HITZACKER-GRABAU
HITZACKER-GUT HAGEN
HITZACKER-HARLINGEN
Grabau, ein kleines Wurtendorf in der Elb-
marsch zwischen Dannenberg und Hitzacker
läßt seine Rundlingsstruktur an sektorförmi-
gen Hofparzellen und an einigen zum Dorf-
platz giebelständigen Hallenhäusern noch er-
kennen. Vor allem durch Zusammenlegung
reduzierte sich die Zahl der Höfe von zwölf im
Jahre 1850 auf fünf heutzutage. Außerhalb
der Wurf entstand lediglich die 1829/30 ge-
plante Schule sowie eine Scheune.
Zum Ortsbild tragen die gut erhaltenen Ge-
bäude des Hofes Nr. 2 - ein großes Zweistän-
derhaus sowie eine Längsdurchfahrtsscheu-
ne -, die beide aus dem 19. Jh. stammen, bei.
Das heutige Nachbarhaus Nr. 2a ist eine
Scheune des ausgehenden 18. Jh., die von
diesem Hof abgetrennt und zu Wohnzwecken
ausgebaut wurde. Ein Vierständerhaus und
traditionelle Nebengebäude aus dem 19. Jh.
haben sich auf Hof Nr. 8 noch erhalten.
Die im Westen der Stadt gelegene Anlage war
einst ein Vorwerk des Gutes Dötzingen und
wurde als Schäferei genutzt. Sie nimmt den
Platz eines älteren Bauerndorfes ein, dessen
Name Hohenwelge oder Hogendorp lautete.
Die alten Wirtschaftsgebäude des Hofes wer-
den heute nicht mehr genutzt und sind teilwei-
se abgängig. Das gilt auch für eine auffallend
große Scheune mit ausmittiger Längsdurch-
fahrt, die den alten Hof nach Süden begrenzt.
Sie ist 1734 und 1837 datiert. Da sie bereits in
Flurkarten des 18. Jh. in ihrer heutigen Aus-
dehnung eingetragen ist, kann sich das zweite
Datum nur auf eine Teilerneuerung beziehen.
Die Scheune hat ein Innengerüst mit drei
Ständerreihen, die das tief herabgezogene,
reetgedeckte Dach tragen. Die Gefache der
Außenwände sind teils verbohlt, teils mit Zie-
gelmauerwerk ausgefüllt. Gutsscheunen die-
ser Qualität und Größe sind heute sehr selten
geworden.
Im 18. Jh. bestand der Ort nur aus zwei Hof-
stellen. Zu Beginn des 19. Jh. kam es hier zu
einer Nachsiedlung, die offenbar mit Kultivie-
rungsmaßnahmen im Pussader Moor in Ver-
bindung standen. Einige kleine, heute zumeist
stark veränderte Hallenhäuser entstanden in
dieser Zeit. Haus Nr. 7, ein Zweiständerhal-
lenhaus des frühen 19. Jh., markiert den alten
Kern des westlich der Stadt Hitzacker gelege-
nen Dorfes.
HITZACKER-KÄHMEN
Das kleine, durch einen Stichweg erschlosse-
ne Dorf liegt östlich der Landstraße Dannen-
berg-Hitzacker, während die Kähmener
Wassermühle westlich der Straße steht.
Der ehemalige Sackgassen-Rundling hat sei-
ne Bebauung südlich des Stichweges im Ver-
lauf des 19. Jh. verloren. Im Norden nehmen
noch ein Vierständerhaus aus dem Jahre
1830 und ein Zweiständerhaus, welches 1827
nach Brand seines Vorgängers erbaut worden
war, ihre traditionellen Plätze ein.
Hitzacker-Grabau, Nr. 2, Hitzacker-Grabau, Nr. 2, Scheune
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 19. Jh.
Hitzacker-Klötze, Schützenhaus, um 1900
Hitzacker-Kähmen, Nr. 7,
ehemalige Wassermühle
Hitzacker-Gut Hagen, Gutsscheune,
18. Jh.
Die Kähmener Mühle, ein Gefügebau unter
Satteldach mit Halbwalmen und auf hohem
Feldsteinsockel, ist wohl der Nachfolgebau ei-
ner vom 15. auf den 16. September 1796 ein-
geäscherten Mühle, deren Anlage schon im
Jahre 1450 erstmals urkundlich bezeugt wur-
de.
HITZACKER-KLÖTZE
In der „Klötze“, dem Stadtwald Hitzackers,
steht außer einigen modernen Gastronomie-
betrieben und Wohnhäusern als ältestes Ge-
bäude das um die letzte Jahrhundertwende
erbaute Hitzackersche Schützenhaus. Der
massive ebenerdige Saalbau ist einer der we-
nigen, die noch in ihrer ursprünglichen Gestalt
erhalten blieben. Ein kleiner Hügel in der Nähe
trägt ein ebenso ungewöhnliches wie ein-
drucksvolles Kriegerdenkmal, bei dem jedem
gefallenen Soldaten ein Findling mit seinem
Namen und Lebensdaten gesetzt wurde.
HITZACKER-NIENWEDEL
Nienwedel ist ein kleines Wurtendorf in der
Elbmarsch südlich Hitzackers. Der ursprüng-
liche Name Niendorf wurde, um Verwechs-
lungen mit gleichnamigen Orten zu vermei-
den, in Nienwedel abgeändert. Mit sektor-
förmigen Hofparzellen und giebelständigen
Hallenhäusern hat Nienwedel einige Rund-
lingsmerkmale gut ablesbar erhalten. Eine
Ortserweiterung verbot sich aufgrund der
räumlichen Enge der Wurt.
Ihre für diese Landschaft charakteristische Er-
scheinung hat die Hofanlage Nr. 5 mit einem
Vierständer-Hallenhaus sowie einer großen
Längsdurchfahrtsscheune des 19. Jh. am be-
sten bewahrt. Das 1797 datierte Nachbarhaus
Nr. 4 ist ein wichtiges Beispiel für die Verbrei-
tungsgeschichte der Vierständerbauweise,
denn es wurde, wie man heute sehen kann,
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HITZACKER-GUT HAGEN
HITZACKER-HARLINGEN
Grabau, ein kleines Wurtendorf in der Elb-
marsch zwischen Dannenberg und Hitzacker
läßt seine Rundlingsstruktur an sektorförmi-
gen Hofparzellen und an einigen zum Dorf-
platz giebelständigen Hallenhäusern noch er-
kennen. Vor allem durch Zusammenlegung
reduzierte sich die Zahl der Höfe von zwölf im
Jahre 1850 auf fünf heutzutage. Außerhalb
der Wurf entstand lediglich die 1829/30 ge-
plante Schule sowie eine Scheune.
Zum Ortsbild tragen die gut erhaltenen Ge-
bäude des Hofes Nr. 2 - ein großes Zweistän-
derhaus sowie eine Längsdurchfahrtsscheu-
ne -, die beide aus dem 19. Jh. stammen, bei.
Das heutige Nachbarhaus Nr. 2a ist eine
Scheune des ausgehenden 18. Jh., die von
diesem Hof abgetrennt und zu Wohnzwecken
ausgebaut wurde. Ein Vierständerhaus und
traditionelle Nebengebäude aus dem 19. Jh.
haben sich auf Hof Nr. 8 noch erhalten.
Die im Westen der Stadt gelegene Anlage war
einst ein Vorwerk des Gutes Dötzingen und
wurde als Schäferei genutzt. Sie nimmt den
Platz eines älteren Bauerndorfes ein, dessen
Name Hohenwelge oder Hogendorp lautete.
Die alten Wirtschaftsgebäude des Hofes wer-
den heute nicht mehr genutzt und sind teilwei-
se abgängig. Das gilt auch für eine auffallend
große Scheune mit ausmittiger Längsdurch-
fahrt, die den alten Hof nach Süden begrenzt.
Sie ist 1734 und 1837 datiert. Da sie bereits in
Flurkarten des 18. Jh. in ihrer heutigen Aus-
dehnung eingetragen ist, kann sich das zweite
Datum nur auf eine Teilerneuerung beziehen.
Die Scheune hat ein Innengerüst mit drei
Ständerreihen, die das tief herabgezogene,
reetgedeckte Dach tragen. Die Gefache der
Außenwände sind teils verbohlt, teils mit Zie-
gelmauerwerk ausgefüllt. Gutsscheunen die-
ser Qualität und Größe sind heute sehr selten
geworden.
Im 18. Jh. bestand der Ort nur aus zwei Hof-
stellen. Zu Beginn des 19. Jh. kam es hier zu
einer Nachsiedlung, die offenbar mit Kultivie-
rungsmaßnahmen im Pussader Moor in Ver-
bindung standen. Einige kleine, heute zumeist
stark veränderte Hallenhäuser entstanden in
dieser Zeit. Haus Nr. 7, ein Zweiständerhal-
lenhaus des frühen 19. Jh., markiert den alten
Kern des westlich der Stadt Hitzacker gelege-
nen Dorfes.
HITZACKER-KÄHMEN
Das kleine, durch einen Stichweg erschlosse-
ne Dorf liegt östlich der Landstraße Dannen-
berg-Hitzacker, während die Kähmener
Wassermühle westlich der Straße steht.
Der ehemalige Sackgassen-Rundling hat sei-
ne Bebauung südlich des Stichweges im Ver-
lauf des 19. Jh. verloren. Im Norden nehmen
noch ein Vierständerhaus aus dem Jahre
1830 und ein Zweiständerhaus, welches 1827
nach Brand seines Vorgängers erbaut worden
war, ihre traditionellen Plätze ein.
Hitzacker-Grabau, Nr. 2, Hitzacker-Grabau, Nr. 2, Scheune
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 19. Jh.
Hitzacker-Klötze, Schützenhaus, um 1900
Hitzacker-Kähmen, Nr. 7,
ehemalige Wassermühle
Hitzacker-Gut Hagen, Gutsscheune,
18. Jh.
Die Kähmener Mühle, ein Gefügebau unter
Satteldach mit Halbwalmen und auf hohem
Feldsteinsockel, ist wohl der Nachfolgebau ei-
ner vom 15. auf den 16. September 1796 ein-
geäscherten Mühle, deren Anlage schon im
Jahre 1450 erstmals urkundlich bezeugt wur-
de.
HITZACKER-KLÖTZE
In der „Klötze“, dem Stadtwald Hitzackers,
steht außer einigen modernen Gastronomie-
betrieben und Wohnhäusern als ältestes Ge-
bäude das um die letzte Jahrhundertwende
erbaute Hitzackersche Schützenhaus. Der
massive ebenerdige Saalbau ist einer der we-
nigen, die noch in ihrer ursprünglichen Gestalt
erhalten blieben. Ein kleiner Hügel in der Nähe
trägt ein ebenso ungewöhnliches wie ein-
drucksvolles Kriegerdenkmal, bei dem jedem
gefallenen Soldaten ein Findling mit seinem
Namen und Lebensdaten gesetzt wurde.
HITZACKER-NIENWEDEL
Nienwedel ist ein kleines Wurtendorf in der
Elbmarsch südlich Hitzackers. Der ursprüng-
liche Name Niendorf wurde, um Verwechs-
lungen mit gleichnamigen Orten zu vermei-
den, in Nienwedel abgeändert. Mit sektor-
förmigen Hofparzellen und giebelständigen
Hallenhäusern hat Nienwedel einige Rund-
lingsmerkmale gut ablesbar erhalten. Eine
Ortserweiterung verbot sich aufgrund der
räumlichen Enge der Wurt.
Ihre für diese Landschaft charakteristische Er-
scheinung hat die Hofanlage Nr. 5 mit einem
Vierständer-Hallenhaus sowie einer großen
Längsdurchfahrtsscheune des 19. Jh. am be-
sten bewahrt. Das 1797 datierte Nachbarhaus
Nr. 4 ist ein wichtiges Beispiel für die Verbrei-
tungsgeschichte der Vierständerbauweise,
denn es wurde, wie man heute sehen kann,
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