Raseneisensteingründung steht am nordwest-
lichen Rand der alten Dorflage an der Alten
Poststraße. Nur in östlicher Richtung rückt ein
moderner Baukörper nah an die Kapelle heran,
die inmitten des angeblich schon seit 1245
bestehenden Friedhofs errichtet wurde. Grab-
steine des 18. und 19.Jh. stehen heute an die
Chorwand gelehnt und sollen im Zusammen-
hang mit der Restaurierung der Kapelle wieder
inmitten des baumbewachsenen Friedhofareals
aufgestellt werden.
Nach Entfernung der Efeuberankung stellt sich
der Bau heute so dar, wie er nach seiner Um-
wandlung in eine Grabkapelle für die Familie von
Hodenberg im Jahre 1868 entstanden ist, u.a.
ohne den westseitigen hölzernen Glockenturm.
Es ist eine schlichte einschifffige Saalkirche auf
rechteckigem Grundriss mit flacher jüngerer
Holzbalkendecke, deren Chor durch eine massi-
ve Wand mit großer mittiger rundbogiger Öff-
nung sowie zwei kleinen flachbogigen Seiten-
durchgängen abgeschlossen ist. Ein notdürfti-
ges Satteldach mit ebensolchen Anschlüssen
schützt das Gebäudeinnere. Das Kreuzgratge-
wölbe im Chor ist in verschiedenen Schichten
übermalt worden. Die Fassade zeigt gotische
Stilelemente, wie das kräftige Traufgesims, we-
nige kleine spitzbogige Fenster sowie den durch
spitzbogige Blendnischen gegliederten Chorgie-
bel mit den gekuppelten Fenstern und der darü-
ber liegenden runden Öffnung.
Von den Zugängen zum ehemaligen Bethaus
am Chorgiebel, zum südseitig angebauten frü-
heren Brauthaus und evtl, zu einer Grabkammer
auf der Nordseite ist nur noch der niedrige spitz-
bogige Zugang in den Chor, damals für den
Patron, als heute einziger Zugang erhalten. Die
eingetiefte Gruft mit umlaufendem schmiedeei-
sernen Geländer von 1868 birgt zehn Särge, die
auf dem Friedhof beigesetzt werden sollen, be-
vor die Kapelle wieder der Öffentlichkeit zugäng-
lich gemacht wird.
Seit einer ersten Erwähnung durch eine Er-
werbsurkunde der Herren von Hodenberg im
Jahre 1237 ist Eickeloh von damals „mehr als
Eickeloh, An der Bahn, Feldscheune, 1777
sechs“ (wahrscheinlich 20) Höfen bis 1449 auf
27 Höfe plus 15 Katen und 1777 und noch
1843-46 auf 41 pflichtige Hofstellen und einen
adligen landtagsfähigen Hof angewachsen.
Wichtig für die Entwicklung Eickelohs war die in
der 1. Hälfte des 14.Jh. erfolgte Verlegung der
Handels-, Heer- und späteren Poststraße von
Stade nach Hannover direkt an den östlichen
Dorfrand.
Den Siedlungskern mit ca. zehn Höfen muss
man sich wohl im Westen des Dorfkerns zu
beiden Seiten der alten Dorfhauptstraße, der
heutigen Alten Poststraße, vorstellen. Der erste
Meierhof, der die Abgaben für die Grundherren
von Hodenberg, mit Sitz im nördlich gelegenen
Hudemühlen, kontrollieren sollte, die 1330 vom
Lüneburger Herzog u.a. das Dorf Eickeloh als
Lehen erhalten hatten, lag hier bei der alten
Kirche nahe den Allerwiesen. Verwandte der von
Hodenbergs saßen bis zu ihrer Zerstörung 1270
auf der sog. Burg Blankenhagen, die auf der
Eickeloher Koppel gelegen hat und deren Wall-
reste heute, nach Veränderung des Allerverlaufs
bis 1618, nahe Grethem jenseits der Aller zu
finden sind.
Am Ende der aus dem Dorfkern nach Westen
führenden Straße Zur Fähre liegt heute die letz-
te noch benutze Allerfähre. Diese Verbindung
zur gegenüber liegenden Allerseite ist wohl
schon sehr früh aufgrund von Besitzungen nahe
Grethem entstanden und erhalten worden. Die
heutige, durch Seilzug geführte pontonartige
Fähre mit typischen Auffahrrampen auf beiden
Seiten und mit neuerem Fährhaus, ist vermutlich
erst in der 1. Hälfte des 2O.Jh. entstanden. Sie
ist an gleicher Stelle in der Preußischen Landes-
aufnahme von 1897 verzeichnet.
Im alten Siedlungskern sind aufgrund eines
großen Brandes im Sommer 1868, bei dem 36
Gebäude vernichtet wurden, keine alten Gebäu-
de erhalten geblieben. Die 1869 großzügig wie-
der aufgebauten Hofstellen Alte Poststraße/Zur
Marsch stehen heute auf historischen Parzellen
direkt an der Allermarsch, eingefasst von Ziegel-
mauern mit Formsteinabdeckung, mit großen,
massiv errichteten Wohnwirtschaftsgebäuden
im Stil von Vierständerbauten unter Halbwalm-
dächern. Auffallend sind ihre korbbogigen sand-
steingerahmten Toreinfahrten.
Eine frühzeitige Beschränkung von Neubebau-
ung des 20.Jh. auf ein Baugebiet nördlich des
Dorfkerns hat bewirkt, dass sich die ursprüngli-
che Hofbebauung auf ihrer großzügig bemesse-
nen Parzellierung fast ohne nachträgliche Ver-
dichtung erhalten konnte. Eichenalleen und hof-
ständige Einzelbäume bzw. Baumgruppen tra-
gen zu dem weitgehend intakten Dorfbild bei.
Lediglich das Scheunenviertel hat seit Mitte des
19.Jh. seinen ursprünglichen Charakter verlo-
ren.
Am östlichen Rand des ehemals großen Scheu-
nenviertels steht, von zahlreichen Eichen aber
auch Neubauten umgeben, die kleine Feld-
scheune An der Bahn. Eine seitliche Längs-
durchfahrt sowie das hohe Dreiviertelwalmdach
kennzeichnen den 1777 errichteten Fachwerk-
bau. Das Gefüge in Ankerbalkenkonstruktion ist
teilweise hinter der noch ursprünglichen vertika-
len und horizontalen Verbohlung bzw. jüngeren
Verbretterung verborgen.
Beispiele der ältesten erhaltenen Bebauung sind
die beiden ehemaligen Wohn-Wirtschaftsgebäu-
de Alte Poststraße 5 und 15, jeweils mit einem
Kern aus der Zeit vor 1700, im Norden bzw.
Süden innerhalb des Dorfkerns gelegen. Beide
ehemaligen Zweiständerbauten unter Halb-
walmdach wurden durch Kübbungsanhebungen
zu Vierständerbauten umgerüstet. Nr. 15 weist
im Wohntrakt jüngeres Gefüge des 19.Jh. auf,
mit Zwerchhaus und vergrößerten Wohn- und
Stallfenstereinbauten. Lediglich der Wirtschafts-
giebel mit dem mittigen, fast rundbogigen Ein-
fahrtstor hinter einem tiefen Vorschauer, der
horizontalen Verbretterung der unteren Gefache
und der Giebelvorkragung auf gerundeten Bal-
kenköpfen, weist auf eine frühe Entstehungszeit
hin. Nr. 5, auf dem Eckgrundstück neben der
ehemaligen Schule gelegen, wurde wohl bereits
im späten 18.Jh. verlängert, wie das Gefüge
des nördlichen Wohntrakts mit den symmetrisch
gegliederten K-Streben zeigt. Um die Wende
vom 19. zum 20.Jh. wurde es zum Wohnhaus
Eickeloh, Zur Fähre, Seilzugfähre, 1. Hälfte 2O.Jh.
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lichen Rand der alten Dorflage an der Alten
Poststraße. Nur in östlicher Richtung rückt ein
moderner Baukörper nah an die Kapelle heran,
die inmitten des angeblich schon seit 1245
bestehenden Friedhofs errichtet wurde. Grab-
steine des 18. und 19.Jh. stehen heute an die
Chorwand gelehnt und sollen im Zusammen-
hang mit der Restaurierung der Kapelle wieder
inmitten des baumbewachsenen Friedhofareals
aufgestellt werden.
Nach Entfernung der Efeuberankung stellt sich
der Bau heute so dar, wie er nach seiner Um-
wandlung in eine Grabkapelle für die Familie von
Hodenberg im Jahre 1868 entstanden ist, u.a.
ohne den westseitigen hölzernen Glockenturm.
Es ist eine schlichte einschifffige Saalkirche auf
rechteckigem Grundriss mit flacher jüngerer
Holzbalkendecke, deren Chor durch eine massi-
ve Wand mit großer mittiger rundbogiger Öff-
nung sowie zwei kleinen flachbogigen Seiten-
durchgängen abgeschlossen ist. Ein notdürfti-
ges Satteldach mit ebensolchen Anschlüssen
schützt das Gebäudeinnere. Das Kreuzgratge-
wölbe im Chor ist in verschiedenen Schichten
übermalt worden. Die Fassade zeigt gotische
Stilelemente, wie das kräftige Traufgesims, we-
nige kleine spitzbogige Fenster sowie den durch
spitzbogige Blendnischen gegliederten Chorgie-
bel mit den gekuppelten Fenstern und der darü-
ber liegenden runden Öffnung.
Von den Zugängen zum ehemaligen Bethaus
am Chorgiebel, zum südseitig angebauten frü-
heren Brauthaus und evtl, zu einer Grabkammer
auf der Nordseite ist nur noch der niedrige spitz-
bogige Zugang in den Chor, damals für den
Patron, als heute einziger Zugang erhalten. Die
eingetiefte Gruft mit umlaufendem schmiedeei-
sernen Geländer von 1868 birgt zehn Särge, die
auf dem Friedhof beigesetzt werden sollen, be-
vor die Kapelle wieder der Öffentlichkeit zugäng-
lich gemacht wird.
Seit einer ersten Erwähnung durch eine Er-
werbsurkunde der Herren von Hodenberg im
Jahre 1237 ist Eickeloh von damals „mehr als
Eickeloh, An der Bahn, Feldscheune, 1777
sechs“ (wahrscheinlich 20) Höfen bis 1449 auf
27 Höfe plus 15 Katen und 1777 und noch
1843-46 auf 41 pflichtige Hofstellen und einen
adligen landtagsfähigen Hof angewachsen.
Wichtig für die Entwicklung Eickelohs war die in
der 1. Hälfte des 14.Jh. erfolgte Verlegung der
Handels-, Heer- und späteren Poststraße von
Stade nach Hannover direkt an den östlichen
Dorfrand.
Den Siedlungskern mit ca. zehn Höfen muss
man sich wohl im Westen des Dorfkerns zu
beiden Seiten der alten Dorfhauptstraße, der
heutigen Alten Poststraße, vorstellen. Der erste
Meierhof, der die Abgaben für die Grundherren
von Hodenberg, mit Sitz im nördlich gelegenen
Hudemühlen, kontrollieren sollte, die 1330 vom
Lüneburger Herzog u.a. das Dorf Eickeloh als
Lehen erhalten hatten, lag hier bei der alten
Kirche nahe den Allerwiesen. Verwandte der von
Hodenbergs saßen bis zu ihrer Zerstörung 1270
auf der sog. Burg Blankenhagen, die auf der
Eickeloher Koppel gelegen hat und deren Wall-
reste heute, nach Veränderung des Allerverlaufs
bis 1618, nahe Grethem jenseits der Aller zu
finden sind.
Am Ende der aus dem Dorfkern nach Westen
führenden Straße Zur Fähre liegt heute die letz-
te noch benutze Allerfähre. Diese Verbindung
zur gegenüber liegenden Allerseite ist wohl
schon sehr früh aufgrund von Besitzungen nahe
Grethem entstanden und erhalten worden. Die
heutige, durch Seilzug geführte pontonartige
Fähre mit typischen Auffahrrampen auf beiden
Seiten und mit neuerem Fährhaus, ist vermutlich
erst in der 1. Hälfte des 2O.Jh. entstanden. Sie
ist an gleicher Stelle in der Preußischen Landes-
aufnahme von 1897 verzeichnet.
Im alten Siedlungskern sind aufgrund eines
großen Brandes im Sommer 1868, bei dem 36
Gebäude vernichtet wurden, keine alten Gebäu-
de erhalten geblieben. Die 1869 großzügig wie-
der aufgebauten Hofstellen Alte Poststraße/Zur
Marsch stehen heute auf historischen Parzellen
direkt an der Allermarsch, eingefasst von Ziegel-
mauern mit Formsteinabdeckung, mit großen,
massiv errichteten Wohnwirtschaftsgebäuden
im Stil von Vierständerbauten unter Halbwalm-
dächern. Auffallend sind ihre korbbogigen sand-
steingerahmten Toreinfahrten.
Eine frühzeitige Beschränkung von Neubebau-
ung des 20.Jh. auf ein Baugebiet nördlich des
Dorfkerns hat bewirkt, dass sich die ursprüngli-
che Hofbebauung auf ihrer großzügig bemesse-
nen Parzellierung fast ohne nachträgliche Ver-
dichtung erhalten konnte. Eichenalleen und hof-
ständige Einzelbäume bzw. Baumgruppen tra-
gen zu dem weitgehend intakten Dorfbild bei.
Lediglich das Scheunenviertel hat seit Mitte des
19.Jh. seinen ursprünglichen Charakter verlo-
ren.
Am östlichen Rand des ehemals großen Scheu-
nenviertels steht, von zahlreichen Eichen aber
auch Neubauten umgeben, die kleine Feld-
scheune An der Bahn. Eine seitliche Längs-
durchfahrt sowie das hohe Dreiviertelwalmdach
kennzeichnen den 1777 errichteten Fachwerk-
bau. Das Gefüge in Ankerbalkenkonstruktion ist
teilweise hinter der noch ursprünglichen vertika-
len und horizontalen Verbohlung bzw. jüngeren
Verbretterung verborgen.
Beispiele der ältesten erhaltenen Bebauung sind
die beiden ehemaligen Wohn-Wirtschaftsgebäu-
de Alte Poststraße 5 und 15, jeweils mit einem
Kern aus der Zeit vor 1700, im Norden bzw.
Süden innerhalb des Dorfkerns gelegen. Beide
ehemaligen Zweiständerbauten unter Halb-
walmdach wurden durch Kübbungsanhebungen
zu Vierständerbauten umgerüstet. Nr. 15 weist
im Wohntrakt jüngeres Gefüge des 19.Jh. auf,
mit Zwerchhaus und vergrößerten Wohn- und
Stallfenstereinbauten. Lediglich der Wirtschafts-
giebel mit dem mittigen, fast rundbogigen Ein-
fahrtstor hinter einem tiefen Vorschauer, der
horizontalen Verbretterung der unteren Gefache
und der Giebelvorkragung auf gerundeten Bal-
kenköpfen, weist auf eine frühe Entstehungszeit
hin. Nr. 5, auf dem Eckgrundstück neben der
ehemaligen Schule gelegen, wurde wohl bereits
im späten 18.Jh. verlängert, wie das Gefüge
des nördlichen Wohntrakts mit den symmetrisch
gegliederten K-Streben zeigt. Um die Wende
vom 19. zum 20.Jh. wurde es zum Wohnhaus
Eickeloh, Zur Fähre, Seilzugfähre, 1. Hälfte 2O.Jh.
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