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Twachtmann-Schlichter, Anke [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0255
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Toranlage der ehemaligen Hauptzufahrt ist
heute als Rudiment an der Silberfinderstraße 5-
10 erhalten. Seitlich der beiden mächtigen, von
Vasen bekrönten Sandsteinpfeiler sind in den
Resten der Umfassungsmauer aus Bruchstein
die Reliefs des hl. Bernward und des hl. Michael
angebracht. Zum ehemaligen Klostergut gehört
noch der so genannte Blumenbergsche Hof,
Altenau 12. Das zweistöckige Fachwerkhaus ist
wohl aus dem 18. Jh., das Erdgeschoss ist
zum Teil massiv aufgeführt. Das Gebäude
wurde in den 80er Jahren des 20. Jh. durch-
greifend saniert. Inschriftlich werden Martinus
Blumenberg und Elisabetha Eiken als Bau-
herren angegeben.

Kath. Kirche St. Martinus
Bereits 1661 war Himmelsthür ein eigenständi-
ger Pfarrbezirk. Die im 18. Jh. erbaute St. Marti-
nuskirche, Untere Dorfstraße, wurde beim
Bombenangriff 1945 fast vollständig zerstört.
1950 begann man mit dem Wiederaufbau. Die
Kirche wurde unter Verwendung der noch ver-
bliebenen Substanz in Anklängen an die alten
Formen neu errichtet und durch die Erweite-
rung in den 60er Jahren des 20. Jh. nochmals
stark verändert.

Ev. Kirche St. Paulus
Der in den Jahren 1958/59 nach den Entwürfen
des Konsistorialbaurates Prof. Witt aus
Hannover errichtete moderne Kirchenbau St.
Paulus, An der Pauluskirche, überzeugt durch
seine homogene Gestaltung. Kirche und west-
lich anschließendes Gemeindezentrum bilden
heute den zentralen Mittelpunkt im Stadtteil
Himmelsthür. Die zum Teil verputzten Wand-
flächen des einschiffigen Ziegelbaues, verbun-
den mit dem hohen schlanken Glockenturm
bestimmen vor allem das äußere Erscheinungs-
bild und prägen entscheidend das Ortsbild.
Den vorgezogenen Haupteingang im Südwes-
ten ziert ein Bronzerelief des Künstlers Erich
Brüggemann aus Winsen aus dem Jahre 1961
mit der Pauluslegende. An der nördlichen Trauf-
seite schließen adäquat östlich und westlich
kleine Anbauten an, die durch das abge-
schleppte Dach integriert werden. Verputzte
Wandflächen, die in Kontrast gesetzt werden zu
roten Ziegelwänden, sind ein beliebtes Gestal-
tungsmerkmal der 50er Jahre wie auch die
Verwendung der hoch angesetzten schmalen
Fenster. Dem Chor wird durch das tief he-
runtergezogene Fensterband im Süden, in
Verbindung mit roten Ziegelbändern, besonde-
re Aufmerksamkeit zuteil und betont diesen
Bauteil noch zusätzlich durch die Belichtung. Im
Inneren wurde der schlichte Gestaltungswille
ebenso konsequent ausgeführt wie bei der
Kubatur des Äußeren.

Serbisch-orthodoxe Kirche
1888 wurde das bis dahin in Achtum angesie-
delte Frauenheim auf den ehemaligen Kokenhof
an der Oberen Dorfstraße an den südlichen
Ortsrand des Dorfes Himmelsthür verlegt. Der

Himmelsthür, Karte von der Feldmark des Dorfes Himmelsthür von 1853/54. Zentrale Altablage bei der GLL -
Amt für Landentwicklung Hannover



Himmelsthür, Silberfinderstraße 5-10, ehemaliges Klostergut St. Michael, Bruchsteinscheune von 1727


Himmelsthür, Silberfinderstraße 5-10, ehemaliges Klostergut St. Michael, so genannter Blumenbergscher Hof,
Wohnwirtschaftsgebäude

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