Höfe Nr. 24 und Nr. 49. Vom zweiten Brand
zeugt nur noch das 1840 entstandene Kossa-
terhaus Nr. 26, dessen erster Bewohner beide
Brände durch Fahrlässigkeit verursacht hatte.
LEMGOW-TRABUHN
Trabuhn im Westen des Lemgow zeigt die
Struktur eines großen, in seiner Struktur gut
erhaltenen Rundlings, der an seinem Zugang
eine kleine Erweiterung erfahren hat. Wäh-
rend südlich des Dorfplatzes infolge des Aus-
baues der Höfe keines der ursprünglichen
Hallenhäuser mehr vorhanden ist, wurden
nördlich des Dorfplatzes einige Vierständer-
häuser nach einem Brand im Frühjahr 1863
neu erbaut. Sie sind heute jedoch stark über-
formt und teilmassiviert. Das um 1850 am Ein-
gang zum Dorfplatz entstandene Haus Nr. 6
repräsentiert diese Gebäudegattung in weit-
gehend originalem Zustand, während das ab-
seits des Rundlings an der Zufahrtsstraße ge-
legene massive Wohnhaus Nr. 42 aus dem
Jahre 1909 mit seinem üppigen Putzdekor
mehr an kleinstädtische Formen erinnert.
Lemgow-Volzendorf, Verkoppelungskarte, 1838, Amt für Agrarstruktur, Hannover
LEMGOW-VOLZENDORF
Volzendorf liegt exponiert auf einer kahlen An-
höhe am Nordrand der Landgrabenniede-
rung. Der Ort hatte ursprünglich Rundlings-
form. Der Wiederaufbauplan nach einem
Großbrand 1834 sah ein einzeiliges Reihen-
dorf vor, das sich tangential an das im Süden
stehengebliebene Halbrund anschließt. Hier
ist heute nur noch die Parzellenstruktur erhal-
ten, während die alten Gebäude in der zweiten
Hälfte des 19. Jh. ersetzt worden sind. Die tra-
ditionellen Haus- und Hofformen wurden da-
bei nur auf Hof Nr. 14 wiederverwendet.
In dem 1834 errichteten Reihendorf kam das
Hallenhaus in Vierständerkonstruktion zur
Ausführung, wie es heute noch auf den Höfen
Nr. 7, 8 und Nr. 9 steht. Offenbar wurden beim
Wiederaufbau auch Anregungen aus der be-
nachbarten Altmark aufgenommen. Nur so
läßt sich das sehr frühe Querdielenhaus auf
Hof Nr. 17 erklären.
Ein einmaliges Zeugnis bäuerlicher Selbst-
darstellung ist die Hofanlage Nr. 6, die in meh-
reren Phasen zwischen 1891 und 1906 als
Zweitbebauung in Rohziegelmauerwerk ent-
stand. Das prächtige mit historisierenden
Schmuckformen überladene villenartige
Wohnhaus ist einmalig im Kreisgebiet.
Die mittelalterliche Feldsteinkapelle liegt infol-
ge des ausgedehnten Wiederaufbaus mitten
im Ort, markiert aber noch heute den Eingang
zum alten Rundling. Gegen Ende des 19. Jh.
wurde sie durch einen Ziegelsteinturm in neu-
gotischer Formensprache ergänzt, der als
Landmarke weithin sichtbar ist.
Lemgow-Volzendorf, Nr. 17,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1834
Lemgow-Volzendorf, ehemaliger
Rundlingsteil mit Hof Nr. 14
Lemgow-Volzendorf, Nr. 6,
Wohnhaus, 1906
Lemgow-Volzendorf, Nr. 8,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1834
Lemgow-Volzendorf, Kapelle
141
zeugt nur noch das 1840 entstandene Kossa-
terhaus Nr. 26, dessen erster Bewohner beide
Brände durch Fahrlässigkeit verursacht hatte.
LEMGOW-TRABUHN
Trabuhn im Westen des Lemgow zeigt die
Struktur eines großen, in seiner Struktur gut
erhaltenen Rundlings, der an seinem Zugang
eine kleine Erweiterung erfahren hat. Wäh-
rend südlich des Dorfplatzes infolge des Aus-
baues der Höfe keines der ursprünglichen
Hallenhäuser mehr vorhanden ist, wurden
nördlich des Dorfplatzes einige Vierständer-
häuser nach einem Brand im Frühjahr 1863
neu erbaut. Sie sind heute jedoch stark über-
formt und teilmassiviert. Das um 1850 am Ein-
gang zum Dorfplatz entstandene Haus Nr. 6
repräsentiert diese Gebäudegattung in weit-
gehend originalem Zustand, während das ab-
seits des Rundlings an der Zufahrtsstraße ge-
legene massive Wohnhaus Nr. 42 aus dem
Jahre 1909 mit seinem üppigen Putzdekor
mehr an kleinstädtische Formen erinnert.
Lemgow-Volzendorf, Verkoppelungskarte, 1838, Amt für Agrarstruktur, Hannover
LEMGOW-VOLZENDORF
Volzendorf liegt exponiert auf einer kahlen An-
höhe am Nordrand der Landgrabenniede-
rung. Der Ort hatte ursprünglich Rundlings-
form. Der Wiederaufbauplan nach einem
Großbrand 1834 sah ein einzeiliges Reihen-
dorf vor, das sich tangential an das im Süden
stehengebliebene Halbrund anschließt. Hier
ist heute nur noch die Parzellenstruktur erhal-
ten, während die alten Gebäude in der zweiten
Hälfte des 19. Jh. ersetzt worden sind. Die tra-
ditionellen Haus- und Hofformen wurden da-
bei nur auf Hof Nr. 14 wiederverwendet.
In dem 1834 errichteten Reihendorf kam das
Hallenhaus in Vierständerkonstruktion zur
Ausführung, wie es heute noch auf den Höfen
Nr. 7, 8 und Nr. 9 steht. Offenbar wurden beim
Wiederaufbau auch Anregungen aus der be-
nachbarten Altmark aufgenommen. Nur so
läßt sich das sehr frühe Querdielenhaus auf
Hof Nr. 17 erklären.
Ein einmaliges Zeugnis bäuerlicher Selbst-
darstellung ist die Hofanlage Nr. 6, die in meh-
reren Phasen zwischen 1891 und 1906 als
Zweitbebauung in Rohziegelmauerwerk ent-
stand. Das prächtige mit historisierenden
Schmuckformen überladene villenartige
Wohnhaus ist einmalig im Kreisgebiet.
Die mittelalterliche Feldsteinkapelle liegt infol-
ge des ausgedehnten Wiederaufbaus mitten
im Ort, markiert aber noch heute den Eingang
zum alten Rundling. Gegen Ende des 19. Jh.
wurde sie durch einen Ziegelsteinturm in neu-
gotischer Formensprache ergänzt, der als
Landmarke weithin sichtbar ist.
Lemgow-Volzendorf, Nr. 17,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1834
Lemgow-Volzendorf, ehemaliger
Rundlingsteil mit Hof Nr. 14
Lemgow-Volzendorf, Nr. 6,
Wohnhaus, 1906
Lemgow-Volzendorf, Nr. 8,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1834
Lemgow-Volzendorf, Kapelle
141