen Gemeinden aus den Ortsteilen
Neuhof und Hildesheimer Wald zugesprochen.
Ende des 20. Jh. zogen Benediktinerinnen der
Abtei St. Hildegard zu Eibingen in das Konvent.
HILDESHEIM/NEUHOF
Eng zusammen mit der Klostergründung in
Marienrode hängt auch die Entstehung des
Dorfes Neuhof zwischen Lerchenberg im
Westen und Klingenberg im Süden. Aufgrund
der Trockenlegungen des Innerstetales zwi-
schen Marienrode und Hildesheim konnte ein
neuer Hof, als Art Vorwerk des Klosters, am
Ende des 13. Jh. angelegt werden. Aus diesem
entstand das kleine Dorf Neuhof, das bereits
seit 1938 zur Stadt Hildesheim gehört.
Von denkmalpflegerischem Interesse ist die
große Hofanlage Dethmarstraße 18, die in ihrer
Entstehung eng verknüpft war mit dem Kloster-
hof Marienrode. Der Ende des 18. bzw. Anfang
des 19. Jh. entstandene Gebäudekomplex be-
stimmt noch heute das Bild des ehemaligen
Ortskerns.
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Die im Kartenausschnitt gezeigte Anlage gehört
zu den im 14. Jh. errichteten Verteidigungsanla-
gen, die in unmittelbarer Nähe der Stadt
Hildesheim entstanden. Bischof Heinrich III. ließ
die Marienburg „castrum Mariae“ zu seinem
Schutz als Zwingburg in den Jahren 1346 bis
1349 errichten, und zwar an einem strategisch
günstigen Schnittpunkt zweier Handelsstraßen.
Circa 5 km südöstlich der Stadt Hildesheim
liegt die imposante Anlage in einer Niederung
der Innerste zwischen den Dörfern Itzum und
Söhre. Als Zwingburg umzogen die Kernburg
ringförmig angelegte Wassergräben, die auch
die später im 15. Jh. angelegte Vorburg mit ein-
bezogen. Auch wenn diese im Laufe der
Jahrhunderte verfüllt wurden, so sind sie noch
gut erkennbar. Die gesamte Anlage ist von
besonderem denkmalpflegerischem Interesse,
wobei Palas, Brauhaus und die große Stein-
scheune Einzeldenkmalqualität besitzen. Das
gesamte Ensemble wurde bis in das frühe
20. Jh. erweitert und präsentiert sich in einem
guten Erhaltungszustand.
Heute kennzeichnen im Wesentlichen drei
Bestandteile die Domäne: die frühere Kernburg,
die westlich gelegene Vorburg sowie der nord-
westlich anschließende Wirtschaftshof. Die im
Ursprung dreiflügelige Anlage bildet den ältes-
ten und interessantesten Bestandteil. Bauhis-
torisch von großer Bedeutung sind der nordöst-
lich gelegene Palas und der südwestliche
Bergfried. Der besondere kulturgeschichtliche
Wert der Anlage liegt vor allem in der noch
überkommenen Ganzheitlichkeit. Dazu gehören
auch die Bereiche der ehemaligen Wassergrä-
ben und Befestigungsanlagen, die heute in
Parkanlagen, Hof- und Freiflächen aufgegan-
gen sind.
HILDESHEIM/MARIENRODE
In einem hügeligen Waldgebiet am lang ge-
streckten Höhenzug des Tosmar liegt südwest-
lich der Stadt Hildesheim das Kloster Marien-
rode. Im Jahre 1125 durch den Augustiner-
orden gegründet, übernahmen wenig später
die Zisterzienser das Kloster. Aufgrund seines
intakten Baubestandes ist der gesamte Bereich
als Gruppe baulicher Anlagen ausgewiesen.
Weiträumig wird noch heute das Klosterareal
von einer Mauer umschlossen. Die nahe gele-
genen Fischteiche dokumentieren die intensiv
betriebene Landwirtschaft der Zisterzienser. Die
komplexe Anlage wird durch eine Ost-West-
Achse verkehrsmäßig erschlossen. Um den
großen Innenhof gruppieren sich die Konvent-
und landwirtschaftlichen Gebäude. Von beson-
derer bauhistorischer Bedeutung ist hier das
östlich gelegene barocke Konventgebäude,
das mit der anschließenden Klosterkirche St.
Michael und dem dreiflügeligen Kreuzgang ein
geschlossenes Quadrat bildet. Die heutigen
Konventgebäude stammen vorwiegend aus
dem 18. Jh., die Klosterkirche wurde bereits im
15. Jh. errichtet. Nord- und südwestlich schlie-
ßen die Ökonomiegebäude an.
Nach der Säkularisation wurde die Kirche den
katholischen Gemeinden aus den Ortsteilen
Neuhof und Hildesheimer Wald zugesprochen.
Ende des 20. Jh. zogen Benediktinerinnen der
Abtei St. Hildegard zu Eibingen in das Konvent.
HILDESHEIM/NEUHOF
Eng zusammen mit der Klostergründung in
Marienrode hängt auch die Entstehung des
Dorfes Neuhof zwischen Lerchenberg im
Westen und Klingenberg im Süden. Aufgrund
der Trockenlegungen des Innerstetales zwi-
schen Marienrode und Hildesheim konnte ein
neuer Hof, als Art Vorwerk des Klosters, am
Ende des 13. Jh. angelegt werden. Aus diesem
entstand das kleine Dorf Neuhof, das bereits
seit 1938 zur Stadt Hildesheim gehört.
Von denkmalpflegerischem Interesse ist die
große Hofanlage Dethmarstraße 18, die in ihrer
Entstehung eng verknüpft war mit dem Kloster-
hof Marienrode. Der Ende des 18. bzw. Anfang
des 19. Jh. entstandene Gebäudekomplex be-
stimmt noch heute das Bild des ehemaligen
Ortskerns.
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