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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0109
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Gusborn-Quickborn, Verkoppelungskarte,
1849, Amt für Agrarstruktur, Hannover


den Höfen Nr. 12, 15 und 17 entstanden ge-
räumige Vierständerhäuser. Als einziges Ge-
bäude hatte offenbar eine ältere Scheune auf
Hof Nr. 17 den Brand überstanden.
Die älteste Bausubstanz steht im erhaltenen
Rundlingsteil. Zwei fast identische Zweistän-
derhäuser auf den Höfen Nr. 4 und Nr. 25
stammen aus dem Jahr 1695. Während eines
der Häuser durch Verwahrlosung in seinem
Bestand gefährdet ist, befindet sich das ande-
re in gutem Zustand. Beide Wohn-Wirt-
schaftsgebäude gehören zu den ältesten Hal-
lenhäusern des Kreises und sind von großer
bauhistorischer Bedeutung. Der Rundlingsteil
des Dorfes wird durch die Höfe Nr. 1,2 und 5
ergänzt. Auf letzterem Hof steht eine große
Längsdurchfahrtsscheune aus dem Jahre
1822 sowie ein Speicher des frühen 19. Jh.
Ein weiterer, wesentlich älterer Speicher hat
sich auf dem Nachbarhof Nr. 1 erhalten. Eine
der letzten Aussiedlungen aus diesem Orts-
kern betraf 1904 den Hof Nr. 3, der an der
Landstraße ein traufständiges zweigeschossi-
ges Haupthaus in Ziegelmauerwerk erhielt.
In der Erweiterung im Osten des Dorfes ste-
hen zwei sehr bescheidene Hallenhäuser (oh-

ne Hausnummer Flur 1,130/9; 1,97/3). Ein in
der Nähe an der Landstraße stehendes zwei-
geschossiges klassizistisches Wohnhaus (Nr.
23) erinnert eher an ein städtisches Kleinbür-
gerhaus jener Zeit.
GUSBORN-QUICKBORN

Das Dorf Quickborn liegt auf dem nordwestli-
chen Zipfel der Langendorfer Geestinsel, die
hier nach Norden zur Elbmarsch steil, nach
Westen zum Seybruch jedoch sanft abfällt.
Der Kern Quickborns im Bereich der heutigen
Dorfstraße war ursprünglich ein sehr dicht be-
bautes zweizeiliges Reihendorf. Er wurde
nach drei Bränden am 12. 8. 1835, um 1853/
54 und um 1862/63 ausgedünnt, indem man
einzelne Höfe an anderer Stelle wiedererrich-
tete. Auf den Höfen des aufgelockerten Stra-
ßenzuges dominiert das Niederdeutsche
Hallenhaus und gibt das entscheidende orts-
bildprägende Element ab. Es sind sowohl
Zwei- als auch Vierständerhäuser vorhanden,
die z.T. noch aus dem 17., und 18. Jh. stam-
men. Der größte Teil der Häuser entstand
aber erst nach den Bränden in der Mitte des

Gusborn-Klein Gusborn, Nr. 2, Gusborn-Klein Gusborn, Nr. 25, Gusborn-Klein Gusborn, Nr. 4,
Längsscheune, 1822 Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1695 Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1695


Gusborn-Klein Gusborn, Nr. 17, Gusborn-Quickborn, Dorfstraße 32, Hofanlage
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1858


Gusborn-Klein Gusborn, Nr. 23, Gusborn-Quickborn. Dorfstraße 36, Hofanlage
Wohnhaus, frühes 19. Jh.


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