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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0116
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zügigen, villenartigen Wohnhäusern bebaut.
Das um 1900 entstandene Haus Nr. 1 ist noch
ganz in historisierenden Formen gehalten, die
bei dem 1912 entstandenen Haus Nr. 16 ein-
fachen „klaren“ Linien wichen. Die Erstbebau-
ung stammt noch aus der Badezeit und be-
steht aus schlichten, großvolumigen Gefüge-
bauten Nr. 5, 15 und 24 mit Riesenkastanie;
sowie dem Haus Drawehnertorstraße 15, wel-
che die Silhouette der Stadt mitbestimmen.
KIRCHBERG
Während auf dem Weinberg keine Bebauung
mehr vorhanden ist, haben sich auf dem durch
einen Einschnitt getrennten Kirchberg noch
die Umfassungsmauern einer Kirche bis in et-
wa einen Meter Höhe erhalten.
Die Außenabmessungen dieses Sakralbaus
sind noch etwas größer als die des heutigen
Gotteshauses auf der Insel. Um diese Berg-
kirche herum liegt noch heute der Friedhof der
Stadt Hitzacker. Unmittelbar unterhalb der
Kuppe schließt sich der Begräbnisplatz der
früheren jüdischen Gemeinde mit einigen
Grabsteinen des 19. Jh. an.

Hitzacker, Kirchberg jüdischer Friedhof,
19. Jh.


Hitzacker, Dannenberger Straße 6,
um 1900


Hitzacker, Bauernstraße 1,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1859


HITZACKER-DÖTZINGEN
Am westlichen Stadtrand erstreckt sich der -
für die Lokalgeschichte bedeutende - Guts-
bezirk Dötzingen mit seinem weiträumigen
Park, der vom Harlinger Mühlenbach durch-
quert wird. Am Südrand des Parks wird er zu
einem Mühlenteich aufgestaut, der ehemals
zum Antrieb der Junkermühle diente. Diese
Mühle ist heute stark verändert und dient nur
noch als Wohnung. Auch alle Ökonomiege-
bäude des Wirtschaftshofes wurden erneuert
oder umgebaut und teilweise durch Neubau-
ten ersetzt. Original erhalten ist dagegen das
anspruchsvolle Herrenhaus aus dem ausge-
henden 19. Jh.
HITZACKER-MARWEDEL
Das kleine Dorf Marwedel liegt südlich des
Stadtkerns westlich der Dannenberger Straße
und wird von dieser als auch von der Bauern-
straße erschlossen. Das Dorf wird heute völlig
von neuerer Bebauung der sich ausdehnen-
den Stadt Hitzacker umgeben, seine ehemali-
ge Rundlingsform ist kaum noch zu erkennen.
Zudem war Marwedel bei einem Brand im

Jahre 1858 zerstört worden. Beim Wiederauf-
bau entstand das heutige Haus Bauernstraße
1 noch in Zweiständerbauweise, einer der
letzten Zeugen der bäuerlichen Vergangen-
heit dieses Ortsteils. Östlich dieses Hauses
steht eine Kate des frühen 19. Jh., die ehe-
mals der Dorfschaft Marwedel gehörte (Dan-
nenberger Straße 16). Der eingeschossige
reetgedeckte Fachwerkbau ist wahrscheinlich
die alte Hirtenkate.
HITZACKER-BAHRENDORF

Das langgestreckte und unregelmäßig bebau-
te Dorf liegt nordwestlich Hitzackers im Hohen
Drawehn. Auch im alten, kleinen Kern, der im
20. Jh. erheblich nach Süden erweitert wurde,
ist die Bausubstanz stark verändert. In gutem,
fast originalem Zustand befindet sich nur das
Haus Nr. 9, welches im Jahre 1844 vom Zim-
mermann H. Busse als Pfarrhaus in Vierstän-
derbauweise errichtet wurde. Das Wohnhaus
des Hofes Nr. 4, das um 1900 als Ziegelfach-
werkgebäude entstand, ist dagegen typisch
für die Zeit nach der endgültigen Aufgabe des
Hallenhauses.

Hitzacker-Bahrendorf, Nr. 9,
ehemaliges Pfarrhaus, 1844


Hitzacker-Bahrendorf, Nr. 4, Wohnhaus,
um 1900



Hitzacker-Dötzingen, Herrenhaus des Gutes, um 1900

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