Es sind vor allem die engen Beziehungen zum
Maria-Magdalenen-Kloster in Hildesheim und
des von ihnen in Sorsum unterhaltenen Kloster-
guts, die die Entwicklung des Dorfes entschei-
dend beeinflusst haben. Durch die Kreis- und
Gebietsreform wurde Sorsum 1974 Ortsteil der
Stadt Hildesheim.
Sorsum
Kath. Kirche St. Kunibert
Mit Erhebung im Jahre 1652 zur Pfarrei durch
den Hildesheimer Fürstbischof kann von einem
eigenen Gotteshaus in Sorsum ausgegangen
werden. Aufgrund steigender Einwohnerzahlen
ergab sich bereits Anfang des 18. Jh. die Not-
wendigkeit einer Vergrößerung des Gottes-
hauses. Die heutige kath. Kirche St. Kunibert,
Sorsumer Hauptstraße 33, präsentiert sich als
neuromanischer Bau von 1887/88 unter
Einbeziehung eines älteren Westturmes mit
markanter Welscher Haube und Spitzhelm.
Historisch wie künstlerisch bedeutend ist das
farbige Sandsteinrelief mit der Verkündigung
Marias aus dem frühen 15. Jh. an der inneren
nördlichen Langhauswand. Von der Ausmalung
der Kirche durch den Historienmaler Friedrich
Eltermann Ende des 19. Jh. ist noch die be-
malte Holzdecke nach dem Vorbild von St.
Michaelis in Hildesheim mit dem Stammbaum
Christi erhalten.
Ehemaliges Klostergut
Das ehemalige Klostergut, Hinter dem Dorfe
18, liegt im Westen des Dorfes und befindet
sich zur Zeit in einer Umnutzungsphase. Beein-
druckend ist die gewachsene Struktur des
Ensembles. Weithin sichtbar prägt die hohe
Einfriedungsmauer aus Kalkbruchstein des
ausgehenden 18. Jh. das äußere Erschei-
nungsbild. Die hohen Torpfeiler aus Werkstein,
datiert in die Jahre 1787/88, begrenzen die
Hauptzufahrt im Westen. Der für das Klostergut
in früherer Zeit wichtige Mühlengraben durch-
schneidet das Gelände unmittelbar östlich der
Hofbebauung von Nord nach Süd. Die
Einfassung des idyllisch gelegenen Baches in
Bruchstein ist zum großen Teil überkommen.
Zentrales Element des Komplexes ist das
elfachsige Herrenhaus mit mittigem Torbogen
von 1734 an der Südflanke des Hofes. Der lang
gestreckte zweistöckige Bau zeigt oberhalb des
in Bruchstein errichteten Erdgeschosses einen
Fachwerkoberstock mit abschließendem
Walmdach. In der Mitte des 19. Jh. wurde der
Kernbau in der Firstverlängerung nach Westen
in Fachwerkbauweise erweitert.
Zum Gebäudekomplex gehören noch Wirt-
schaftsgebäude, die allerdings bereits zum Teil
zum Abriss freigegeben wurden. Die Hofanlage
prägt vor allem die Längsdurchfahrtsscheune
an der Westseite des vorderen Wirtschafts-
hofes von 1786. Dieser ursprünglich verputzte
Bruchsteinbau wurde durch einen Brand im
Jahre 1902 bis auf die Umfassungsmauern zer-
stört und anschließend als Scheune mit stüt-
zenloser Sprengwerkkonstruktion und Fach-
werkaufsatz wieder aufgebaut. Beachtenswert
ist außerdem die Remise an der Nordseite aus
dem Jahre 1778.
Sorsum, Sorsumer Hauptstraße 33, Kath. Kirche St. Kunibert, Blick von Südwesten
274
Maria-Magdalenen-Kloster in Hildesheim und
des von ihnen in Sorsum unterhaltenen Kloster-
guts, die die Entwicklung des Dorfes entschei-
dend beeinflusst haben. Durch die Kreis- und
Gebietsreform wurde Sorsum 1974 Ortsteil der
Stadt Hildesheim.
Sorsum
Kath. Kirche St. Kunibert
Mit Erhebung im Jahre 1652 zur Pfarrei durch
den Hildesheimer Fürstbischof kann von einem
eigenen Gotteshaus in Sorsum ausgegangen
werden. Aufgrund steigender Einwohnerzahlen
ergab sich bereits Anfang des 18. Jh. die Not-
wendigkeit einer Vergrößerung des Gottes-
hauses. Die heutige kath. Kirche St. Kunibert,
Sorsumer Hauptstraße 33, präsentiert sich als
neuromanischer Bau von 1887/88 unter
Einbeziehung eines älteren Westturmes mit
markanter Welscher Haube und Spitzhelm.
Historisch wie künstlerisch bedeutend ist das
farbige Sandsteinrelief mit der Verkündigung
Marias aus dem frühen 15. Jh. an der inneren
nördlichen Langhauswand. Von der Ausmalung
der Kirche durch den Historienmaler Friedrich
Eltermann Ende des 19. Jh. ist noch die be-
malte Holzdecke nach dem Vorbild von St.
Michaelis in Hildesheim mit dem Stammbaum
Christi erhalten.
Ehemaliges Klostergut
Das ehemalige Klostergut, Hinter dem Dorfe
18, liegt im Westen des Dorfes und befindet
sich zur Zeit in einer Umnutzungsphase. Beein-
druckend ist die gewachsene Struktur des
Ensembles. Weithin sichtbar prägt die hohe
Einfriedungsmauer aus Kalkbruchstein des
ausgehenden 18. Jh. das äußere Erschei-
nungsbild. Die hohen Torpfeiler aus Werkstein,
datiert in die Jahre 1787/88, begrenzen die
Hauptzufahrt im Westen. Der für das Klostergut
in früherer Zeit wichtige Mühlengraben durch-
schneidet das Gelände unmittelbar östlich der
Hofbebauung von Nord nach Süd. Die
Einfassung des idyllisch gelegenen Baches in
Bruchstein ist zum großen Teil überkommen.
Zentrales Element des Komplexes ist das
elfachsige Herrenhaus mit mittigem Torbogen
von 1734 an der Südflanke des Hofes. Der lang
gestreckte zweistöckige Bau zeigt oberhalb des
in Bruchstein errichteten Erdgeschosses einen
Fachwerkoberstock mit abschließendem
Walmdach. In der Mitte des 19. Jh. wurde der
Kernbau in der Firstverlängerung nach Westen
in Fachwerkbauweise erweitert.
Zum Gebäudekomplex gehören noch Wirt-
schaftsgebäude, die allerdings bereits zum Teil
zum Abriss freigegeben wurden. Die Hofanlage
prägt vor allem die Längsdurchfahrtsscheune
an der Westseite des vorderen Wirtschafts-
hofes von 1786. Dieser ursprünglich verputzte
Bruchsteinbau wurde durch einen Brand im
Jahre 1902 bis auf die Umfassungsmauern zer-
stört und anschließend als Scheune mit stüt-
zenloser Sprengwerkkonstruktion und Fach-
werkaufsatz wieder aufgebaut. Beachtenswert
ist außerdem die Remise an der Nordseite aus
dem Jahre 1778.
Sorsum, Sorsumer Hauptstraße 33, Kath. Kirche St. Kunibert, Blick von Südwesten
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