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Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

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https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0137
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LEMGOW-BOCKLEBEN

Das am Nordrande der Landgrabenniederung
gelegene Dorf Bockleben zeigt heute das
Siedlungsbild eines sich auflösenden Rund-
lings, dessen ursprüngliche, außerordentlich
enge Parzellenstruktur im Süden noch teilwei-
se erhalten ist. Das ehemalige Ortsbild läßt
sich anhand der Hofanlage Nr. 9 mit einem
Vierständer-Hallenhaus von 1859 und seinem
nordöstlichen Nachbarn, einem weiteren Vier-
ständerhaus von 1845, noch erahnen. Dieses
Dorf erstreckte sich nach Norden nur bis zur
mittelalterlichen Feldsteinkapelle, die den
ehemaligen Ortseingang markiert, heute aber
mitten im Dorf steht. Vorangegangene Brän-
de, aber auch der Ausbau ihrer Hofanlagen
nötigten die Bauern immer wieder, nach Nor-
den aus der Enge des Dorfes auszusiedeln,
so daß dessen heutige Ausdehnung entstand.
In der alten Ortslage wurden dagegen häufig
Hofparzellen zusammengelegt. Ein Beispiel
ist der Hof Nr. 4, dessen prächtiges, zweige-
schossiges Ziegelsteinwohnhaus aus dem
Jahre 1894 von bäuerlichem Repräsentations-
bedürfnis zeugt. Gleiches gilt für den ausge-

siedelten Hof Nr. 7 dessen Ziegelsteingebäu-
de aus den Jahren 1897/98 ein mächtiges
Karree bilden.

LEMGOW-GROSSWITZEETZE

Das mitten im Gemeindegebiet gelegene Dorf
Großwitzeetze zeigt die Struktur eines großen
sehr regelmäßigen Rundlings, der in der zwei-
ten Hälfte des 19. Jh. durch Nachsiedlung ei-
ne erhebliche Erweiterung nach Westen und
Süden erfahren hat. Während die Westseite
des Rundlings ihre alte Bausubstanz weitge-
hend verloren hat, ist der traditionelle Bestand
an Gebäuden in der östlichen Hälfte noch
überwiegend, wenn auch z.T. verändert vor-
handen. Die Höfe Nr. 3, 4 und Nr. 7 mit Vier-
ständerhäusern und Nebengebäuden des 19.
Jh. sind die besterhaltenen Anlagen, die einen
guten Eindruck des alten Ortsbildes vermit-
teln, zu dem auch der alte Baumbestand an
den vorderen Hofgrenzen und auf dem Dorf-
platz beitragen.

LEMGOW-KRIWITZ

Der große Rundling Kriwitz liegt am Nordrand
der Landgrabenniederung und hat nach Nor-
den und Osten nur eine geringfügige Erweite-
rung erfahren. Die alte Struktur mit außer-
ordentlich schmalen sektorförmigen Parzellen
ist fast vollständig erhalten. Auch der Besatz
mit Hallenhäusern des 19. Jh. in entspre-
chend enger Stellung ist noch vorhanden,
allerdings durchweg stark verändert. Der ein-
zige Ersatzbau, ein qualitätsvolles zweige-
schossiges Wohnhaus in Ziegelmauerwerk
aus der Zeit nach der Jahrhundertwende,
steht auf Hof Nr. 13. Seine sparsamen Zierfor-
men zeigen Anklänge an den Jugendstil.
LEMGOW-PREDÖHL

Der Rundling Predöhl im Westen des Lemgow
hat durch den Ausbau der Höfe sowie durch
starke Überformung seinen traditionellen Be-
stand an giebelständigen Hallenhäusern fast
vollständig verloren. Auf den Höfen dominie-
ren heute traufständige Wohnhäuser des aus-


Lemgow-Bockleben, Kapelle

Lemgow-Bockleben, Nr. 4,
Wohnhaus, 1894


Lemgow-Bockleben, Nr. 7, Hofanlage, 1897/98



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